Sendung nach Basel.
[* 2] Nach
Napoleons abermaligem
Fall begab er sich nach
London,
[* 3] kehrte später zurück, wurde nach der
Julirevolution
Deputierter; starb Er schrieb:
»Mémoires pour servir à l'histoire du retour et du règne de
Napoléon en 1815«
(Lond. 1820, Hamb. 1820; deutsch, Leipz.
1820).
Lacus, im
AltertumName des
Zuidersees (s. d.), der damals viel kleiner und ein Binnensee war, aus welchem
das Flevum ostium (vielleicht dem heutigen Vlie-Stroom entsprechend) in die
Nordsee führte.
Die
Sturmfluten der Jahre 1219 und 1282 führten
die Vereinigung des
Sees mit dem
Meer herbei.
(lat.),
»Beugung,
[* 9] Biegung«, besonders im grammatischen
Sinn die Veränderung eines
Wortes zur Bezeichnung seines
Verhältnisses zu den übrigen Satzgliedern.
In den meisten
Sprachen gibt es zwei Hauptarten der Flexion, die
Deklination, d. h. die
Beugung der Substantiva durch Anfügung von Kasusendungen (s.
Kasus), und die
Konjugation, d. h. die
Beugung
der Verba durch Anfügung von Personalendungen und andern Zusätzen (s.
Verbum). Je nachdem die sinnbegrenzenden
Silben vorn,
am Ende oder in der Mitte des Wortstammes beigefügt werden, nennt man sie Präfixe,
Suffixe oder
Infixe.
Die Präfixbildung herrscht in den malaiisch-polynesischen
Sprachen und in den Bantusprachen Südafrikas vor; so heißt im
Zulukafferischen »der Mann erscheint«: umu-ntu omu-khle, wobei die zwei
ersten
Silben die grammatische
Kongruenz zwischen
Subjekt und
Objekt ausdrücken. Dagegen wenden die uralaltaischen
Sprachen, die drawidischen und überhaupt die meisten
Sprachen ausschließlich oder vorherrschend
Suffixe an, und die Suffixbildung
ist auch in den indogermanischen (z. B.
Haus-es, lieb-te) und semitischen
Sprachen die
Regel.
Infixe finden
sich überall nur
vereinzelt; so zeigt das lateinische
Verbum jungo (»ich verbinde«) ein
Infix, n, während das
Substantiv
jugum (»das
Joch«),
das von derselben
Wurzel
[* 10] herkommt, desselben enträt. Die Beifügung besonderer
Silben oder einzelner
Laute
ist jedoch nicht das einzige
Mittel, um die grammatische Beziehung eines
Wortes auszudrücken; sondern es genügt hierzu auch
eine bloße Veränderung des Wortstammes, die allerdings häufig auch von dem Hinzutritt einer Formsilbe
begleitet ist. Besonders entwickelt ist dieses
System in den semitischen
Sprachen; so heißt im
Arabischen katala »er hat getötet«,
kutila »er wurde getötet«, maktûlun »getötet«;
im
Hebräischen kâtal »er hat getötet«, hiktil »er
ließ töten«.
Auch die indogermanischen
Sprachen können grammatische Verhältnisse auf diesem Weg zum
Ausdruck bringen; hierher gehört
der sogen.
Ablaut im
Deutschen (z. B. helfen, half, geholfen,
Hilfe). Diese grammatische Veränderung des Wurzelvokals wird
jetzt oft als Flexion im engern
Sinn bezeichnet und als unterscheidendes Merkmal der beiden höchst entwickelten Sprachstämme,
[* 11] des semitischen und indogermanischen, angesehen (s.
Sprache
[* 12] u. Sprachwissenschaft); jedenfalls kommt die in diesem engern
Sinn in andern Sprachstämmen nur vereinzelt vor.
(v. engl. freebooters,
Freibeuter, franz. korrumpiert filbustiers, nach andern von flyboat,
holländ. vlieboot, franz. flibot, den leichten
Schiffen, deren sich die Flibustier anfangs bedienten), kühne Seeräuber zu Ende
des 17. und zu Anfang des 18. Jahrh., welche aus den
Bukaniern hervorgingen und sich selbst
Küstenbrüder
(Frères de la côte)
nannten.
Ihre schwarzeFlagge mit
Totenkopf und
Stundenglas hieß der »lustige
Roger«. Vgl.
Bukanier. In neurer
Zeit hat man Flibustier auch andre auf Seeraub und Küstenplünderung ausgehende Abenteurer genannt, z. B.
die Walkerschen
Freischaren, welche sich 1856
Nicaraguas bemächtigten, sowie die nordamerikanischen
Freiwilligen, welche die
Aufstände in
Cuba unterstützten.
Nachdem er 1836 den Rheinisch-Westfälischen Diakonissenverein begründet, eröffnete er am 13. Okt. d. J.
die erste protestantische Diakonissenanstalt zuKaiserswerth, verband damit später ein
Krankenhaus,
[* 17] ein
Seminar für
Lehrerinnen (1841), ein Waisenstift für Mädchen aus den mittlern
Ständen (1842) und eine Heilanstalt für weibliche
Gemütskranke (1852). Das Kapitalvermögen
(Immobilien) der von ihm zu
Kaiserswerth gegründeten Anstalten betrug 1865 schon
¶
mehr
580,000 Thlr. Weiteres hierüber s. Diakonissinnen. Fliedner starb Fliedners Schriften sind vorwiegend erbaulichen und
pädagogischen Inhalts; zu erwähnen ist »Das Buch der Märtyrer« (Kaisersw. 1853-60, 3 Bde.). - Sein Sohn Friedrich, geb. 1845,
ist seit 1870 evangelischer Prediger in Madrid,
[* 19] wo er die »Revista christiana« herausgibt.