Von seinen Werken über die Geschichte
Griechenlands sind die wichtigsten: »Remarks on the topography
of Oropia and Diacria«
(Athen 1838; deutsch von
Hoffmann: »Historisch-topographische Abhandlungen über
Attika«, Leipz. 1842);
»On the site of the holy sepulchre« (Lond. 1847);
»Greece under the
Romans, from its conquest by the
Romans until the extinction of the
RomanEmpire in the
East« (das. 1844; deutsch, Leipz. 1861);
»The history of Greece from its conquest by the Crusaders to its conquest by the
Turks, and of the
Empire of Trebizond 1204-1461« (Lond. 1851; deutsch von Reiching,
Tübing. 1853);
»History of the Byzantine
and Greek
Empires from 716-1453« (Lond. 1853 bis 1854, 2 Bde.);
»The history of Greece under the Othoman and
Venetian domination« (das. 1856);
»History of the Greek revolution« (das. 1861, 2 Bde.).
Auch schrieb er über griechische
Finanzen
(Athen 1844). Nach seinem
Tod erst gab Tozer sein Hauptwerk vollständig heraus unter
dem
Titel: »History of Greece from its conquest by the
Romans to the present time«
(Oxford
[* 4] 1877, 7 Bde.).
eine
GattungBlasenwürmer (s.
Bandwürmer, ^[= (Cestodes Rud.), Ordnung der Platoden (s. d.) oder Plattwürmer, lassen sich als durch den Parasitis ...] S. 316).
(Acne),
Hautkrankheit, die durch Zurückhaltung des Hautschmers in den
Talgdrüsen und
Entzündung des Drüsenbalges
sowie der angrenzenden
Lederhaut veranlaßt wird, daher gewöhnlich als Sekretionsanomalie in den
Talgdrüsen beginnt und dann
in
Eiterung und Pustelbildung übergeht. So pflegen die sogen.
Komedonen oder
Mitesser, durch Stockung des verdickten Drüsensekrets
entstanden, häufig zu Aknepusteln sich weiterzubilden und gleichzeitig neben letztern zu erscheinen (punktierte
Akne).
Die Aknepusteln sind meist isoliert stehende, rote, fleischige, konische Anschwellungen der
Haut,
[* 5] auf deren
Spitze sich kleine
mitEiter gefüllte
Pusteln erheben. Dieselben kommen vornehmlich an den
Stellen, welche reich an
Talgdrüsen
sind, vor: im
Gesicht,
[* 6] auf der
Stirn und an den Nasenflügeln, in der Jochbeingegend, auf dem
Rücken und der
Brust. Die Aknepustel
braucht 4-8
Tage zu ihrer
Ausbildung; berstet sie und ergießt sie ihren
Inhalt, so vertrocknet dieser zu
einer dünnen bräunlichen
Schuppe, nach deren
Abfallen die violettrot gefärbte knotige Erhabenheit der
Haut sehr langsam verschwindet.
Bei manchen Individuen kommen im Frühjahr oft die Aknepusteln wie die
Sommersprossen zum Vorschein. Verdauungsstörungen
und Tafelexzesse begünstigen ihre Entstehung. Die Behandlung beginnt mit einer sehr sorgsamen
Eröffnung jedes einzelnen
Knötchens durch tiefen
Einschnitt und Entleerung des
Talg- oder Eiterinhalts. Die reichliche
Blutung bei
dieser Prozedur wird durch Scharpieauflagen gestillt. Erst dann müssen die festen
Pfropfen
[* 7] aus den
Talgdrüsen vorsichtig
ausgedrückt werden, was etwa durch einen senkrecht auf die
Haut gesetzten Uhrschlüssel geschehen kann.
Dann wendet man kühle Waschungen, namentlich auch Flußbäder,
an. Auch Waschungen mit aromatischen
und spirituösen
Mitteln, Kölnischem
Wasser u. dgl., wobei man die
Haut des
Abends kräftig mit einem etwas rauhen
Tuch reibt,
sowie aromatische,
Schwefel-,
Jod- und Dampfdouchen leisten gute
Dienste.
