ernannt, wurde er 1875 Generaldirektor der italienischen
Museen und
Ausgrabungen zu
Rom und
[* 2] 1881 Generaldirektor der
Altertümer
und schönen
Künste. Von seinen
Schriften nennen wir: »Notizia dei vasi dipinti, rinvenuti a Cuma dal
Conte di
Siracusa« (Neap.
1853);
»Istitutioni di antichità
romane ad uso delle scuole ginnasiali e liceali« (das. 1880);
»Documenti inediti alla storia dei musei
d'Italia« (bisher 4 Bde.).
Außerdem redigierte er 1846-51 die »Annali di numismatica«, veröffentlichte
den »Catalogo del Museo di
Napoli«, das »Giornale degli scavi di Pompei« und viele
Artikel in
Zeitschriften und Sammelwerken,
so seit 1876 die fortlaufenden »Notizie degli scavi di antichità« in den
»Atti della R. Academia dei
Lincei«.
1)
PierAngelo, ital. und franz. Schriftsteller, geb. 1806 zu
Neapel,
[* 3] wurde im dortigen Jesuitenkollegium erzogen und machte sich zuerst durch einige
Novellen, das Gedicht »Sergianni Caracciolo«
und die
Dramen: »La
Fornarina« und »Il medico di
Parma«
[* 4] (1845) einen litterarischen
Namen. Im J. 1846 wandte
er sich nach
Paris,
[* 5] wo er Mitarbeiter an den
Romanen Alex.
Dumas' wurde und sich auch journalistisch, zunächst am »Corsaire«,
dann als
Redakteur des
Feuilletons des »Constitutionnel«, später des
»Monteur« bethätigte. Seine scharfen
Kritiken zogen ihm
vielfach Anfeindungen, schließlich ein
Duell mit Amédée
Achard zu, in welchem letzterer schwer verwundet
wurde. Fiorentino starb in
Paris. Einen bleibenden
Namen in der französischen Litteratur hat er sich durch seine französische
Übersetzung von
Dantes
»Divina Commedia« erworben. Gesammelte
Feuilletons von ihm erschienen unter dem
Titel:
»Comédies et comédiens«
(1867, 2 Bde.).
»La filosofia contemporanea in
Italia« (Neap. 1876),
welches Werk eine ausführliche
Erörterung, mit vielfacher Bezugnahme
aufKant und
Hegel, über die nationalitalienische Philosophenschule der Gegenwart enthält;
2) Federigo, Violinspieler und
Komponist, geb. 1753 zu
Braunschweig
[* 12] als Sohn des dortigen
Kapellmeisters
Ignazio Fiorillo (gest. 1787), war 1783-85
Kapellmeister in
Riga,
[* 13] ging dann nach
Paris und 1788 nach
London,
[* 14] wo er 1794 zum letztenmal
öffentlich auftrat. Im J. 1823 tauchte er noch einmal in
Paris auf, aber als Kranker, um sich dort einer
Operation zu unterziehen.
Ort und Zeit seines
Todes sind unbekannt. Von seinen zahlreichen Violinkompositionen,
Symphonien,
Kammermusiken
etc. haben sich nur seine sehr wertvollen Violinetüden (neu herausgegeben von Ferd.
David) erhalten.
(Ficquet, spr. fikä),Etienne, franz. Kupferstecher, geb. 1731 zu
Paris,
SchülervonSchmidt und
Lebas, erwarb
sich einen großen
Ruf durch seine zahlreichen Porträtstiche, die zumeist in kleinem
Format gehalten und
mit der größten Zierlichkeit und Sauberkeit ausgeführt sind.
Manche seiner
Blätter sind in
Descamps' »La vie des peintres
flamands, etc.« (Par. 1753-63) und in den
»Contes de la
Fontaine« (das. 1763) enthalten. Er starb 1794 in
Paris.
gemachten Studien war das Werk »Lettres sur les chemins de fer en Russie« (2. Aufl., Berl.
1858; deutsch, Riga u. Dresd. 1858). Als Schriftsteller wurde er in weitern Kreisen bekannt durch seine ȃtudes sur l'avenir
de la Russie« (Berl. 1858 ff.),
von denen insbesondere der erste Teil: »La libération des paysans« (4.
Aufl., das. 1859),
dann der neunte: »Le
[* 23] nihilisme en Russie« (das.
1867), Aufsehen erregten. LetztereSchrift ist reich an interessanten Mitteilungen über die russische Gesellschaft, über die
Deutschen in Rußland etc. In derselben bezeichnete er den russischen Unterrichtsminister Golowin als den »Vater des Nihilismus«.
Nachdem Fircks inzwischen eine Stellung als diplomatischer Handelsagent Russlands in Brüssel
[* 24] erhalten hatte,
mußte er 1863, als er in einer im InteressePolens veröffentlichten Broschüre: »Lettre d'un patriote polonais au gouvernement
national de la Pologne« (Berl. 1863),
die gegen dieses Land angewandte Politik angriff, seinen Abschied nehmen. Er lebte hierauf
in Dresden,
[* 25] wo er starb. Von seinen zahlreichen Schriften nennen wir noch: »Le patrimoine du
peuple« (Berl. 1868),
worin er die Aufhebung des Gemeindeeigentums vorschlug;
»Lettres sur l'instruction populaire en Russie«
(Leipz. 1869) und »Die internationale Arbeiterbewegung«
(Berl. 1872).