Boden für die nachfolgende größere
Vegetation, zunächst für
Moose
[* 2] und kleinere
Kräuter, vor. Dieser Lebensweise sind die
Flechten
[* 3] fähig, weil sie ihre
Nahrung vorzugsweise aus der
Luft beziehen, indem sie vermöge ihres Chlorophyllgehalts aus
Kohlensäure
und
Wasser sich ernähren können und aus der Unterlage nur die anorganischen
Bestandteile aufzunehmen brauchen,
die sich in ihrer
Asche vorfinden.
L. R.
Tulasne,
Mémoire pour servir à
l'histoire organographique et physiologique des
Lichens (in den »Annales des sciences naturelles«, 3.
Serie, Bd. 17);
(Tinea serpiginosa,
Kopfgrind,
Ansprung etc.), eine
Entzündung der Kopfhaut, mit
Jucken und Borkenbildung,
welche unter das bei
Ekzem (s. d.) geschilderte Krankheitsbild fällt;
in den sogen. Farbstoffflechten enthaltene oder aus gewissen
Bestandteilen derselben auf mehrfache
Weise hervorgehende
Säuren, liefern bei Behandlung mit
Alkalien sehr allgemein Orsellinsäure, die selbst
wieder in
Kohlensäure und
Orcin zerfällt.
zur
Darstellung von
Schnüren, Pfeifenschläuchen etc., beruht auf dem
Prinzip, daß
Spulen, von denen
Fäden sich abwickeln, mittels eines Leitkurvenapparats so um und nebeneinander vorbeigeführt werden,
daß die einzelnen
Fäden die dem jedesmaligen
Zweck entsprechende gekreuzte
Lage erhalten. Der
Apparat ist verschieden, je nachdem
runde, eckige oder flache
Geflechte hergestellt werden sollen, und besteht aus dem
Räderwerk, den Leitkurven, den hierin geführten
Klöppeln mit ihren
Spulen und dem
Mechanismus zum Abziehen des fertigen
Geflechts.
Die
Räder liegen dicht über der Grundplatte der
Maschine;
[* 12] auf ihrer verlängerten
Nabe sitzt eine
Scheibe mit
Flügeln, in deren
Zwischenräumen sich die
Klöppel befinden, welche, durch die in der obern
Platte eingeschnittenen Leitkurven geführt, durch
Drehung der
Scheiben von einer
Scheibe auf die andre übergehen. Für schnurartige
Geflechte geht die Leitkurve
um die ganze
Platte herum; für bandartige ist sie an einzelnen
Stellen unterbrochen und kehrt dort
in sich selbst zurück,
so daß auf einer
Maschine mehrere
Bänder zugleich geflochten werden.
im
Festungs-,
Wasser- und Deichbau ein Bekleidungsmittel für Erdböschungen, bestehend aus
Pfählen, die
nach Art der
Zaun- und Korbflechtwerke mit Holzreisern durchflochten werden und so eine Wand bilden, durch
deren Zwischenräume
Erde nicht durchfallen kann. - In der
Baukunst
[* 13] heißen Flechtwerk die geflechtartigen
Ornamente
[* 14] auf Säulenbasen
der griechischen, in
Friesen der römischen, bei Kapitälern,
Basen und
Friesen normännischer und romanischer Bauten.
1)
Konrad, deutscher Dichter zu Anfang des 13. Jahrh., stammte aus einem ritterlichen
Geschlecht in
Schwaben,
verfaßte nach dem französischen Gedicht des
Ruprecht von Orbent die treffliche
Dichtung
»Flore und Blanscheflur« (hrsg. von
Sommer, Quedlinb. 1846),
außerdem ein verloren gegangenes Artusgedicht: »Clies«, welches wohl auf
der gleichnamigenDichtung des Chrétien de
Troyes beruhte. S.
Flore und Blanscheflur.
3)
Eduard,
Jurist, geb. zu
Pförten in der Niederlausitz, studierte zu
Halle
[* 21] und
Berlin, trat 1826 in
den
Staatsdienst, ward nach Beförderung zum Oberlandesgerichtsassessor und Garnisonauditeur zu
Magdeburg
[* 22] im J. 1831 Hilfsarbeiter
im
¶
mehr
Generalauditoriat zu Berlin, 1835 Mitglied desselben, seit 1851 Justitiarius beim Kriegsministerium, 1854 Mitglied des Staatsrats
und 1857 Generalauditeur der preußischen Armee. Fleck nahm regen Anteil an den Vorarbeiten zu sämtlichen seit 1843 ergangenen
preußischen Militärgesetzen und -Verordnungen und war während einer langen Reihe von JahrenLehrer des Militärrechts an der
Kriegsakademie zu Berlin. 1872 ward er in das preußische Herrenhaus berufen, feierte sein 50jähriges
Dienstjubiläum, bei welcher Gelegenheit ihm der Rang eines Generalleutnants verliehen wurde, und starb Fleck redigierte
die letzten Bände der 1835 unter seiner Mitwirkung begründeten und bis 1867 fortgesetzten preußischen Militärgesetzsammlung, 1873 und 1875 noch
zwei Nachträge dazu. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Erläuterungen zu den (ältern) preußischen Kriegsartikeln«
(1839, 1844, 1850);
»Strafverfahren der preußischen Militärgerichte« (1840, 1845);