[* 8] Drittens empfiehlt sich methodischer
Gebrauch solcher
Mittel, welche eine rasche Abstoßung der
Oberhaut, also auch des
Hauttalges, bewirken, wie Schwefelpasten,
Jodtinktur,
Quecksilbersalben. Die Vlemingkxsche
Lösung
(Schwefelleber) eignet sich
nur für die derbe Rückenhaut. Zur
Akne rechnet
man außerdem die
Acne rosacea (s.
Kupferausschlag) und die
Acne mentagra (s.
Bartfinne).
ein aus
Muschelkalk und Buntsandstein bestehender, teilweise bewaldeter, in südöstlicher
Richtung sich erstreckender
Höhenzug im preuß. Regierungsbezirk
Merseburg,
[* 9] zwischen
Unstrut und
Saale. Derselbe beginnt bei
Sachsenburg
und
Artern in zwei sich später vereinigenden
Zügen, welche durch das
Thal
[* 10] von
Heldrungen voneinander geschieden werden, und
von denen der nordöstliche den
NamenHoheSchrecke führt, der südwestliche
Schmücke heißt.
Letzterer fällt steil zur
Unstrut
ab und bildet mit der gegenüberliegenden
Hainleite, welche hier die beiden Burgruinen der
Sachsenburg
trägt, einen
ThüringerPforte oder Sachsenlücke genannten Engpaß. Die
Schrecke erreicht im
Steiger eine
Höhe von 362 m, die
Schmücke im Kinselsberg eine solche von 386 m. Nach der Vereinigung beider
Züge trägt die Finne mehr Plateaucharakter, steigt
bis 333 m empor, fällt nur nach
SW. und SO. steil ab und bildet an der
Unstrut und der Mündung der
Ilm
in dieselbe mit den gegenüberliegenden
Höhen den weinreichen Engpaß von
Kosen und
Naumburg.
[* 11]
ein
Zweig der mongolischen
Rasse und zwar zum uralaltaischen Volksstamm derselben gehörig, welcher vor dem
Einrücken der indoeuropäischen
Völker den
Norden
[* 12] und Nordosten
Europas innehatte, wo er zum Teil noch jetzt wohnt. Seine
geographische Ausbreitung war vorzeiten eine weit bedeutendere, wenngleich keinerlei
Beweise dafür vorhanden sind, daß er
sich jemals, wie tendenziös der
Franzose de
Quatrefages will, über ganz
Deutschland
[* 13] erstreckt hätte. Zu welchenZeiten
die Finnen von ihren Verwandten in
Asien
[* 14]
(Samojeden,
Ostjaken, Sojoten etc.) sich losgerissen haben und in Nordeuropa eingewandert
sind, ist schwer zu bestimmen.
Jedoch muß dieses geraume Zeit vor Beginn unsrer
Zeitrechnung geschehen sein, da
Ptolemäos und
Tacitus sie unter dem
Namen
Fenni und Phinni ungefähr in ihren heutigenWohnsitzen gekannt haben. Man teilt den finnischen
Stamm in
folgende vier
Familien:
3) die permische
(Permier,
Syrjänen und
Wotjaken; 4) die finnische im engernSinn (europäische Finnen,
Esthen,
Liven, die 1846 in
Kurland
[* 16] erloschenen Krewinen, die
Lappen und wahrscheinlich auch der Abstammung nach die
Meschtscherjäken
und
Teptjären). Die meisten der hierher gehörigen
Völker, ursprünglich sämtlich
Nomaden oder
Jäger und
Fischer, sind schon
seit grauer Vorzeit durch den Einfluß zivilisierter
Völker über den Naturzustand hinausgekommen und
haben sich als
Viehzüchter und
Ackerbauer an ein ansässiges
Leben gewöhnt. Nur die
Ostjaken und
Lappen sind durch die
Natur
des von ihnen bewohnten
Landes gezwungen, das Renntiernomadenleben fortzuführen und sich nebenbei vom Fischfang zu ernähren.
