Klinge mit
Leder oder
Samt umwickelt und auf der
Schulter getragen, wobei sich einer der Schulterhaken der
Klinge hinten gegen
die
Schulter legte. Sie erhielten sich bis in die Mitte des 16. Jahrh. im
Gebrauch und bildeten noch insbesondere eine
Waffe
der
Landsknechte.
[* 2] Auch ein mit Einer
Hand
[* 3] zu führender
Schweizerdegen des 16. Jahrh. führte den (noch
nicht sicher erklärten)
Namen Flamberg, der von spätern Dichtern
(Körner) für
Schwert überhaupt gebraucht wird.
(franz., spr. flangbŏajāng,Flammenstil), die im 15. und 16. Jahrh. in
Frankreich und
England übliche Form des spätgotischen
Stils, so genannt von der
Flammenförmigen
(Fischblasen-) Ornamentik an den
Säulen
[* 4] und in dem
Maßwerk
[* 5] (s. Figur).
(spr. -māng,Flaman,Flamand),
Albert, franz. Kupferstecher, arbeitete um die Mitte des 17. Jahrh.
zu
Paris.
[* 7] Seine
Blätter, von denen man über 600 Nummern kennt, sind von 1648 bis 1664 datiert, nach Art des W.
Hollar radiert
und dann mit dem
Stichel und der kalten
Nadel übergangen.
Liebhaber des
Weins und fröhlicherGesellschaften,
zugleich Gelegenheitsdichter, schuf er Le
[* 8] nouveau rétablissement de l'état bachique, Le triomphe bachique des bons compagnons
und die
Carte des
États du grand
Duc d'Osméos. Er war ein Gegner des
Hofs zur Zeit der
Fronde, und sein
Château de Marcoussy
hatte den
Zweck, das
Volk zum
Mitleid für die dort gefangen gehaltenen
Prinzen zu stimmen; auch den
Jansenismus
geißelte er in zwei Blättern. Außerdem brachte
er den Einzug der
KöniginChristine von
Schweden
[* 9] in
Paris, die Festlichkeiten
bei der Vermählung
Ludwigs XIV. etc. zur
Darstellung; auch seine
Pläne und
Prospekte, namentlich die von
Paris, sind von
Interesse.
bei den
Römern die
Priester, deren
Dienst einer einzigen
Gottheit ausschließlich gewidmet war.
IhrenNamen
leitete man ab von infula, der Wollbinde, welche sie stets um ihren
Hut
[* 14] oder um ihr
Haupt geschlungen tragen
mußten, in neuester Zeit richtiger von »flare«, d. h.
vom Anblasen des
Feuers. Es gab zwei
Klassen derselben, majores und minores, höhere und niedere, erstere patrizischen, letztere
plebejischen
Geschlechts. Ihr
Amt war lebenslänglich.
Letzterer, der vornehmste unter allen Flamines, hatte eine eigne Amtswohnung, welche für eine Art
Asyl angesehen wurde. Seine
Gattin,
welche mit ihm den Opferdienst versehen mußte, hieß
Flaminica: starb sie, so mußte der
Gatte sein
Amt
sogleich niederlegen. Dem
Flamen Dialis durfte kein
Eid abgenommen werden, er durfte aber auch keine
Nacht aus der Stadt abwesend
sein (um die täglichen
Opfer bringen zu können), keine bewaffnete
Armee sehen, nicht reiten, keinen
Ring (das Zeichen der
Fesselung) tragen, keinen
Toten berühren etc. Von den Flamines minores werden genannt: Flamines des
Vulkan, der
Flora, des Volturnus, der
Carmenta, des
Virbius, der
Pomona etc. Zu diesen kamen in der Kaiserzeit auch noch Flamines vergötterter
Kaiser.
Landrücken im Norddeutschen Tiefland, der sich östlich von der
Elbe etwa zwischen
Wittenberg,
[* 19] Belzig,
Jüterbog
[* 20] und
Dahme verbreitet und die
Wasserscheide zwischen den Zuflüssen der
Elbe einerseits und der
Havel anderseits
bildet. Es ist ein kalter, kahler
Rücken. Man unterscheidet den
Hohen (westlichen) und den Niedern (östlichen) Fläming, von denen
ersterer im ganzen 150 m, der letztere, östlich von derBerlin-AnhaltischenEisenbahn, etwa 125 m
Höhe
hat. Im Bereich des
Hohen Fläming, auf dem vorzugsweise ein stark mit
Lehm durchmischter
Sand liegt, erhebt sich der
Hagelberg westlich
von
Belzig zu 201 m
Höhe.
