an der Mündung des Fiumicinokanals in das
Mittelmeer, der von Trajan angelegt und 1612 von
Paul V. wiederhergestellt wurde,
um die unfahrbar gewordene Tibermündung zu umgehen. Im
Mittelalter wurde Fiumicino durch
Porto vertreten, das aber infolge Verschlammung
auch dieses
Armes sank, so daß
Civitavecchia angelegt wurde. Fiumicino ist durch zwei
Molen einigermaßen geschützt
und steht durch kleine
Dampfer, jetzt auch durch
Eisenbahn, mit
Rom
[* 2] in
Verbindung. Im
Hafen von Fiumicino sind 1884: 584
Schiffe
[* 3] mit 25,390
Ton. eingelaufen. Das rasche Anwachsen des
Landes bezeugen namentlich auch die von
Pius V. 1569,
Alexander VII. 1662,
Clemens
XIV. 1773 an der jeweiligen Mündung des Fiumicinokanals errichteten
Türme, die jetzt 1400, 850 und 400 m
vom
Meer entfernt sind.
Théodore, franz. Nationalökonom, geb. 1800 zu Solothurn,
[* 4] kam 1830 nach
Paris,
[* 5] wo
er den geographischen Teil für das
»Bulletin universel des sciences« redigierte. Seit 1833 gab
er die
»Revue mensuelle d'économie politique« (1833-36, 5 Bde.)
heraus und schrieb eine große Anzahl bemerkenswerter
Artikel für das
»Journal des l'Économistes« und andre französische
Zeitungen. Im J. 1840 krönte die
Akademie der moralischen und politischen
Wissenschaften seine Abhandlung über
den
DeutschenZollverein mit einem
Preis und beauftragte ihn mit Ausarbeitung des nationalökonomischen Teils des
»Rapport sur
les progrès des sciences sociales depuis 1789«. In richtiger
Erkenntnis der
Lage der arbeitenden
Klassen verlangte Fix bessern
Unterricht für die
Massen, Maßregeln zu gunsten der
Gesundheit der Fabrikarbeiter etc.
Sein letztes Werk:
»Observations sur l'état des classes ouvrières« (Par.
1846), zeugt von guter Beobachtungsgabe. Er starb
(lat.), Festsetzung, Bestimmung im allgemeinen, besonders des
Einkommens und
Gehalts, der
Steuer, dann die Festsetzung
einer Pauschalsumme an
Stelle von Einzelleistungen, z. B. die Vereinbarung eines
Fixums, welches eine
Brauerei jährlich zahlt,
um nicht von jedem einzelnen
Gebräude die
Biersteuer entrichten zu müssen.
vincta (lat.), band-, wand-, klammer-,
niet-, nagel-, erd- und wurzelfest, d. h. alles, was an oder in einem Gebäude
dauernd befestigt ist, im
Gegensatz zu dem, was man nur zum vorübergehenden
Gebrauch befestigt hat;
dann überhaupt
alles, was
Pertinenz eines
Grundstücks ist, z. B.
Bäume,
Zaun u. dgl. Die Bezeichnung kommt besonders
in
Kauf-,
Miet- oder Pachtkontrakten vor.
Geschäfte, welche zu einem bestimmten Zeitpunkt oder binnen bestimmter
Frist zu erfüllen sind.
Kann
der
Käufer von einem bestimmten
Termin ab täglich die Lieferung fordern, so liegt ein
Kauf »auf fix und
fertig« vor, dagegen ein
Kauf »auf fix und täglich mit Ankündigung«, wenn der Verkäufer in
gleicher
Weise die Abnahme verlangen kann.
Placidus, Astronom, geb. zu Achleuthen bei
Kremsmünster, trat 1737 in das
Kloster, erhielt 1762 die
Direktion der um 1748 von seinem Oheim, dem
Abt in
Kremsmünster, erbauten
Sternwarte
[* 8] und starb Er
machte Betrachtungen über den
Merkur
[* 9] und über die Venusdurchgänge von 1761 und 1769 und erhielt aus der letztern einen
Wert für die
Sonnenparallaxe, welcher dem Enckeschen nahekommt.
in der
Geodäsie ein örtlich bezeichneter
Punkt, dessen geometrische
Lage in Bezug auf einen Normalpunkt genau
bestimmt ist. In fest fundierten Granitsäulen auf den
Chausseen, in der
Mauer der Empfangsgebäude der
Bahnhöfe
[* 11] etc. befestigt
die preußische
Landesaufnahme horizontale eiserne
Bolzen, welche so weit hervorragen, daß eine Nivellierlatte bequem aufgesetzt
werden kann.
