mit großem Jubel und lustigen Spielen und Aufzügen gefeiert, Weihnachten besonders mit Wohlleben. Allerheiligen ist zugleich
das Erntefest, welches mit lustigen Liedern und abergläubischen Zeremonien begangen wird. Die Finnen besitzen eine reiche und
schöne alte Volkspoesie (s. Finnische Sprache und Litteratur), wie denn das Volk, besonders im Innern von Finnland,
noch heute viel Neigung zur Naturdichtung zeigt. Die finnischen Bauern führen zum Teil Familiennamen, zum Teil hängen sie,
wie die schwedischen Bauern, dem Vornamen das Wort poika (»Sohn«) an (z. B. Juhanpoika);
auch nennen sie sich nach dem Namen des Hofes, den sie gerade bewohnen. Die eigentlichen Finnen bekennen sich zur
lutherischen Konfession, eine verhältnismäßig sehr geringe Zahl ist für die griechisch-russische Lehre gewonnen (vgl. Finnland).
Sie leben von Ackerbau, Viehzucht, Fischerei etc.
der Schweine (Perlkrankheit, Hirsesucht), Wurmleiden der Schweine, das durch die Finnen (Cysticercus cellulosae
R.), die Larve des gemeinen Bandwurms (Taenia solium L., s. Bandwürmer), veranlaßt wird. Die Finnen kommen
zwar bei den Schweinen am häufigsten im Zellgewebe zwischen den Muskeln und Muskelfasern vor und finden sich daselbst besonders
zahlreich an den Hinterschenkeln (an den Schinken), in der Zunge, in den Augenlidern, längs des Rückens, auf und unter den
Schultern, in der Schamgegend und am Hals; doch ist keine Stelle des Körpers ganz von ihnen frei, und man
hat sie namentlich auch an den serösen Häuten, in der Brust- und Bauchhöhle, in der Leber, in der Lunge, am Herzen und selbst
im Gehirn gefunden.
Kennzeichen des Vorhandenseins der Finnen mangeln an lebenden Schweinen in den meisten Fällen entweder
gänzlich, oder sind nur sehr undeutlich. Zuweilen sind die Finnen unter der Zunge und an der innern Fläche der Augenlider
als kleine, runde Knötchen zu fühlen; wenn Finnen im Gehirn sitzen, so treten oft epileptische Krämpfe oder Lähmungen ein,
und wenn sehr zahlreiche Finnen im Körper vorhanden sind, so bildet sich allmählich Abzehrung aus. Mit
Sicherheit ist die Gegenwart der Finnen nur beim Schlachten der Schweine nachzuweisen.
Bei der Untersuchung eines geschlachteten finnigen Schweins findet man die in hirsekorn- bis erbsengroßen Bläschen eingekapselten
Finnen an verschiedenen Stellen und in mehr oder minder großer Menge, mitunter so zahlreich verbreitet, daß das
Fleisch wie von ihnen durchsäet ist (s. Figur). Bei näherer Ansicht zeigt sich das letztere mehr welk und weich, als gutes
Schweinefleisch gewöhnlich zu sein pflegt; es knirscht auch beim Zerschneiden, knistert auf dem Rost und knackt beim Kauen
unter den Zähnen.
Durch das Kochen quellen die Finnen stärker auf und treten sichtbar hervor. Übrigens hat das Fleisch einen
natürlichen Geruch und neben den Finnen mehrenteils eine gesunde, rote Farbe; nur hin und wieder ist es blaß oder gelblich.
Im gekochten wie im gebratenen Zustand hat aber das finnige Fleisch einen süßlichen, weichlichen Geschmack (der jedoch von
manchen Menschen angenehm gefunden wird). Die Heilung der Finnenkrankheit ist noch niemals gelungen, die
angepriesenen Arzneimittel haben sich als erfolglos erwiesen. Um die Krankheit zu verhüten, müssen die jungen Schweine von
Orten, welche durch menschliche Exkremente
verunreinigt sind, fern gehalten werden.
Wird rohes finniges Schweinefleisch von Menschen genossen, so kann bei diesen sich im Darm aus der Finne
der Bandwurm entwickeln. Der Genuß des finnigen Fleisches ist dagegen unschädlich, wenn dieses vorher stark gekocht, gebraten
oder eingesalzen und stark geräuchert wurde. Beim Rind kommt in den Muskeln, im Herzfleisch, in der Leber, Lunge, im Gehirn und
in der Nierenkapsel eine Finne vor, welche die Larve des unbewaffneten Bandwurms (Taenia mediocanellata)
des Menschen ist. Krankheitserscheinungen verursachen die Finnen beim Rind in der Regel nicht; ihre Gegenwart ist auch nur beim
Schlachten der Tiere nachzuweisen. Bezüglich der Prophylaxis sowie bezüglich der Vorsichtsmaßregeln beim Genuß des finnigen
Rindfleisches ist wie bei der Finne der Schweine zu verfahren.
