am
Körper ist Hesek. 11, 19 die Entgegenstellung des fleischernen
Herzens gegen das steinerne zu begreifen. Dagegen wirkt
der gewöhnliche alttestamentliche
Sinn von Fleisch auch im
NeuenTestament nach, so daß z. B. »Fleisch und
Blut« das Menschliche im
Gegensatz zum Göttlichen bezeichnet. Nur im Sprachgebrauch des
ApostelsPaulus ist dieser
Gegensatz in der
Weise des auch in der gleichzeitigen alexandrinischen
Religionsphilosophie uns begegnenden spekulativen
Dualismus
dahin vertieft, daß Fleisch geradezu die
Materie als ein widergöttliches, sündiges
Prinzip bezeichnet.
(Metzger, Fleischhauer,Schlächter, franz. boucher, charcutier, welches
Wort auch in einem Teil von Süddeutschland
gebräuchlich),
Handwerker, welche das sogen. Schlachtvieh schlachten. Die
Lehrlinge dieses
Handwerks mußten 3-4 Jahre lernen,
wurden als
GesellenFleischerburschen, hier und da auch Fleischerknechte genannt. Das gewöhnliche Meisterstück
der Fleischer bestand in dem kunstgerechten
Schlachten
[* 2] eines
Ochsen oder andern Schlachttiers sowie in dem genauen
Schätzen des
Gewichts
desselben vor dem
Schlachten. Zum
Schutz des
Publikums stand das Fleischerhandwerk vielfach unter Überwachung durch die
Polizei;
die neuern Gestaltungen haben auch hier vieles geändert, doch ist eine obrigkeitlicheFleischschau, namentlich
seit dem Auftreten der
Trichinen, mehrfach von neuem eingeführt worden (s.
Fleischschau).
Vgl.
Thon, Fleischer- und Metzgergewerbe
(5. Aufl., Weim. 1880);
Dronne, Charcuterie ancienne et moderne (Par. 1869).
zeigt im allgemeinen eine überall gleiche Zusammensetzung, sie enthält 42 Proz. Kali, 23,5 Proz. Kochsalz und 30,4 Proz. Phosphorsäure.
Das Präparat hat sehr schnell in weiten Kreisen Eingang gefunden, und in der That liefert das sehr haltbare Extrakt, in Wasser
gelöst und mit Salz
[* 26] versetzt, eine Brühe von angenehmem Geschmack, und wenn man nach LiebigsAnweisung
2,25 Lit. Wasser mit 0,25 kg grob zerschlagenen Knochen
[* 27] (oder 30 g Ochsenmark) und den nötigen Suppengemüsen eine Stunde kocht,
dann 18-19 g Fleischextrakt (nicht mehr!) und das nötige Salz hinzuthut, so erhält man eine Suppe, welche einer aus frischem Fleisch bereiteten
sehr ähnlich ist.
Das Fleischextrakt hat denselben physiologischen Wert wie gewöhnliche Fleischbrühe; aber da beide keine Eiweißkörper enthalten, so
können sie keineswegs als Nahrungsmittel angesehen werden. Das Extrakt aus 1 kg Fleisch hat daher durchaus nicht denselben
Nährwert wie letzteres. Man hatte angenommen, daß vegetabilische Nahrungsmittel den eigentümlichen Ernährungswert des
Fleisches erhalten, wenn man sie mit Fleischextrakt mischte, und legte daher dem Fleischextrakt besondere
Bedeutung für solche Verhältnisse bei, unter denen man kein Fleisch haben oder nicht die nötige Zeit auf die Zubereitung
desselben verwenden kann.
Dies ist indes ein Irrtum; Pflanzenkost erhält durch Zusatz von Fleischextrakt keinen höhern Nährwert, vielmehr bleibt
das Fleischextrakt lediglich als Erregungsmittel gleich der Fleischbrühe und als ein Mittel, vegetabilische Kost schmackhafter zu machen,
wertvoll. Das Fleischextrakt macht den Hunger erträglicher und die Soldaten im Feld bewegungsfähiger, es erzeugt, in etwas konzentrierter
Lösung eingegeben, im Magen
[* 28] eine wohlthuende Wärme,
[* 29] macht Puls- und Herzschlag kräftiger und vermehrt die
Harnabsonderung. So werden rascher Stoffwechsel und damit eine Reihe wohlthätiger Wirkungen erzeugt, die man sonst durch Medikamente
hervorzubringen sucht. - Eine sehr wichtige Aufgabe besteht darin, ein Fleischextrakt herzustellen, welches auch die Proteinkörper des
Fleischauszugs enthält. In dieser Beziehung haben sich Trommer, Toel u. a. bemüht.
Liebig glaubte die Frage besser in dem Sinn gelöst zu sehen, daß die bei der Fabrikation des Fleischextrakts
abgeschiedenen Proteinkörper als Dünger auf die Felder gebracht werden und so eine reichlichere Produktion von vegetabilischen
Proteinkörpern begünstigen, welche dann dem Fleischextrakt zugesetzt werden können. Gegenwärtig denkt man
mehr daran, frisches oder in Büchsen konserviertes Fleisch zu importieren oder das ganze in eine Form
zu bringen, in der es sich lange unverändert erhält und leicht verwendbar ist.