580,000 Thlr. Weiteres hierüber s.
Diakonissinnen. Fliedner starb Fliedners
Schriften sind vorwiegend erbaulichen und
pädagogischen
Inhalts; zu erwähnen ist »Das
Buch der
Märtyrer« (Kaisersw. 1853-60, 3 Bde.). -
Sein Sohn
Friedrich, geb. 1845,
ist seit 1870 evangelischer
Prediger in
Madrid,
[* 2] wo er die »Revista christiana« herausgibt.
kleines Sternbild des südlichen
Himmels zwischen
Kreuz
[* 3] und Paradiesvogel, enthält 75
Sterne, von denen nur
wenige dritter
Größe, alle übrigen schwächer sind.
[* 4] die
Ortsbewegung
[* 5] von
Tieren in der
Luft. Das Fliegen ist an eine besondere
Organisation des Tierkörpers geknüpft
und kommt hauptsächlich den
Insekten
[* 6] und
Vögeln zu; doch auch einige
Säugetiere sowie der fliegende
Fisch
vermögen sich in der
Luft zu bewegen, und der
Mensch hat sich unzählige
Male mit der Aufgabe beschäftigt, mittels künstlicher
Flügel die
Luft zu durchschiffen. Die eben erwähnte besondere
Organisation des Tierkörpers ist ganz allgemein so
beschaffen, daß ausgedehnte Oberflächen in Gestalt von
Flügeln die durch geringe
Dichtigkeit, große Beweglichkeit und verhältnismäßig
geringe
Schwere ausgezeichnete atmosphärische
Luft mit
Schnelligkeit und
Kraft
[* 7] zusammendrücken, und daß der
Widerstand, der
sich bei dieser
Arbeit den
Flügeln entgegenstellt, als
Stützpunkt für die
Bewegung dient.
Hierbei wirken diese Oberflächen ganz allgemein als einarmige
Hebel,
[* 8] und dieser Umstand ist deshalb von
hervorragender Bedeutung, weil schon eine geringe
Bewegung an dem am Tierkörper befestigten einen Ende des
Hebels
(Grund des
Flügels) einen sehr bedeutenden
Ausschlag des andern
Endes (Flügelspitze) bewirkt. Bei den
Insekten ist das Flugvermögen am
großartigsten entwickelt. Die
Muskeln
[* 9] dieserTiere besitzen eine Leistungsfähigkeit, welche in der ganzen
Tierwelt unerreichbar dasteht; in einer einzigen
Sekunde vermögen sie sich viele hundert
Male zu kontrahieren.
Durch diese außerordentliche Muskelthätigkeit wird es bewirkt, daß der im übrigen mit einer bedeutenden spezifischen
Schwere begabte Insektenkörper mit unglaublicher
Geschwindigkeit dahinschießen kann. Jeder
Reiter weiß, daß Fliegen
das schnellfüßigste
Pferd
[* 10] überholen; während der Eisenbahnfahrt kann man beobachten, wie
Insekten den in vollster
Bewegung
befindlichen Zug
verfolgen und in die
Eisenbahnwagen fliegen. Durch die schnelle Flügelbewegung der
Insekten wird vielfach ein
deutlich wahrnehmbarer
Ton erzeugt, der um so höher liegt, je größer die Zahl der Flügelschläge ist.
Aus der
Höhe des
Tons läßt sich daher die Zahl der Flügelschwingungen berechnen, und man hat auf diesem
Weg ermittelt, daß die Brummfliege 350, die
Biene
[* 11] aber 440 Flügelschläge in einer einzigen
Sekunde auszuführen vermag.
Nach
Marey vermag man auch auf graphischem Weg die Zahl der Flügelschläge direkt zu bestimmen. Eine
mit einem berußten Papiermantel versehene kleine Metalltrommel dreht sich mit gleichmäßiger und genau bekannter
Geschwindigkeit
um ihre
Achse.
Das
Insekt, welches auf die Zahl seiner Flügelschläge untersucht werden soll, wird derartig gehalten, daß die Flügelspitzen
bei ihrer
Bewegung das berußte
Papier ganz leicht streifen. Jeder Flügelschlag erzeugt so einen hellen
Punkt auf dunklem
Grund, und aus der Zahl dieser
Punkte läßt sich dann sehr leicht die Zahl der Flügelschläge bestimmen.
Marey fand auf diesem Weg, daß die
Fliege 240-321 Flügelschläge in der
Sekunde ausführt, je nachdem die Flügelspitze
das
Papier stärker oder schwächer berührt und er glaubt, daß die letztgenannte Zahl annähernd der
in der
Freiheit ausgeführten
Bewegung entspricht. Für andre
Insekten wurden folgende
Werte ermittelt:
Hummel 240,
Biene 190,
Wespe 110,
Libelle 28,
Kohlweißling 9 Flügelschläge in der
Sekunde.
Bei den
Vögeln wird das Fliegen durch den
Bau des Knochengerüstes und die außerordentliche
Entwickelung der Brustmuskeln ungemein
begünstigt. Hinsichtlich des erstern
Punktes sei darauf hingewiesen, daß die
Schulter nicht allein durch
die sehr stark entwickelten
Schlüsselbeine, sondern auch durch die Gabelbeine eine feste
Verbindung mit dem
Rumpf erhält.
