der
Sonne
[* 2] in entgegengesetzter
Richtung nach N. und bestimmte 260° 41'
Rektaszension und 28° 49' nördl.
Deklination als den
Ort. (für 1800) des
Punktes, auf welchen hin die
Sonne sich bewegt. Da
Herschel nicht alle
Momente, die hierbei in Betracht zu
ziehen sind, mit der Genauigkeit erwogen hatte, wie es wünschenswert und infolge neuerer
Beobachtungen
möglich war, so untersuchte
Argelander alle
[* 3] an denen eine eigne
Bewegung bemerklich ist, aufs neue und zwar mit der größten
Sorgsamkeit und zog aus den einzelnen
Beobachtungen ein mittleres
Resultat, welches die Hauptrichtung der Sternbewegungen und
somit auch die entgegengesetzte der Sonnenbewegung angeben mußte. Er fand aus 537
Sternen den
Punkt der
scheinbaren Himmelskugel, auf welchen unsre
Sonne bei ihrer progressiven
Bewegung im Weltenraum losrückt, für den Anfang
unsers
Jahrhunderts 260° 50' gerader
Aufsteigung und 31° 17' nördlicher
Abweichung, also ziemlich nahe der schon von
Herschel
bezeichneten
Stelle.
Dieser
Punkt liegt im Sternbild des
Herkules, unweit des hellen
Sterns derKrone. Die große Übereinstimmung
zweier durch ein halbes
Jahrhundert getrennter, voneinander unabhängiger
Beobachtungen und Rechnungen erhebt obiges
Resultat
zu einem hohen
Grade der
Wahrscheinlichkeit; dasselbe ist übrigens auch durch eine Rechnung von
Galloway bestätigt worden,
der nicht bloß nördliche, sondern auch südliche
Sterne berücksichtigt hat. Trotzdem reicht die
Annahme
einer eignen
Bewegung der
Sonne nicht ganz aus, um alle beobachteten Fixsternbewegungen zu erklären; denn wenn sich auch im
ganzen eine übereinstimmende
Harmonie derRichtung nach
S. in diesen Ortsveränderungen zu erkennen gibt, so zeigen sich im
einzelnen doch zugleich viele
Anomalien, die nur durch die Voraussetzung, daß jeder Fixstern auch seine
eigne wahre
Bewegung im
Raum habe, gerechtfertigt erscheinen.
AbsoluteRuhe scheint im
Universum überhaupt nicht vorhanden zu sein. Sind aber die
Bewegungen der Fixsterne
Folgen eines physischen
Einflusses ihrer
Massen aufeinander, herrscht, wie mehr als wahrscheinlich ist, das Attraktions- oder Gravitationsgesetz nicht
bloß in den Doppelsternsystemen, sondern auch zwischen den weiter voneinander gestellten
Sonnen, so folgt
von selbst, daß die
Bewegung bei allen stattfinden muß. In welcher
Ordnung aber die selbstleuchtenden Himmelskörper von
jenem
Naturgesetz aneinander gekettet werden, das kann die
Astronomie
[* 4] der Gegenwart noch nicht sicher entscheiden.
Über die Zusammenstellung der in
Gruppen
(Sternbilder) ist auf dem der
Karte beigegebenen Textblatt das
Nötige gesagt.
(lat.), etwas Bestimmtes, besonders fester jährlicher
Gehalt, auch die vereinbarte oder
festgestellte Pauschalsumme, welche anstatt einzelner
Abgaben und Leistungen im ganzen zu entrichten ist, z. B. der jährliche
Betrag der
Brausteuer, mit welcher ein Bierbrauer »fixiert« ist.
(norweg., schwed. Fjäll), auf der
skandinav.
HalbinselName der öden, und vegetationslosen, meist über der
Schneegrenze liegenden Bergflächen, welche die Hauptmasse
der dortigen
Gebirge bilden, und auf denen sich einzelne
Berge erheben.
Von dieser Eigentümlichkeit der
Struktur haben die
meisten skandinavischen
Gebirge ihren
Namen;
auch einzelne Bergnamen sind mit diesem
Wort zusammengesetzt.
(dän.), tiefe und steile Schluchten an
Festlands- oder Inselküsten, welche sehr häufig
senkrecht oder unter steilen
Winkeln in das Land eindringen und, indem sich zwei Fjorde zu einer
Gabel vereinigen, ein Inseldreieck
von dem
Festland ablösen. Von allen ähnlichen Küstengliederungen unterscheiden sich die Fjorde streng durch die örtliche
Anhäufung. Nach
Peschel tritt die Fjordbildung nur in
Europa
[* 18] und
Amerika
[* 19] auf und ist auch hier auf scharf
begrenzte Räumlichkeiten eingeschränkt. Im allgemeinen finden sich Fjorde häufiger an Westküsten als an Ostküsten,
sie treten in allen geologischen
Formationen auf; aber es hängt von der innern
Struktur und der chemischen
Beschaffenheit der
Gesteine
[* 20] ab, wie lange es dauert, bis eine Fjordküste in einen Schärensaum übergeht. In
Europa erstrecken
sich Fjorde vom äußersten
Norden
[* 21] bis zur Südwestspitze
Irlands oder bis höchstens 51¼° nördl.
Br., in
Amerika finden sie an der
Ostküste in
Maine unter 44° nördl.
Br., an der Westküste am Eingang der Fucastraße bei 48° nördl.
Br. und in
Südamerika
[* 22] an der Nordspitze von
Chiloe unter 41¾° südl.
Br. ihre äquatoriale
Grenze.
Diese Grenzlinie läuft im wesentlichen parallel mit der
Isotherme von 10°, die liegen also im Gebiet der
Regen zu allen
Jahreszeiten
[* 23] und sind am stärksten entwickelt, wo die stärksten
Niederschläge erfolgen. Außerdem sind die an Steilküsten
gebunden, aber sie kommen an solchen nie vor, wenn die klimatischen
Bedingungen fehlen.
Alle Untersuchungen deuten auf die
Bildung der Fjorde durch eine unterirdische
Erosion
[* 24] hin, und in der That fehlen den Fjorden nirgends die Eismassen und ihre mechanischen
Kräfte. So ist
Grönland ein vergletschertes
Hochland, und die Fjorde sind die
Gefäße, durch welche sich die
Gletscher ergießen.
Norwegen,
[* 25]
Spitzbergen,
Island,
[* 26]
Neuseeland und die
Magelhaensstraße haben ihre
Gletscher, und in
Schottland
deuten Felsenschliffe u. Steinritzungen auf ehemalige
Gletscher hin.