die blaue Schmeißfliege (Brechfliege, Brummer,
Aas-, Fleischfliege, M. vomitoriaL., s. Tafel
»Zweiflügler«),
[* 4]
bis 13
mm lang, mit graustriemigem Rückenschild, schwarzen, rothaarigen
Backen und lebhaft stahlblauem
Hinterleib;
die Goldfliege (M.CaesarL.), glänzend smaragdgrün, mit schwarzen
Beinen und silberweißem
Gesicht.
Besonders die beiden
ersten
Arten sind ungemein fruchtbar. Die
Stubenfliege legt die fast walzenförmigen
Eier
[* 5] in Klümpchen von 60-70
Stück an
Mist,
verdorbenes
Brot,
[* 6] auch an
Fleisch, tote
Tiere etc. Die Schmeißfliege legt ihre etwas gebogenen
Eier, gleichfalls
in Häufchen von 20-100
Stück, besonders an
Fleisch, auch an alten
Käse und
Aas. Nach 24
Stunden kriechen die weißen, kegelförmigen,
hinten gestutzten, augenlosen
Larven aus, arbeiten sich schnell in die von ihnen bewohnten Gegenstände hinein und durchwühlen
dieselben, wobei der von ihnen ausgesonderte flüssige Unrat die
Fäulnis zu befördern scheint.
Vögel
[* 9] und
Spinnen
[* 10] sind ihre Hauptfeinde.In denZimmern schützt man sich gegen Fliegen durch Vorsetzfenster
von
Gaze, mit klebrigen
Stoffen überzogene
Stöcke, Abkochung von Quassienholz
(Fliegenholz), welche, mit etwas
Zucker
[* 11] vermischt,
die in
Menge herbeilockt, aber nur betäubt, und durch
Fliegenpapier (s. d.). Die Fliegen verlassen
Räume, welche mit
Lorbeeröl
gestrichen sind, oder in denen trockne Kürbisblätter auf glühende
Kohlen geworfen wurden. Man hängt
auch einen
Büschel von Beifußstengeln an der Zimmerdecke auf und zieht abends, wenn die Fliegen sich darin gesammelt haben,
einen
Sack von unten über den
Büschel.
Hitze, bei reizbaren, vollblütigen
Personen schnell entstehendes und vergehendes
Gefühl
von
Hitze, meist mit augenblicklicher Gesichtsröte verbunden, beruht auf schnell vorübergehender Blutüberfüllung gewisser
Gefäßprovinzen, namentlich des
Gesichts, welche ihrerseits wieder von einem vorübergehenden lähmungsartigen Zustand der
Gefäßnerven bedingt ist.
Fisch
(FliegenderHering,
Flugfisch,
ExocoetusL.), Fischgattung aus der
Ordnung der
Pharyngognathi und
der
Familie der
Hornhechte (Scomberesocides), dem
Hering ähnliche, aber gedrungener gebaute
Fische
[* 13] mit außerordentlich entwickelten,
zugespitzten, ziemlich
frei beweglichen Brustflossen, unterhalb derselben eingelenkten Bauchflossen, übereinander stehenden,
breiten
Rücken- und Afterflossen, tief gegabelter Schwanzflosse, sehr kleinen
Zähnen, sehr großen
Augen, ansehnlichen Kiemendeckeln,
leicht abfallenden
Schuppen und sehr großer
Schwimmblase.
Die etwa 50
Arten leben in großer Zahl in den wärmern
Meeren, erheben sich gewöhnlich nur wenig über
die Oberfläche des
Wassers und fallen bald wieder ein; nur zuweilen erreichen sie eine
Höhe von
ca. 5
m und schnellen 90-125
m weit fort. Während des
Flugs haben sie
Brust- und Bauchflossen ausgespannt, schlagen damit aber nicht
die
Luft, wie es der
Vogel thut. Vielmehr ist ihr
Flug als eine
Wurfbewegung
[* 14] aufzufassen, die sie ihrem
Körper mittels sehr stark
ausgebildeter Seitenrumpfmuskeln erteilen, ebenso wie auch andre
Fische im
Wasser sich stark vorwärts schnellen.
Sie werfen sich oder springen mit großer
Geschwindigkeit aus dem
Wasser, weil die
Luft geringern
Widerstand
bietet als letzteres, und fallen nach einiger Zeit zurück, wobei die
Flossen als
Fallschirm dienen. Am weitesten fliegen sie
gerade gegen den
Wind und werden von der stark strömenden
Luft, die an Schiffsseiten oder
Wellen
[* 15] in die
Höhe steigt, so weit
gehoben, daß sie über den Wellenberg oder über das
Schiff
[* 16] hinwegfliegen. Nur wenn die Schwanzflosse
in das
Wasser taucht, beschreiben sie in der horizontalen
Ebene ihrer
Bahn einen
Bogen
[* 17] nach der rechten oder linken Seite hin.
Sie werden wohl von größern Raubfischen und Seevögeln stark verfolgt, aber ihr
Flug kann nicht ausschließlich als
eine
Flucht vor jenen betrachtet werden. An den
KüstenSüd- und
Mittelamerikas werden sie gegessen; in
Brasilien
[* 18] dienen sie
als Köder beim
Angeln. Die bekannteste
Art ist der Hochflieger (gemeiner fliegender Fisch, E. volitansL., s. Tafel
»Fische II«),
[* 19]
50
cm
lang,
oben azurblau, unten silberweiß, mit durchscheinend blauen Brustflossen, findet sich in europäischen
Meeren.
Holländer, nach einer weitverbreiteten Schiffersage ein holländischer
Kapitän, van Straaten, der zur
Strafe
für sein gottloses
Leben dazu verdammt ist, ruhelos auf dem
Meer umherzusteuern, ohne je das
Ufer zu erreichen.
Blatt,
[* 21]
Name der zahlreichen mit einem oder mehreren Gedichten bedruckten
Flugblätter
(meist in
Klein-Oktav), die seit dem Ende des 15. Jahrh. auf
Jahrmärkten etc. verkauft wurden und weite Verbreitung fanden.