(Schnabelwal, Röhrenwal, Physalus Gray), Säugetiergattung aus der Ordnung der Wale (Cetacea) und der Familie der
Furchenwale (Balaenopteridae), lange, schlank gebaute Tiere mit hoher, komprimierter Rückenflosse im letzten Viertel der Körperlänge,
lanzettlichen Brustflossen dicht hinter dem Kopf, in der Mitte ausgeschnittener Schwanzfinne, Längsfurchen
an der Bauchfläche, fast gerader Schnauze und kurzen, breiten Barten. Der nordische Schnabelwal (Sild, Jubarte, Gibbar, Jupitersfisch,
P. antiquorum Gray, s. Tafel »Wale«),
der schlankste aller Wale und das längste aller Tiere, wird über 33 m lang, mit dicht
hinter dem Kopf liegenden, etwa 3 m langen Brustflossen und einer kegelförmigen, höchstens 60 cm hohen,
von Fett strotzenden Rückenflosse. Die Augen liegen über und hinter dem Winkel der Schnauze, die Ohren zwischen Auge und Brustflosse,
die Spritzlöcher auf der Oberseite der Schnauze vor den Augen. Der Leib ist nackt; nur am obern Ende des Oberkiefers stehen
einige Büschel 1 m langer, zerschlissener Hornfäden.
Die Haut ist oben schwarz, auf der Unterseite weiß, in den tiefen Furchen bläulichschwarz. In den zahnlosen Kiefern stehen jederseits
350-375 Bartenreihen. Er bewohnt den nördlichsten Teil des Atlantischen Ozeans und das Eismeer, besonders in der Nähe der
Bäreninsel, Nowaja Semljas und Spitzbergens, steigt aber auch in südlichere Gewässer herab und soll selbst
ins Südliche Eismeer gelangen. Er schwimmt sehr schnell und gewandt, überholt auch das schnellste Dampfschiff, kommt etwa
alle 90 Sekunden an die Oberfläche, um zu atmen, wirft einen 4 m hohen Strahl aus, was in einer Entfernung von 1 Seemeile zu
hören ist, gilt als höchst mutig, wild und kühn und verteidigt nicht nur die eignen Jungen, sondern
auch die Genossen. Er nährt sich von Dorschen, Heringen und andern Fischen und schalenlosen Weichtieren, soll auch Tange abweiden
und kommt bei der Jagd auf Fische den Küsten sehr nahe. Jedenfalls strandet er sehr häufig. Die Zahl der
Jungen beträgt 1-2. Die Jagd ist schwieriger und der Nutzen geringer als beim Walfisch; man jagt ihn deshalb nur, wenn keine
Wale in der Nähe sind. Er liefert Thran, man verwertet aber auch die Barten und verarbeitet Fleisch und Knochen zu Dünger. Der
Sommerwal (Zwergwal, Balaenoptera rostrata Gray) wird nur 10 m lang, gleicht aber dem vorigen
mehr
so sehr, daß er oft für das Junge desselben gehalten wurde. Die Zahl der Halswirbel unterscheidet ihn aber sicher von diesem.
Er ist grauschwarz, unterseits scharf abgesetzt rötlichweiß; die Brustflosse hat auf der Oberseite ein weißes Querband.
Man findet ihn in allen nordischen Meeren, von wo er im Winter südwärts zieht. Er hält sich immer nur
einzeln oder in kleinerer Gesellschaft, frißt auch größere Fische, aber keine Weichtiere und Tange. Er besitzt wohlschmeckenden
Speck und genießbares Fleisch und liefert vorzüglichen Thran.
Die Nordländer jagen ihn, wenn er sich den Küsten nähert. Zu derselben Familie gehört der Keporkak (Buckelwal, Rorqual, Megaptera
longimana Gray), dieser wird 23 m lang, ist sehr plump gebaut, mit sehr großem Kopfe, fast unverhältnismäßig langen Brustflossen,
sehr entwickelter Schwanzflosse und verschieden gestalteter Fettflosse, welche im letzten Viertel der Gesamtlänge den Buckel
bildet. Die Oberseite ist schwarz, die Unterseite weißlich marmoriert oder ganz weiß. Er findet sich in
allen Meeren, aber nicht so weit nördlich wie die vorigen Arten, unternimmt weite Wanderungen, nährt sich von Fischen und schalenlosen
Weichtieren und wird von den Grönländern eifrig gejagt. Er liefert guten Speck und Thran, doch lohnt der Fang viel weniger
als bei andern Walen, und die Walfischfänger beunruhigen ihn daher nur, wenn andre Beute fehlt.