Flor
(v. lat. flos, »Blume«),
Blüte, [* 2] Zustand des Blühens, Blumenfülle;
Blütezeit, auch allgemeiner s. v. w. Zustand des Gedeihens, Wohlstand.
(v. lat. flos, »Blume«),
Blüte, [* 2] Zustand des Blühens, Blumenfülle;
Blütezeit, auch allgemeiner s. v. w. Zustand des Gedeihens, Wohlstand.
(Krepp), leichtes, gitterartiges, durchsichtiges, ganz- oder halbseidenes, baumwollenes, leinenes oder wollenes, glattes oder gemustertes Gewebe, [* 3] wahrscheinlich so genannt, weil es ursprünglich aus Flor- oder Florettseide verfertigt wurde, kommt jetzt vielfach unter dem Namen Gaze vor.
Nur die schwarzen Sorten heißen ausschließlich Flor (Trauerflor).
Flor dient zu allerlei weiblichen Putzgegenständen.
Flora,
bei den
Römern die
Göttin der
Blumen und
Blüten, altitalischen Ursprungs. Im
Mythus war Flora
gleich
Acca Larentia
eine »liebe
Buhle«, da sie ursprünglich
Personifikation des fruchtempfangenden Erdbodens war. Die gräzisierende
Sage identifizierte sie mit der
Nymphe
Chloris, welche von dem sie verfolgenden
Zephyros eingeholt und zu seiner Gemahlin gemacht
wurde. Flora
war die
Göttin alles Blühenden, somit auch der
Jugend und des fröhlichen Lebensgenusses, selbst der
»guten Hoffnung«
der
Frauen, deren
Symbol die
Blüte ist.
Ihr
Dienst soll durch den Sabinerkönig
Titus
Tatius in
Rom
[* 4] eingeführt worden sein; nach andern soll
Numa
für sie einen
Flamen Floralis
eingesetzt haben. An ihrem
Fest (Floralia
) schmückte man die
Wohnungen und sich selbst mit
Blumen,
die
Frauen kleideten sich gegen die sonstige
Gewohnheit in bunte
Farben, und
Gesang,
Tanz und Tafelfreuden füllten die
Festzeit. Nach dem ersten
Punischen
Krieg kamen auch eigne
Spiele der Flora
(ludi florales, vom 28. April bis 3. Mai) im
Zirkus auf, wobei
man statt der wilden
Raubtiere
[* 5] allerlei niederes
Wild, als
Hasen,
Rehe etc., jagte. Flora hatte in
Rom zwei
Tempel,
[* 6] einen auf dem
Quirinal, den andern in der
Nähe des
Circus
Maximus. Die
Künstler stellten die Flora einer griechischen Frühlingshore
ähnlich dar, als blühende, blumengeschmückte
Jungfrau. Unter den plastischen
Darstellungen ist die berühmteste die sogen.
Farnesische Flora (überlebensgroße Marmorfigur) im
Museum zu
Neapel
[* 7] (s.
Farnesische Kunstwerke), deren Deutung aber unsicher ist.
Vgl. Preller-Jordan, Römische Mythologie [* 8] (Bd. 1, S. 430 ff.).
(lat.), in der Botanik der Inbegriff aller Pflanzenarten, welche die Vegetation eines Landes oder einer Gegend ausmachen. Im streng pflanzengeographischen Sinn sind bei Begrenzung eines Florengebiets bestimmte botanische Momente maßgebend, indem man verlangt, daß ein solches Gebiet in seinem Vegetationscharakter bis zu einem gewissen Grad selbständig sei und eine Anzahl eigentümlicher Pflanzenarten beherberge (vgl. Pflanzengeographie). Solche Floren kann man wieder zu größern Florengebieten vereinigen.
Während es also z. B. eine spanische, italienische, griechische Flora gibt, spricht man auch von einer Mediterranflora. Vielfach wird aber der Ausdruck Flora auch, ohne Rücksicht auf pflanzengeographische Momente, auf rein beliebig gewählte Lokalitäten und selbst auf ganz eng begrenzte Gebiete, z. B. auf die nächsten Umgebungen einer Stadt, bezogen. Flora ist auch Titel von Büchern, welche eine botanische Aufzählung und Beschreibung aller in einem Florengebiet vorkommenden Pflanzenarten enthalten, z. B. Flora germanica, Flora orientalis, Flora berolinensis etc. Die meisten dieser botanischen Floren berücksichtigen nur die Phanerogamen, weil die vollständige Kenntnis der Kryptogamen für zahlreiche Florengebiete noch problematisch ist. Für diese Pflanzen gibt es daher auch mehrfach besondere sogen. Kryptogamenfloren.
