Oberpfalz, welcher beim Zerschlagen nach unterchloriger Säure riecht. Diese Varietäten enthalten Kohlenwasserstoffe, welche
mit Äther ausgezogen werden können und den Geruch bedingen. (Nach Schönbein rührt der Geruch des Wölsendorfer Flußspats
von Antozon, nach Loew von freiem Fluor her.) Die Alten benutzten den Flußspat zur Darstellung der murrhinischen Gefäße (s. Murrhina
vasa), Prachtvasen, gleich ausgezeichnet durch Kostbarkeit des Stoffes wie Schönheit der Bearbeitung.
Jetzt dient er als Flußmittel beim Schmelzen von Kupfer-, Silber- und Eisenerzen, was ihm auch seinen Namen verschafft hat; dann
zu gewissen Glasuren und Emails, zur Gewinnung der Flußsäure und zum Ätzen des Glases. Aus den schönern Varietäten
werden in England (besonders in Derbyshire) auch Vasen, Dosen, Knöpfe und Uhrgehäuse u. dgl. verfertigt
(Spar-ornaments), und man soll daselbst, wie schon im alten Ägypten, verstehen, den E. zu färben oder wenigstens die Stärke
seines Kolorits zu erhöhen.
(Stromvermessung). Zum Zweck der Aufnahme einer Stromkarte bedarf es der topographischen
Vermessung mit dem Meßtisch oder der geometrischen Theodolitvermessung; für kleinere Strecken genügt die Meßtischaufnahme.
Dieselbe schließt sich am besten an die bereits vorhandenen Punkte der Landesaufnahme (s. d.) und Triangulierung an. Maßstab
ist je nach Bedarf zwischen 1:1000 und 1:10,000 wechselnd, und man unterscheidet hier nach Übersichts-,
Spezial- und Detailstromkarten;
Detailprojekte und Baupläne entwirft man auch in noch größern Dimensionen.
Die Horizontal-
oder Situationsaufnahme geschieht ganz analog den für jede Aufnahme geltenden feldmesserischen u. topographischen Regeln (s.
Aufnahme, topogr.). Man arbeitet während des niedrigsten Wasserstandes, um von den Ufern soviel wie nur irgend möglich
darzustellen. Jedenfalls müssen die Uferränder für niedrigen, mittlern und hohen Wasserstand, auch die Sommerufer, Winterufer
und bez. auch etwanige Inundationsgrenzen angegeben werden. Das Längennivellement
erstreckt sich auf die Ermittelung der Höhenverhältnisse des Wasserspiegels, Gefällverhältnisse mittels geometrischer
Nivellements (s. d.), wobei von dem Nivellement des Ufergeländes ausgegangen wird. Sehr wichtig ist die
Ermittelung und Darstellung des Stromstrichs, d. h. der Linie des Wasserspiegels, welche senkrecht über der tiefsten Stelle
des Flußbettes streicht. Die letzte Arbeit, die Tiefenaufnahme oder Verpeilung, erheischt die Feststellung möglichst vieler
Querprofile, welche entweder durch Leinen (Peilleine) oder durch Baken (Stangen, Tonnen) abgesteckt werden. (S. Tiefenmessungen.)
diejenige Art des Sprechens, bei welcher die den Kehlkopf passierende Luft die Stimmbänder nicht in rhythmische
Bewegungen versetzt, die bis auf einen schmalen Spalt genäherten Stimmbänder vielmehr ein Reibegeräusch erzeugen.
Das Geräusch
der Flüsterstimme entsteht also im Kehlkopf, wird aber durch dessen Ansatzrohr, Lippen, Zunge etc. erheblich
modifiziert.
in das Wasser vorgebauter Steindamm, welcher den Wellenschlag vermindern (brechen), hierdurch das Eindringen
der Flut in Häfen, Buchten u. dgl. mäßigen und somit die Schiffe sowie die Ufer schützen soll.
(Fleute, holländ. Fluit, franz.
Flûte), ein im 17. und 18. Jahrh. gebräuchliches, 300-900 Last großes, dreimastiges Schiff mit niedriger Vollschiffstakelage,
auffallend breitem Vor- und Hinterschiff und einer Hütte auf dem Heck, sehr langsam segelnd. Es war besonders in Holland und
Hamburg für den Walfischfang sowie für Transport von schwereren oder voluminösen Gütern beliebt.
(franz. Marégraphe), Instrument zur Messung der Höhe des Wasserstandes, also s. v. w. Pegel, dann speziell
registrierende Instrumente, auch Limnigraphen genannt, welche die Kurve des Wasserstandes in 24 Stunden auf einem Papierstreifen
selbstthätig aufzeichnen. Aus diesen jährlichen 365 Aufzeichnungen das mittlere Niveau festzustellen, ist eine sehr
zeitraubende Arbeit. Reitz in Hamburg hat deshalb einen Flutmesser konstruiert, der außer der Kurve des Wasserstandes gleichzeitig
auch die mittlere Höhe des Meeresniveaus angibt. Derartige Instrumente werden angewandt, um die Niveauverhältnisse der Meere
zu erforschen, und der Flutmesser von Reitz ist 1877 von dem preußischen geodätischen Institut der europäischen Gradmessung
an der Küste von Helgoland aufgestellt worden, um den Unterschied des mittlern Niveaus der Nordsee bei Helgoland und in Kuxhaven
festzustellen. Vgl. auch Gradmessung.
(lat.), das Fließen, Flutung;
in der Pathologie s. v. w. Blutwallung, eine Form der Hyperämie
(s. d.);
in der Mathematik s. v. w. Differential (s. Differentialrechnung).
(spr. flei), bedeutender Fluß in Neuguinea, welcher sich in breiter Mündung, ein großes Delta
bildend, in den Papuagolf ergießt. Er wurde 1875 von Mac Farlane 50 km aufwärts befahren; 1876 gelangte d'Albertis bis zum
4.° südl. Br., mußte aber von einem 1877 gemachten Versuch weiterer Erforschung abstehen. Der wasserreiche Fluß ist überall
von dicht bewaldeten und fruchtbaren Ufern eingefaßt, so daß derselbe für die Ansiedelung von Neuguinea
von hoher Wichtigkeit werden muß. Sein oberer und unterer Lauf fällt in britisches, sein mittlerer in niederländisches Gebiet.
Der Baxter oder Maikassa ist wahrscheinlich einer seiner Mündungsarme.
(engl., spr. fleier, »Flieger«),
im Gegensatz zu Stayer (»Steher«) solche Rennpferde,
welche mit großer Schnelligkeit kurze Strecken zurücklegen können, ohne daß sie das Vermögen besitzen, diese Schnelligkeit
für längere Rennen beizubehalten.
moll (ital. Fa minore, franz. Fa mineur, engl.
F minor), s. v. w. F mit kleiner (weicher) Terz.
Der F moll-Akkord = f as c;
über die F moll-Tonart, vier ♭ vorgezeichnet,
s. Tonart.