Früher hat man auch den Lufträumen in den
Knochen
[* 12] der
Vögel
[* 13] einen bedeutenden Einfluß auf das Fliegen zugeschrieben, und man
hat sich gedacht, die mit den
Lungen in
Verbindung stehende wärmere
Luft dieser
Räume wirke nach Art der
Montgolfieren.
Thatsächlich ist indessen der
Inhalt der Lufträume so gering und der durch die Erwärmung der
Luft bedingte Gewichtsunterschied
so winzig, daß von einer derartigen Einwirkung gar nicht ernstlich geredet werden kann.Marey ist es
gelungen, mit
Hilfe eines photographischen Revolverapparats ähnlich demjenigen, welchen Muybridge zum
Studium der
Gangarten des Pferdes
benutzte, fliegende
Vögel zu photographieren.
ExakteAufnahmen dieser Art werden eine
Analyse der Flugbewegungen ermöglichen,
wie sie bisher mit
Hilfe von andern
Methoden nicht zu erzielen war.
Unter den
Säugetieren besitzen die
Fledermäuse eine ziemlich vollkommene Einrichtung zum
Flug.
AndreTiere,
z. B. das fliegende
Eichhörnchen, sind zwar mit
Flughäuten ausgestattet, vermögen diese aber nur nach Art eines
Fallschirms
zu benutzen. Der fliegende
Fisch (s. d.) ist befähigt, sich mit
Hilfe seiner stark entwickelten Brustflossen, welche hierbei
schräg zum
Horizont
[* 14] gestellte
Ebenen, die nach Art des Papierdrachen wirken, darstellen, einige Zeit über
dem
Wasser zu halten, nachdem der
Körper zunächst mit großer
Kraft aus dem
Wasser emporgeschnellt worden ist.
[* 4] Insektenordnung, s. v. w.
Zweiflügler,
[* 18] dann die arten- und formreichste
Familie dieser
Ordnung Muscariae),
überwiegend nützliche
Tiere mit dreigliederigen
Fühlern, deren Endglied meist zusammengedrückt ist,
meist mit fleischigen Endlippen versehenem
Rüssel, verkümmertem
Unterkiefer, in der
Regel hervortretenden eingliederigen
Tastern
und häufig stark entwickelten, die Schwinger überdachenden Flügelschuppen. Die
Larven, welche teils parasitisch im
Körper
andrer
Insekten, besonders der Schmetterlingsraupen, teils in faulenden tierischen und pflanzlichen
Stoffen leben und diese
schnell beseitigen, sind walzig, die
Puppen tonnen- oder eiförmig. Die
Larven mancher
Gruppe entwickeln
sich äußerst schnell und werden zum Teil schon als solche geboren.
Daher sind viele
Arten in sehr großer Individuenzahl
und vom ersten Frühjahr bis spät in den
Herbst anzutreffen. Man teilt die
Familie in acht
Gruppen: Bies- oder
Dasselfliegen,
Bremen
[* 19] (Oestridae);
die blaue Schmeißfliege (Brechfliege, Brummer, Aas-, Fleischfliege, M. vomitoriaL., s. Tafel »Zweiflügler«),
bis 13 mm
lang, mit graustriemigem Rückenschild, schwarzen, rothaarigen Backen und lebhaft stahlblauem Hinterleib;
die Goldfliege (M.CaesarL.), glänzend smaragdgrün, mit schwarzen Beinen und silberweißem Gesicht.
Besonders die beiden
ersten Arten sind ungemein fruchtbar. Die Stubenfliege legt die fast walzenförmigen Eier
[* 22] in Klümpchen von 60-70 Stück an Mist,
verdorbenes Brot,
[* 23] auch an Fleisch, tote Tiere etc. Die Schmeißfliege legt ihre etwas gebogenen Eier, gleichfalls
in Häufchen von 20-100 Stück, besonders an Fleisch, auch an alten Käse und Aas. Nach 24 Stunden kriechen die weißen, kegelförmigen,
hinten gestutzten, augenlosen Larven aus, arbeiten sich schnell in die von ihnen bewohnten Gegenstände hinein und durchwühlen
dieselben, wobei der von ihnen ausgesonderte flüssige Unrat die Fäulnis zu befördern scheint.
Vögel und Spinnen
[* 26] sind ihre Hauptfeinde. In denZimmern schützt man sich gegen Fliegen durch Vorsetzfenster
von Gaze, mit klebrigen Stoffen überzogene Stöcke, Abkochung von Quassienholz (Fliegenholz), welche, mit etwas Zucker
[* 27] vermischt,
die in Menge herbeilockt, aber nur betäubt, und durch Fliegenpapier (s. d.). Die Fliegen verlassen Räume, welche mit Lorbeeröl
gestrichen sind, oder in denen trockne Kürbisblätter auf glühende Kohlen geworfen wurden. Man hängt
auch einen Büschel von Beifußstengeln an der Zimmerdecke auf und zieht abends, wenn die Fliegen sich darin gesammelt haben,
einen Sack von unten über den Büschel.