(ungarische
Hüte), Kopfbedeckung der
HusarenFriedrichs d. Gr., welche sich bei den preußischen Landwehrhusaren
bis 1867 erhielt, eine hohe, schirmlose, cylindrische
Mütze aus schwarzem
Filz, um welche ein langer, in eine
Quaste auslaufender,
farbig gefütterter Tuchstreifen gewickelt war, der bei feierlichen Gelegenheiten losgebunden wurde.
beim
Militär der erste und der letzte Mann eines
Gliedes, je nach der
Stellung der
rechte oder linke Flügelmann genannt. Die Flügelmänner müssen für Einhalten der
Abstände und
Richtung beim
Exerzieren gut ausgebildet,
im
Gefecht zur Bewahrung des Zusammenhalts in der
Truppe auch moralisch zuverlässig sein; man nimmt gern
Gefreite an
diese
Plätze. Die
Wahl eines
Mannes namentlich zum rechten Flügelmann gilt stets als Auszeichnung. Flügelunteroffiziere,Unteroffiziere,
welche auf dem rechten und linken
Flügel jedes
Zugs bei geschlossenen Abteilungen
Richtung,
Abstand und Marschtempo regeln,
für Einhalten der angegebenen
Richtung beim Vorgehen und Zusammenhang mit den Nebenabteilungen sorgen. Die äußern Flügelrotten zerstreut kämpfender Abteilungen haben die
Flanken zu überwachen, Überflügelungen, von seitwärts
drohendes
Feuer u. dgl. beizeiten zu melden.
1) Gisbert,Maler, geb. zu
Köln,
[* 5] lernte als
Knabe in einer Galanteriewarenfabrik seiner Vaterstadt,
wendete sich später der
Kunst zu und ging 1833 zu seiner
Ausbildung nach
München,
[* 6] wo er 1835 seinen bleibenden
Wohnsitz nahm
und starb. Seine
Bilder sind ausgezeichnet durch technische Vollendung, glückliche Gruppierung
und lebensvollen
Ausdruck. In der
Wahl der
Stoffe erinnert
er anHogarth und
Wilkie, er liebte gleich diesen die Schilderung der
Kontraste und
Konflikte des sozialen
Lebens. Zu seinen besten Bildern gehören: der Sonntagnachmittag;
der unterbrochene Ehekontrakt
(von Driendl lithographiert);
2)
Joseph,
Maler, Sohn des vorigen, geb. 1842 zu
München, bildete sich anfangs bei seinem
Vater, dann auf der
Akademie und insbesondere
bei
KarlPiloty aus. 1866 ging er nach
Paris,
[* 11]
London
[* 12] und
Antwerpen
[* 13] und nahm in letzterer Stadt viel von der
altertümlichen
Richtung des Malers
Leys an. Seine
Porträte
[* 14] sind von lebensvoller Auffassung und geschickter Modellierung;
seine Genrebilder, weniger geistvoll als die seines
Vaters, sind in den
Motiven einfach und verraten einen
feinen
Takt in der
Komposition und im
Kolorit.
Das erste derselben war (1868) die von ihrem
Schwager vertriebene
Landgräfin
Elisabeth von
Thüringen, die mit ihren vier
Kindern
im
Winter in einer verfallenen
Hütte Zuflucht findet. Der Wirtin Töchterlein, nach
Uhland (1869), sprach die auf das Empfindsame
gerichtete Eigenart seinesTalents noch deutlicher und erfolgreicher aus, und der gleichen
Richtung gehören
auch seine spätern
Schöpfungen an: Familienglück;
feine, etwas abgerundete Quarzkörner, welche nur einige
Prozente andrer Mineraltrümmer
(Feldspat,
Glimmer,
Kalk,
Magnet- oder Titaneisenstein, auch
Hornblende,
[* 22]
Augit,
[* 23]
Hypersthen,
Basalt, Kohlenpartikelchen) beigemengt enthalten.
Der Flugsand bildet ausgedehnte
Ablagerungen in allen
Weltteilen, in
Europa
[* 24] besonders in der Norddeutschen
Ebene, in den dänisch-deutschen
Inselebenen, in den ungarisch-österreichischen Donauebenen, den französischen
Landes, den nordwestlichen
Ebenen Rußlands
und in eigentümlicher
Bildung an den
Küsten von
Holland,
Belgien,
[* 25] Norddeutschland,
Dänemark,
[* 26] Rußland und an der französischen
Westküste, wo er die Seestranddünen bildet.
Seine chemische
Zusammensetzung ist für den Pflanzenbau höchst ungünstig, er enthält bis 99,26 Proz.
Kieselsäure und von den wichtigsten Pflanzennahrungsmitteln, wie
Kali,
Phosphorsäure,
Kalk und
Magnesia, oft nur
Spuren. Dabei
ist der aus dem
Meer kommende Strandsand in der
Regel entschieden weniger unfruchtbar als derjenige desBinnenlandes,
und der ärmste Flugsand ist der nordische, welcher durch völligen Kalkmangel alle
Pflanzen ausschließt, die irgend nennenswerte
Ansprüche an
Kalk und
Magnesia machen.
