des
Schiffs der
KircheSt.-Vincent de
Paul mit Fresken in Gestalt eines
Frieses und ward darauf Mitglied des
Instituts. Bei Ausmalung
der neuen
Basilika
[* 2]
St.-Paul zu
Nîmes näherte er sich den alten
Florentinern und Sienesen, bei den Apsidenmalereien der romanischen
Abteikirche von Ainay bei
Lyon
[* 3] dem
Stil der ravennatischenMosaiken, ohne jedoch seine klassische Formgebung,
wie er sie aus
Ingres'
Schule gewonnen hatte, preiszugeben. Als seine vorzüglichsten Gemälde sind noch zu nennen: Christus
läßt die
Kinder zu sich kommen;
(franz.), glattes oder geköpertes, wenig gewalktes, auf der rechten Seite
einmal gerauhtes, nicht oder nur einmal geschornes wollenes
Gewebe.
[* 7] Der
Einschuß ist stets
Wolle, die
Kette meist
Kammgarn, bisweilen
auch
Baumwoll und Leinengarn. Futterflanell ist tuchartig gewebt aus
Kamm- und Streichgarn; Gesundheitsflanell
zu Unterhemden etc., die beste Flanellsorte, ist geköpert, mehr tuchartig, gewalkt und gerauht.
Beim frisierten Flanell sind die langen
Haare
[* 8] in
Knötchen zusammengedreht.
Bunt gestreifter Flanell mit
Baumwoll- oder Leinengarnkette hat quer über das
Stück gehende
Streifen und wird auf dem Land
zu Unterröcken benutzt.
Boy ist ein grober, lockerer, tuchartiger Flanell, selten etwas gewalkt, dann gerauht, gespannt und heiß
gepreßt, glatt und frisiert, weiß, schwarz und bunt. Bisweilen kommt auch feinerer, weicherer Flanell unter dem
NamenBoy vor.
Moll,
Molton gehören ebenfalls zu dieser
Klasse von
Geweben. Bei uns wird Flanell besonders in
Sachsen,
[* 9] Böhmen,
[* 10]
Mähren,
Thüringen,
Westfalen,
[* 11]
Preußen,
[* 12]
Hannover,
[* 13]
Hessen
[* 14] fabriziert.
(franz. Flanc), die »Seite«
irgend eines Gegenstandes, in der
Taktik die Seite einer Truppenaufstellung im
Gegensatz zu
Fronte und
Rücken; sie
ist der gefährdetste
Punkt einer
Stellung, weil eine
Truppe nach der Flanke hin erst durch eine Wendung,
Schwenkung u. dgl. zur
Gefechtsthätigkeit übergehen, der Gegner ihr also, da sie während der
Bewegung verteidigungsunfähig ist, durch Flankenfeuer
große Verluste beibringen, durch überraschenden Flankenangriff sie schlagen und ihre Rückzugslinie bedrohen kann, bevor
sie Zeit hat, ihm gleiche
Kräfte entgegenzustellen.
Daher erfordert die
Deckung der Flanke große
Aufmerksamkeit; wo sich nicht eine Flankenanlehnung findet, die der Gegner schwer
überschreiten und nicht überschießen kann, führt sie zur
Gliederung nach der Tiefe. Flankenstellung, eine
Aufstellung seitwärts
der Vormarschrichtung des Gegners, so daß dieser, um solche
Stellung anzugreifen, die eigentlich beabsichtigte
Operation aufgeben und eine neue
Richtung einschlagen muß. Flankenmarsch, Abmarsch nach einer Seite,
vor derFronte des Gegners
vorbei, dem man bewußt die
Flanke bietet, und auf dessen
Angriff man gefaßt ist.
Ein solcher Flankenmarsch war z. B. 1859 der
Marsch der
Franzosen aus der Gegend von
Alessandria,
vor derFronte der österreichischen
Armee vorbei bis fast an den
Fuß der
Alpen,
[* 15] von wo sie auf
Magenta vorrückten. In der Befestigungskunst
heißen Flanken bei
Bastionen und
Lünetten die von den
Facen nach rückwärts geführten kurzen
Linien (s.