Der höchste
Punkt der
Bolzen bezeichnet den Fixpunkt, dessen
Höhe über
Normalnull aus einer Tafel über dem
Bolzen angegeben
ist.
[* 12]
(Stellae fixae, »festgeheftete
Sterne«, hierzu die
Karte »Fixsterne des nördlichen Sternenhimmels«, mit
Register),
die große
Mehrzahl der
Sterne, welche den nächtlichen
Himmel
[* 13] schmücken und demselben seinen durch viele
Jahrtausende wesentlich gleichbleibenden
Charakter aufdrücken, indem sie, abgesehen von höchst geringen, ohne genauere
Meßinstrumente
erst in
Jahrhunderten bemerkbaren fortschreitenden Ortsveränderungen, immer in derselben
Stellung zu einander verharren.
Sie erscheinen dem bloßen
Auge als leuchtende
Punkte und zeigen auch in den stärksten
Fernrohren durchaus keine meßbaren
Dimensionen. Eigentümlich ist aber den meisten hellern Fixsternen das sogen.
Funkeln oder Scintillieren, wodurch sie in fortwährendem Erlöschen und Wiederaufglimmen mit lebhaftem
Farbenwechsel begriffen
zu sein scheinen. Der
Grund dieser
Erscheinung liegt wesentlich in den in mittlern
Breiten infolge sehr veränderlicher Windrichtung
stets wechselnden Dichtigkeitsverhältnissen der
Atmosphäre, in der
Zerstreuung
(Dispersion)
[* 14] des
Lichts in
derselben sowie ihrer Erfüllung mit Wasserdampf.
In denTropen, wo die Witterungsverhältnisse weit regelmäßiger sind und
namentlich der Wasserdampf wegen der weit höhern
Temperatur vollkommener
¶
mehr
aufgelöst ist als bei uns, zeigen sich auch die Fixsterne meist mit ruhigem, planetarischem Licht,
[* 16] und nur in geringern Höhen über
dem Horizont
[* 17] sowie beim Herannahen der Regenzeit macht sich zuweilen ein Funkeln bemerklich.
Größenklassen der Fixsterne. Nach ihrer scheinbaren Helligkeit teilt man die in solche 1., 2., 3. etc.
Größe und steigt bisweilen bis zur 20. herab. Für mittlere Sehkraft sind nur die Fixsterne 1.-5., für sehr
scharfe Augen noch Sterne 6.-7. Größe sichtbar, während die übrigen nur dem Teleskop erreichbar sind und daher teleskopische
Sterne heißen. Diese Bestimmung der Größe beruht aber bis jetzt meist nicht auf wirklicher Messung,
weshalb auch, namentlich bei schwächern Sternen, nicht unbeträchtliche Verschiedenheiten in den Angaben verschiedener Beobachter
stattfinden. Dessenungeachtet hat man noch Zwischenklassen eingeführt, und öfters wird jede Größenklasse in zehn Stufen
geteilt. Die Anzahl der Fixsterne erster Größe beträgt 18, wovon 8 am nördlichen Himmel stehen.
Bezeichnung der Fixsterne. Die in den Katalogen verzeichneten Sterne der neun ersten Klassen und eine verhältnismäßig
kleine Anzahl aus den folgenden haben besondere astronomische Bezeichnungen; die ausgezeichnetern Sterne aber haben auch besondere
Namen, welche teils von den Griechen und Römern, wie Arcturus, Regulus, Sirius, teils von den Arabern, z. B. Deneb, Beteigeuze,
herrühren, während andre neuern Ursprungs sind. Da aber diese Namen nicht ausreichen, so bezeichnen die
Astronomen seit Bayer und Doppelmayer die Sterne in jedem Sternbild besonders durch griechische oder lateinische Buchstaben,
welche zu dem Namen des Sternbildes gesetzt werden, z. B. α Tauri, β Ophiuchi.