Der fruchtbarste Flugsand
Europas ist der
Banater Wüstensand.
Charakteristisch für den Flugsand ist seine Beweglichkeit in trocknem Zustand,
durch welche er vom
Wind zu
Schollen undDünen (s. d.) zusammengetrieben wird, welche im
Binnenland und
an der
See oft eine bedeutende
Höhe erreichen. Die kleinern Sandkörner folgen am leichtesten dem
Wind, und daher enthalten
die ausgewehten
Kehlen gröbern
Sand, oft selbst nur großstückige Beimischungen des Flugsandes, so daß sie durch physikalische
Verhältnisse noch unfruchtbarer werden als der ursprüngliche
Boden. Diese
Kehlen setzen der Beweglichkeit
des Flugsandes ein
Ziel, und er wird um so früher zur Selbstberuhigung gelangen, je weniger tief das Sandlager ist. In Norddeutschland
liegt der Flugsand meist auf andern Sandschichten, welche durch eine daumendicke, zuweilen mehr als fußstarke
Schicht von Eisensandstein
(Ort,
Ur,
Ortstein,
Knick, Eisen,
[* 27]
Limonit) gedeckt werden. Diese
Masse findet sich besonders unter
Heideboden,
enthält im
Durchschnitt 1,37 Proz.
¶
mehr
Eisenoxyd und bildet ein entschiedenes Hindernis für die Holzzucht, namentlich für die tief wurzelnde Kiefer, wenn sie nicht
durch Grundwasser
[* 29] weich erhalten wird. Die größte Schwierigkeit, welche der Flugsand der Kultur entgegensetzt, besteht in seiner
Beweglichkeit, gegen welche die Armut an Pflanzennahrungsstoffen weit zurücktritt; jede Flugsandkultur muß also in erster
Linie um die Verhinderung der Auswehung und dann um die Besserung der Bodensubstanz sich bemühen.
Dies kann nur durch Pflanzenwuchs erreicht werden; derselbe muß aber zunächst durch besondere Vorkehrungen vor der Auswehung
geschützt werden, bis er so weit sich entwickelt hat, um diese Funktion selbst zu übernehmen. Solche Kulturbestrebungen
werden von der Natur unterstützt, die, freilich in sehr langer Zeit, auch ohne weiteres Zuthun die Flugsandstrecke
mit Vegetation überzieht, falls sie nicht gestört wird. AlleStörungen durchaus fern zu halten, ist die höchste Aufgabe
bei der Flugsandkultur, welche daher eines weit reichenden Schutzes bedarf.
Größere Flugsandkulturen des Binnenlandes datieren erst aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts (Seeland),
und frühzeitig begann man mit der Anwendung stehender Zäune (Koupierzäune, Deckzäune) von 1-1,25 m Höhe, welche der Hauptwindrichtung
entgegengestellt wurden und das Terrain auf verhältnismäßig weite Strecken schützen sollten. Daß sie dies nicht vermögen,
hat die Erfahrung vielfach gelehrt. Billiger und wirksamer ist liegende Bodenbedeckung mit Kieferngesträuch
oder besser mit Hackreisig aus 20-30 cm langen Kiefernaststücken.
Auch Wacholder, Heidestroh, Besenpfriemen, Seetang, Seegras sind mehrfach benutzt worden; doch sind alle diese Mittel, wenn auch
wirksam, so doch viel zu teuer, und man beschränkt sich deshalb jetzt am Seestrand, wo es sich wesentlich um die
Bildung von Schutzdünen handelt, meist auf die Pflanzung von Sandgräsern und im Binnenland auf die Deckung mit Moos-, Heide-
oder Grasplaggen. Von den Sandgräsern ist Arundo arenaria und nächst diesem Elymus arenarius am besten im stande, den zugetriebenen
Flugsand aufzufangen und zu durchwachsen; sie werden netzförmig angepflanzt und für den Stranddünenbau
und die Kultur der innern Stranddüne benutzt (vgl. Dünen).
Das endliche Ziel der Flugsandkultur ist in den meisten Fällen Bewaldung, da der Boden zunächst für den Ackerbau zu arm ist.
In Norddeutschland wird fast überall die Kiefer angepflanzt, im Banat mit großem Vorteil auch die kanadische Pappel und die
Akazie (Robinie). Die Kultur des binnenländischen Flugsandes unterscheidet sich vom Stranddünenbau stets dadurch sehr wesentlich,
daß sie einen Ertrag zu erzielen sucht, während jener nur auf den Schutz des Hinterlandes bedacht ist und auf Ertrag von vornherein
verzichtet.
Vgl. Burkhard, Säen und Pflanzen nach forstlicher Praxis (5. Aufl., Hannov. 1880);