Festung,
[* 16] bes. S. 182),
Flankenbatterien die dort vorbereiteten offenen oder kasemattierten Geschützaufstellungen. - Bei
Tieren,
besonders
Wild, heißt Flanke die nicht von
Knochen
[* 17] bedeckte Gegend des
Unterleibs. Flankenbruch ist beim
Pferd
[* 18] ein Austreten des
Netzes oder der Gedärme durch eine in den Flanken infolge eines
Stoßes entstandene Trennung der innern Bauchwandung, die
sich zu einem Bruchsack erweitert, Flankenspannung die widernatürliche Austreibung der Bauchmuskeln.
(franz. Flanqueurs), einzelne
Reiter, die von geschlossenen Abteilungen vorgeschickt werden, um die
Bewegungen
des Feindes zu beobachten und die eignen zu verdecken. Um sich hierbei dem feindlichen
Feuer zu entziehen, führen sie bogenförmige
Bewegungen aus, z. B. in Form einer 8, die man
Flankieren nennt.
eine
Stellung gewinnen, aus der man gegen die
Flanke des Feindes wirken
kann, ist namentlich für die
Reiterei von Bedeutung, da sie bei ihren schnellen
Bewegungen den
Angriff ausführen kann, bevor
der Feind zur Gegenwehr bereit ist.
Bei der
Artillerie heißt in der
Flanke, auch Festungslinien der
Länge
nach beschießen (rikoschettieren, s. d.). Vgl.
Flankeure.
werden meist aus farbigem oder farblosem
Glas
[* 26] und zur
Aufbewahrung von
Substanzen, die sich
am
Licht
[* 27] zersetzen, aus gelbem oder schwarzem
Glas angefertigt (s.
Glas).
IrdeneFlaschen (Steinkrüge, Kruken) werden zum Aufbewahren
von
Bier,
Mineralwässern,
Säuren,
Laugen etc. benutzt. In eisernen Flaschen versendet man
Quecksilber. Für die Benutzung der Flaschen sind
in großer Zahl mechanische Vorrichtungen konstruiert worden, welche namentlich in
Kellereien, Mineralwasseranstalten, bei
der Champagnerfabrikation, in
Brauereien etc. Anwendung finden.
Flaschen
* 28 Seite 6.344.
Dahin gehören
Flaschenfüllmaschinen,
[* 28] welche das Abziehen von
Flüssigkeiten in Glasflaschen in der Art erleichtern, daß
man nur die leeren Flaschen anzustecken und die gefüllten abzunehmen braucht. Bei der
Flaschenfüllmaschine in
[* 1]
Fig. 1 verbindet
das obere seitliche
Rohr des mittlern
Gefäßes letzteres mit dem
Faß,
[* 29] und durch das untere horizontale
Rohr werden die vier Füllapparate gespeist, an deren drehbaren
Heber
[* 30] die leeren Flaschen nur angesteckt zu werden brauchen. Bei
dem Flaschenfüller für
Mineralwässer von Kropff
[* 1]
(Fig. 2) wird die
Flasche mit
Hilfe eines passenden
Mechanismus an die Gummischeibe
e gedrückt, welche sich infolgedessen etwas durchbiegt und durch das
¶
mehr
Rohr d die Kugel a hebt, so daß nun das Wasser in die Flasche eintreten kann. Die in letzterer vorhandene atmosphärische Luft
steigt zentral durch das Rohr d auf und entweicht bei zeitweisem Öffnen des Ventils b. Wird die gefüllte Flasche weggenommen,
so fällt die Kugel auf ihren Sitz zurück und sperrt dadurch das Ausfließen des Wassers ab. Die Korke
werden vor dem Gebrauch gebrüht oder besser etwa eine Stunde mit Wasser gekocht, welches 4 pro MilleSalzsäure enthält, dann
gespült, 20 Minuten in Wasser gekocht, welches für jedes Liter der vorher angewandten Salzsäure 6 g Kleie enthält, wieder
gespült und mit überhitztem Dampf
[* 32] getrocknet.