Ein
¶
mehr
Vorzug dieses Stammes vor seinen Verwandten ist es, daß einzelne Völker desselben das Christentum und mit ihm auch die Zivilisation
des Abendlandes angenommen haben. Zwei von den hierher gehörigen Völkern sind auch in der Geschichte handelnd aufgetreten,
und es ist ihnen dabei gelungen, selbständige Staaten zu bilden: die Magyaren und Bulgaren. Jedoch hat
man unter den Bulgaren, wie sie in der Geschichte des Mittelalters auftreten, nicht allein finnische oder tschudische Völker
zu verstehen, sondern auch manche tatarische Stämme.
Während aber die Bulgaren ihre Sprache und Nationalität eingebüßt und diejenige ihrer Unterworfenen, der südlichen Slawen,
angenommen haben, ist es den Magyaren gelungen, beide zu behaupten. Die Finnen haben so lange mit andern Rassen
in Berührung gelebt, daß auch sie oft einen sehr gemischten Charakter zeigen. Während der Völkerwanderung vermischten sich
türkische Völker mit ihnen sowohl an der Ost- als an der Westseite des Urals; andre Finnen, schon früher in Europa
[* 18] wohnhaft,
erfuhren germanische und slawische Einwirkung; endlich beteiligten sich an dieser Vermischung noch nordsibirische Völker.
die Statur ist aber klein, ihr Kopf fast rund, die Stirn wenig entwickelt, niedrig und gebogen,
das Gesicht platt;
die Backenknochen sind vorstehend, wie bei den übrigen Mongolen, die Augen meist grau
und schräg gestellt, so daß der äußere Winkel
[* 19] hinaufgeht;
die Nase
[* 20] ist kurz und flach, der Mund hervortretend;
die Lippen
sind dick, der Nacken ist sehr stark, so daß der Hinterkopf flach erscheint und fast eine gerade Linie mit dem Genick bildet;
der Bart ist schwach und zerstreut, das Haar
[* 21] ist aber nicht bloß schwarz, sondern auch braun, rot und blond,
die Gesichtsfarbe bräunlich.
Mit Ehrlichkeit und Gastfreiheit, Treue und Beharrlichkeit nebst einem empfindlichen Sinn für
persönliche Freiheit und Unabhängigkeit verbinden sie Starrsinn, Rachsucht und Unbarmherzigkeit.
Bei aller geographischen Verschiedenheit der Wohnsitze dieser Völker finnischen Stammes und ungeachtet
der vielen wesentlichen Abweichungen in den Sprachen derselben tragen doch alle zur finnisch-ugrischen Gruppe gehörigen Idiome
einen gemeinsamen Grundcharakter. Alle zeichnen sich rücksichtlich der Laute durch eine gewisse Weichheit aus, welche die
Häufung von Konsonanten vermeidet, sowie durch ihren Reichtum an Mitteltönen und Diphthongen. Eine besondere Eigentümlichkeit
derselben ist ferner die Einteilung der Vokale in zwei Klassen, weiche und harte, und die darauf gegründete
sogen. Vokalharmonie.
Der Vokal der Stammsilbe eines Wortes übt nämlich auf die Vokale der Nebensilben desselben insofern Einfluß aus, als die
letztern der Klasse des erstern angehören müssen. In allen finnischen Sprachen fehlt beim Substantivum
der Artikel (nur in der magyarischen Sprache kommt ein unverkennbar aus dem Demonstrativum entstandener vor) sowie die grammatische
Unterscheidung des Genus. Der Numerus des Substantivums ist zweifach, Singular und Plural (der letztere wird fast in allen diesen
Sprachen durch die Endung t [k] bezeichnet); ein Dualis kommt nur im Lappischen vor und zwar beim Pronomen
und Verbum.
Die Zahl der Kasus steigt in manchen finnischen Sprachen bis auf 14, wodurch die Deklination eine große Mannigfaltigkeit erhält.
Doch bezeichnen die meisten dieser sogen. Kasus nichts als Präpositionalverhältnisse, wofür andre Sprachen sich eben der
Präposition selbst bedienen, die hier meistenteils nur als Suffixum dem Hauptwort angehängt wird und
mit demselben in
ein Wort verschmilzt. Dieselbe Deklination wie das Substantivum hat auch das Adjektivum; nur wenn es mit einem
Hauptwort verbunden ist, wird es in den meisten finnischen Sprachen nicht flektiert.