Der Niedere Fläming, auf dem der
Sand mehr vorherrscht, der aber in der
Wasserscheide von
Jüterbog bisDahme
auch guten Lehmboden aufzuweisen hat, erreicht im bewaldeten Golmberg bei
Baruth eine
Höhe von 178 m. Die Aussicht von letzterm
ist umfassend. Die Nadelwälder des Niedern Fläming versorgen die wichtige
Glashütte zu
Baruth mit Brennmaterial; auf dem
Hohen
Fläming findet man auch Laubwaldungen, die nach
Anhalt
[* 21] hinüberziehen.
Braunkohlen werden in der südlichen
Abdachung unweit
Wittenberg, gegraben, Weinreben auf den südlichen Randbergen bei
Jessen an der
SchwarzenElster
[* 22] gezogen. Den
Namen führt der Fläming nach den vlämischen
Kolonisten, welche
Albrecht der
Bär in seine
Staaten einführte;
Sprache,
[* 23]
Sitte und
Tracht
derselben haben sich nachweisbar bis ins 17. Jahrh. hinein dort erhalten.
S.
Karte
»Brandenburg«.
[* 24]
(Flaming,Flammant,
PhoenicopterusL.), einzige
Gattung aus der
Familie der Flamingos (Phoenicopteridae) und
der
Ordnung der
Watvögel,
[* 25] schlank gebaute
Vögel
[* 26] mit sehr langem
Hals, großem
Kopf, etwas mehr als kopflangem, hohem, dickem,
von der Mitte an in stumpfem
Winkel
[* 27] herabgebogenem, nur an der
Spitze hartemSchnabel mit sehr plattem,
kleinem Oberkiefer und gezahnten
Schneiden, ungemein langen, dünnen, weit über die
Ferse hinauf nackten
Beinen, drei ziemlich
kurzen, durch eine
Schwimmhaut verbundenen
¶
mehr
Vorderzehen und einer kurzen, schwachen Hinterzehe, mittellangen Flügeln, in welchen die zweite Schwinge am längsten ist,
und kurzem Schwanz. Der Flamingo (P. roseusPall.), 120-130 cm lang, 160-170 cm breit (das Weibchen ist viel kleiner), weiß, sehr
zart rosenrot überhaucht, am Oberflügel karminrot, an den Schwingen schwarz, mit gelbem Auge,
[* 29] an der
Wurzel
[* 30] rosenrotem, an der Spitze schwarzem Schnabel und karminroten Füßen, bewohnt die Länder des Mittelmeers
[* 31] und des SchwarzenMeers sowie der großen SeenMittelasiens, geht südlich bis zu den Inseln des GrünenVorgebirges und bis Südasien und wird nach
N. zuweilen bis Deutschland
[* 32] verschlagen. In Sardinien
[* 33] und Sizilien
[* 34] weilt er vom August bis April, ohne zu
brüten. Er streicht mit großer Regelmäßigkeit, ist aber an den Strandseen der südlichen Mittelmeerküste Standvogel.
Er bevorzugt salziges oder brackiges Wasser, geht selbst von den Küsten ins Meer und erscheint stets in Scharen von Hunderten
oder Tausenden. Er läuft nach Art hochbeiniger Watvögel, bewegt sich vor dem Auffliegen halb laufend,
halb fliegend auf der Oberfläche des Wassers und erhebt sich dann in leichtem Flug.
Meist steht er bis über das Fersengelenk im Wasser auf einem Bein, den Hals eigentümlich verschlungen vor die Brust gelegt,
den Kopf unter den Schulterfedern der Flügel verborgen. Er nährt sich von kleinen Wassertieren, Schnecken,
[* 35] Würmern, Krebsen, kleinen Fischen und einigen Pflanzenstoffen, rührt, auf Nahrung ausgehend, mit den Füßen den Grund auf und
senkt den Schnabel in den Schlamm, um zu gründeln. Er baut sein Nest im Wasser aus Schlamm und Wasserpflanzen
[* 36] als kegelförmigen
Haufen, der etwa 30-40 cm über die Oberfläche des Wassers hervorragt, oder scharrt auf einer flachen,
mit niedrigem Gestrüppe bewachsenen Insel eine Mulde aus. Das Weibchen legt zwei weiße Eier,
[* 37] welche 30-32 Tage von beiden Eltern
bebrütet werden. Das Fleisch des Flamingos ist wohlschmeckend und in Nordägypten sehr beliebt. Die Römer
[* 38] schätzten Zunge
und Hirn als kostbare Leckerbissen. In der Gefangenschaft hält sich der Flamingo sehr gut. AndreArten leben
in Mittel- und Südamerika.
[* 39]