Letzteres geschieht in einem hölzernen Gefäß,
[* 33] in dessen Boden ein Dampfrohr mündet, welches vor dem Eintritt durch Gasflammen
oder Kohlenfeuer so stark erhitzt wird, daß der Dampf eine Temperatur von 120-130° erhält. Zum Weichmachen der Korke dient
eine Zange
[* 34] mit kannelierten Kurvenflächen oder eine eigne Korkpresse. Man kann auch jeden einzelnen Kork
[* 35] in ein Stück reines Papier wickeln und ihn auf dem Boden einigemal mit dem Fuß hin- und herrollen. Sehr erleichtert wird das
Verkorken durch Anwendung eines starken hölzernen Cylinders mit zentraler konischer Durchbohrung. Am engern Ende der letztern
besitzt der Cylinder eine Aushöhlung, mit welcher er auf die Flaschenmündung gesetzt wird, so daß der
Kork, der sich in den obern weitern Teil der Durchbohrung leicht einschieben läßt, durch den Druck eines Stempels in den Flaschenhals
getrieben wird.
Bei den Flaschenverkorkungsmaschinen wird dieser Stempel durch einen Hebel
[* 36] oder eine Kurbel
[* 37] bewegt, und für Mineralwässer
ist die Korkmaschine mit der Füllmaschine verbunden, so daß die gefüllte Flasche, ohne vom Fleck bewegt zu werden, durch
einen einfachen Druck sogleich verschlossen wird. SollenFlüssigkeiten in Flaschen längere Zeit aufbewahrt werden, so schneidet
man stets den hervorstehenden Teil des Korks ab, weil derselbe die Lockerung des Verschlusses begünstigen
würde.
In den meisten Fällen ist es vorteilhaft, die Flaschen zu legen, damit der Kork stets feucht bleibe und nicht durch Austrocken zusammenschrumpfe.
Sehr gut schließen Kautschukpfropfen,
die auch für Flüssigkeiten, welche Kork angreifen, sehr empfehlenswert sind; doch
kann man in solchen Fällen den Kork auch durch eine Tränkung mit geschmolzenem Paraffin
[* 38] schützen. Zur
Sicherung des Verschlusses taucht man die verkorkte und guttrockne Flasche in geschmolzenen Flaschenlack, der durch Zusammenschmelzen
von weißem Pech, Fichtenharz, gelbem Wachs und Terpentin erhalten, mit rotem Ocker, Beinschwarz oder einer Mischung von Berliner Blau
[* 39] und Zinkgelb gefärbt und beim Gebrauch häufig umgerührt wird.
Man darf vom Flaschenlack nicht zu viel erwarten; den guten Verschluß bewirkt lediglich der Kork, und
selbst Mineralwasser- und Champagnerflaschen, in denen ein sehr starker Druck herrscht, werden jetzt nur mit Kork verschlossen,
den man durch Draht
[* 40] befestigt. Stanniol und Metallkapseln dienen nur zum Schmuck. Die mechanischen Flaschenverschlüsse bestehen
in der Regel aus einem Kautschukring in Verbindung mit einem Porzellankörper. Beide werden durch einen
eigentümlich gebogenen starken Draht gegen den Flaschenhals gedrückt und bewirken einen sehr festen Verschluß, der ebenso
schnell hergestellt wie beseitigt werden kann.
Auch benutzt man bei Mineralwässern Flaschen mit Glaskugeln, welche durch den in der Flasche herrschenden Druck
gegen einen nahe der Mündung befestigten Gummiring gepreßt und beim Ausschenken mit kurzem Ruck niedergestoßen werden.
Gebrauchte Flaschen reinigt man durch Spülen mit zerstoßenen Eierschalen oder Schrot. Bei letzterm ist Vorsicht nötig, daß sich
nicht einzelne Körnchen in der Flasche einklemmen, weil saure Flüssigkeiten daraus Blei
[* 41] und Arsenik aufnehmen. Um
dieser Gefahr zu begegnen, benutzt man Eisenschrot (zerschnittenen Eisendraht), Zinnschrot oder grob- und rundkörnigen Flußsand.
Stark verunreinigte Flaschen füllt man mit konzentrierter warmer Sodalösung (vorteilhaft unter Zusatz von etwas
gebranntem Kalk) oder Ätzlauge, läßt sie einen Tag stehen und reinigt sie dann mechanisch. Bleiben noch Rückstände, so
ist konzentrierte Salzsäure anzuwenden, welche namentlich auch die Ringe aus in denen hartes Wasser lange