Die zueignenden Fürwörter werden ihrem Substantivum als Suffixe angehängt, und daneben kommt häufig
noch der Genitiv des persönlichen Pronomens vor. Bei der Konjugation des Verbums werden drei Personen in zwei Zahlen unterschieden,
deren Entstehung aus dem persönlichen Pronomen unverkennbar ist. Das Verbum ist reicher in der Bildung der Modus- als Tempusformen
und entbehrt namentlich fast durchgängig einer besondern Form für das Futurum, wogegen besondere Formen
für das Passivum, Medium, Kausativum u. andre Modifikationen des Verbalbegriffs, selbst für das Negativum (mit Ausnahme
des Magyarischen), vorhanden sind.
Finnen im engern Sinn oder Tschuden sind die am nördlichen und östlichen Gestade des Baltischen Meers verbreiteten Stämme. Sich
selbst nennen sie Suomalaiset, ihr Land Suomi, was nach einigen als Sumpfvolk und Sumpfland zu deuten
ist; den europäischen Namen Finnen haben sie von den deutschen Nachbarn erhalten, und dieser hängt mit Fenn (Torfmoor) zusammen.
Diese baltischen Finnen haben sich vielfach mit Germanen und Slawen vermischt und von ihnen eine Anzahl Wörter für Kulturwerkzeuge
und mit den Wörtern auch die Gegenstände selbst entlehnt.
Daraus läßt sich (nach Ahlquist) ein Bild von ihren Zuständen vor Empfang jener Hilfsmittel entwerfen. Als Haustiere züchteten
sie nur den Hund, das Roß und das Rind;
[* 22] von Getreidearten bauten sie nur Gerste.
[* 23] Im Sommer lebten sie in Lederzelten, im Winter
in halb unterirdischen Jurten, wie alle Polarvölker der Alten Welt. Demnach können die heutigen Ostjaken
und Wogulen uns noch jetzt ein Gemälde liefern, wie die Zustände ihrer westlichen Geschwister, der baltischen in der Vorzeit
beschaffen waren.
Wohnsitze und Anzahl der Finnen im engern Sinn und der zu ihnen gehörigen Karelier, Tschuden und Liven sowie
der Esthen und Quänens. in diesen Artikeln und im Art. »Rußland«. Die baltischen Finnen schildert
Hjelt als rechtschaffen, treu, beharrlich, gastfrei, genügsam, sehr empfindlich für persönliche Freiheit und Unabhängigkeit,
dabei aber auch als eigensinnig, langsam, träge, unbesorgt und rachsüchtig. Mit dem Fremden wird der Finne, so gastfreundlich
er ihn aufnimmt, nicht leicht vertraut; auch ist er ein Feind aller Neuerungen, und jemand durch Schmeichelei
für sich zu gewinnen, wie es die russischen Bauern zu thun pflegen, ist dem Finnen zuwider. Im Zustand der Gereiztheit ist er
auffahrend und rachsüchtig.
Der Bauer ist arbeitsam und begnügt sich mit schlechterKost. Die Sitten sind noch ziemlich rein, namentlich
ist Achtung vor fremdem Eigentum ein Hauptzug in dem finnischen Nationalcharakter. Als Schattenseiten desselben sind Trunksucht
und Trägheit zu bezeichnen. An mechanischen Geschicklichkeiten fehlt es den Finnen nicht. Den Nordfinnen wirft man
Schlauheit vor, und sie waren früher von den Südfinnen als große Hexenmeister (im Mittelalter war der
NameFinne gleichbedeutend mit Zauberer) betrachtet und gefürchtet. Die Wohnungen der Finnen, »Pörten« (pirtti) genannt, boten
sonst einen abschreckenden Anblick dar; jetzt findet man in den meisten Gegenden bessere Wohnungen mit reinlichen Zimmern. Das
Baden
[* 24] ist eine Nationalsitte der und fast jeder Bauer hat neben seinem Haus eine besondere Badestube. Tracht
und Sitten haben manches Besondere und Altnationale, z. B. die Hochzeitsgebräuche. Die christlichen
Feste werden zum Teil
¶