(spr. -ráck), Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Lozère, am Tarnon, welcher hier die wasserreiche Quelle [* 9] Pêcher aufnimmt und unterhalb in den Tarn mündet, und am Fuß des Bergs Ramponenche (1183 m hoch), mit altem Templerhaus, Schloß, reformierter Konsistorialkirche, Lein- u. Tuchweberei, Färberei, Zwiebelkultur u. (1881) 1900 Einw.
s. Gartenbau. ^[= ist schon in der vorgeschichtlichen Zeit getrieben worden, das beweisen die Felsengräber in ...]
dünnes seidenes Band [* 10] mit Florgrund und eingewebten dichten Streifen oder einbroschierten Blumen u. dgl.
der achte Monat im franz. Revolutionskalender, vom 20. April bis 19. Mai.
(lat.), mögest du blühen! mög' es dir wohl ergehen! Floreat! er (es) blühe, gedeihe!
(lat. Florenus, ital. Fiorino, franz. Florin), eine im 11. Jahrh. zu Florenz [* 11] geprägte Münze von feinem Gold, [* 12] ein Quentchen schwer und von der Größe eines Dukatens, mit dem Bild Johannes des Täufers auf dem Revers. Dergleichen Münzen [* 13] wurden bald auch in andern Ländern geschlagen, so die Florins de Florence unter Ludwig VI. und Ludwig VII. in Frankreich (Florin d'or und Florin St-George). Es entstand daraus sowohl der Goldgulden des Mittelalters als der Gulden der neuern Zeit, der noch jetzt mit den zwei ersten Buchstaben des Wortes Floren (Fl.) bezeichnet zu werden pflegt. Der alte Name findet sich noch hier und da in dem mit einer Lilie bezeichneten toscanischen Fiorino, einer seit 1826 geprägten Silbermünze von 1,666 toscanischen Lire = 1,129 Mk., und in dem englischen Florin, einer seit 1849 geprägten Silbermünze von 2 Schilling, deren Silberwert = 1,879 Mk. ist.
(spr. -ängs), taftähnliches, ursprünglich in Florenz gefertigtes Seidengewebe, welches sich durch hohen Glanz auszeichnet, den es teils der dazu verwandten Seide, [* 14] teils der sorgfältigen Appretur verdankt.
Man fertigt ganz leichte Sorten zu Futter, aber auch dichtere und schwerere zu Kleidern, diese meist schwarz, die leichtern auch verschiedentlich einfach gefärbt oder bunt.
Die vorzüglichste Ware liefern die Schweiz [* 15] und Krefeld. [* 16]
(spr. florrenß), Dorf im NW. des nordamerikan. Staats Alabama, am Tennesseefluß, der hier die Muscle Shoals genannten Stromschnellen bildet.
s. Pflanzengeographie. ^[= (hierzu Karte "Verbreitung der wichtigsten Pflanzengruppen der Erde", mit Text), dasjenige ...]
Pseudonym des Dichters Joseph von Eichendorff (s. d.). ^[= Joseph, Freiherr von, deutscher Dichter, der letzte hervorragende Romantiker, geb. 10. März ...]
(spr. florangssack), Stadt im franz. Departement Hérault, Arrondissement Béziers, an der Südbahn, hat (1876) 3833 Einw., welche Ölfabrikation, Wein- und Branntweinhandel betreiben.
s. Floriacenser. ^[= (Orden von Flore, Florienser), Mönchsorden in Kalabrien, gestiftet von dem Cistercienser ...]
[* 1] Arbeit, s. Mosaik. ^[= (v. griech. museion, "den Musen gehörig", lat. Opus musivum, ital. Musaico, franz. ...]
Braun, s. Kupferbraun. ^[= (Hattchets Braun, Florentiner, Breslauer Braun, Chemischbraun), schöne dunkelbraune Farbe, ...]
Flasche, [* 17] weithalsige Flasche mit einem seitlich am Boden entspringenden Abflußrohr, welches beinahe bis zur obern Mündung emporsteigt und sich dort umbiegt (s. Figur). Die Florentiner dient dazu, ein aus zwei nicht miteinander mischbaren Flüssigkeiten bestehendes Destillat zu trennen. Dies geschieht, indem die schwere Flüssigkeit beständig nach unten sinkt, durch die auf derselben schwimmende leichtere Flüssigkeit in das Abflußrohr gedrängt wird und aus diesem
[* 1] ^[Abb.: Florentiner Flasche.] ¶
ausfließt. Die florentiner Flasche wird namentlich bei der Destillation [* 19] ätherischer Öle [* 20] angewandt; das schwerere Wasser fließt dann stetig aus dem Abflußrohr ab, und man kann die Destillation fortsetzen, bis die ganze Flasche mit ätherischem Öl gefüllt ist. Ähnliche Vorrichtungen benutzt man auch bei der Verarbeitung der Teeröle.