Dabei gibt die alphabetische Ordnung der Buchstaben zugleich annähernd die Abstufung des Glanzes oder der
Größe an, weshalb die Sterne erster Größe gewöhnlich mit α bezeichnet sind. Da aber auch die Buchstaben bei weitem nicht
für alle Sterne eines Bildes ausreichten, so nahm man endlich die Bezifferung zu Hilfe, wobei abermals jedes Sternbild besonders
zählt und die Aufeinanderfolge der Zahlen die der geraden Aufsteigung ist. Daher kommt es, daß manche
Sterne drei Bezeichnungen haben: den Namen, den Buchstaben und die Zahl; andre nur die Buchstaben und die Zahl, noch andre nur
die Zahl. Wo indes eine der beiden ersten Bezeichnungen vorhanden ist, pflegen die letztern seltener gesetzt zu werden.
Die bei weitem größte Zahl der teleskopischen Sterne entbehrt auch der letzten Bezeichnung durch die Zahl, und nur die Rektaszension
und Deklination selbst oder in einigen besondern Fällen die Stellung gegen größere Sterne dient zu ihrer nähern Bestimmung.
Verteilung und Anzahl der Fixsterne.
Die Fixsterne der ersten Größe sind: a) Nördlich vom Äquator:
9) Sirius oder α des GroßenHundes, 10) Rigel oder β des Orion, 11) Spica (Azimech) oder α der Jungfrau, 12) Antares oder α
des Skorpions, 13) Fomahaud oder α des südlichen Fisches, 14) Canopus oder α des SchiffsArgo, 15) Acharnar oder α
des Eridanus, 16) α des Centauren, 17) β des Centauren, 18) α des südlichen Kreuzes. Die vier letzten der südlichen Sterne
erster Größe sind über den 50.° nördl. Br. hinaus nicht mehr sichtbar. Die Sterne erster Größe sind nahezu gleichmäßig
über beide Halbkugeln des Himmels verbreitet, und auch bei den Sternen zweiter und dritter Größe ist dies
der Fall. Dagegen findet zwischen beiden
Hemisphären der merkwürdige Unterschied statt, daß, während auf der nördlichen
Halbkugel beiläufig alle Gegenden gleich reichlich mit größern Sternen versehen sind, in der südlichen sie mehr in Massen
zusammentreten und verhältnismäßig sternenleere Regionen zwischen sich lassen. Argelander zählt nördlich
vom Himmelsäquator:
Der ältere Herschel sah in einem Raum von 30 Quadratgraden, in der Gegend der Keule des Orion, über 50,000
Sterne und in seinem 20füßigen Reflektor in 41 Zeitminuten ca. 258,000 Sterne passieren. Nach StruvesSchätzung dürften in
dem 20füßigen Herschelschen Spiegelteleskop am ganzen Himmel 20,374,000 Sterne sichtbar sein, und Herschel schätzte die Zahl
der in seinem 40füßigen Spiegelteleskop allein in der Milchstraße sichtbaren Sterne auf 18 Mill. Wenn
trotz dieser ungeheuern Quantität des Sternenlichts der Himmel nicht im Sonnenglanz strahlt, so erklärt sich dies nach Olbers
daraus, daß der Weltenraum nicht leer sondern mit einem feinen Stoff, dem Äther, erfüllt ist, der das hindurchgehende Licht
schwächt.
Farben der Fixsterne. Schon mit bloßem, noch mehr aber mit bewaffnetem Auge nimmt man eine Verschiedenheit der
Farbe an den Fixsternen wahr, welche nicht wenig dazu beiträgt, die Pracht des gestirnten Himmels zu erhöhen. Fast alle Regenbogenfarben
scheinen am Himmel vertreten zu sein, vornehmlich jedoch die rote und blaue. Die meisten Fixsterne, größere wie kleinere,
sind weiß und zwar einige, wie Sirius, Wega, Deneb, Regulus und Spica, ganz entschieden, andre weniger bestimmt;
dabei ist bemerkenswert, daß Sirius im Altertum zu den roten Sternen gezählt wurde.