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(das. 1843) u. a. heraus. Aus seinem Nachlaß erschien »Musikalische Kompositionslehre« (Leipz. 1847).
(das. 1843) u. a. heraus. Aus seinem Nachlaß erschien »Musikalische Kompositionslehre« (Leipz. 1847).
(Fringilla L.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel, [* 2] der Familie der Finken (Fringillidae) und der Unterfamilie der eigentlichen Finken (Fringillinae), Vögel [* 3] mit meist kurzem, schlankem, kegelförmigem, am Grund breitem, auf der Firste fast immer geradem, ungekerbtem Schnabel, gefiederten Borsten am Oberschnabelgrund, langen Flügeln, in denen die zweite und dritte Schwinge am längsten sind, mittelhochläufigen Füßen, mit langer, langbekrallter Hinterzehe, mittellangem, leicht gegabeltem Schwanz und je nach Alter und Geschlecht meist verschiedenfarbigem Gefieder.
Hierher gehören der Stieglitz (s. d.), Hänfling (s. d.), Zeisig (s. d.), Leinfink (s. d.), Grünfink (s. d.), Buchfink, Bergfink, Schneefink u. a., die meist zu Untergattungen erhoben sind. Der Buchfink (Edelfink, Fink coelebs L., s. Tafel »Sperlingsvögel I«) [* 4] ist 16,5 cm lang und 28 cm breit, an der Stirn tiefschwarz, an Kopf und Nacken aschblau, am Rücken braun, am Unterkörper weinrot, am Bauch [* 5] weiß, auf den Flügeln zweimal weiß gebändert. Das Auge [* 6] ist braun, der Schnabel im Frühjahr blau, im Herbst und Winter rötlichweiß, an der Spitze immer schwarz; die Füße sind schmutzig fleischfarben.
Das Weibchen ist oben olivengraubraun, unten grau, auf den Flügeln weiß gebändert. Der Buchfink bewohnt mit Ausnahme der nördlichsten Länder ganz Europa [* 7] und einen großen Teil Asiens, findet sich in Nadel- und Laubwäldern, Feldgehölzen, Baumpflanzungen und Gärten, lebt paarweise, sammelt sich aber nach der Brut in Scharen und zieht Ende Oktober nach Südeuropa und Nordwestafrika. Nur wenige Männchen überwintern bei uns. Ende Februar oder Anfang März kehren die Männchen zurück, einen halben Monat später die Weibchen.
Der Fink sucht den alten Wohnplatz wieder auf und baut auf
Bäumen ein schönes, fast kugelrundes
Nest; das Weibchen legt 5-6
kleine, blaß blaugrünliche, rötlichbraun und schwarz gezeichnete
Eier
[* 8] und brütet 14
Tage. Eine zweite
Brut zählt meist
nur drei
Eier. Er ist äußerst munter, gewandt, klug, aber heftig und zänkisch; der
Schlag besteht aus
zwei regelmäßig abgeschlossenen
Strophen und hat ihm große Beliebtheit erworben. Die
Liebhaber unterscheiden viele
Schläge
(Schmalkalder
Doppelschlag, scharfer und schlechter Weingesang,
Kienöl, tolles Gutjahr,
Reiter, Reitzug, Würzgebühr,
Werre,
Klagscheid, Putzschere), und ausgezeichnet gute
Schläger wurden früher sehr hoch bezahlt. Am ausgebildetsten ist die Liebhaberei
in
Thüringen, am
Harz und in
Oberösterreich; doch hat sie überall abgenommen.
Der Buchfink lebt von verschiedenen Sämereien und füttert seine Jungen mit Kerbtieren auf, in der Gefangenschaft erhält man ihn mit Sommerrübsen. Er wird auch viel auf Vogelherden für die Küche gefangen, und früher galt sein Fleisch als Heilmittel gegen Epilepsie. Im hohen Norden [* 9] vertritt ihn der sehr ähnliche Bergfink (Fink Montifringilla L.), der im Winter ganz Europa, auch Asien, [* 10] durchstreift und bei uns im September erscheint. Der Schneefink (Steinfink, Montifringilla nivalis L.), mit langem, gekrümmtem, spornartigem Nagel an der Hinterzehe, ist 21 cm lang, 36,5 cm breit, in beiden Geschlechtern gleich, einfach gefärbt und bewohnt die Höhen der Alpengebirge von den Pyrenäen bis Sibirien; er findet sich im Sommer immer über der Grenze des Holzwuchses und der fetten Alpenweiden, lebt paarweise oder in kleinen Schwärmen, nistet in Felsspalten oder Mauerritzen, ist sehr harmlos und kommt im Winter in die Häuser.
s. v. w. Sperber. ^[= (Nisus Cuv.), Gattung aus der Ordnung der Raubvögel, der Familie der Falken (Falconidae) und ...]
s. Kernbeißer. ^[= (Coccothraustes Briss.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel, der Familie der Finken ...]
Titel eines der letzten deutschen Volksbücher des 16. Jahrh., das eine Zusammenstellung von allerlei Lügen und Aufschneidereien enthält (erster Druck, Straßb. 1560).
Vgl. Müller-Fraureuth, Die deutschen Lügendichtungen bis auf Münchhausen (Halle [* 11] 1881).
Rittergut im preuß. Regierungsbezirk Marienwerder, [* 12] Kreis [* 13] Rosenberg, an der Liebe, hat eine Pfarrkirche, ein Schloß mit Park, 600 Einw. und vorzügliche Landwirtschaft und Viehzucht. [* 14]
Karl Wilhelm, Graf Fink von, preuß. Minister, geb. Sohn des Generalfeldmarschalls und Gouverneurs des Kronprinzen Friedrich, Grafen Finkenstein, studierte in Genf [* 15] und wurde nach Reisen in Frankreich und Holland 1735 als Legationsrat im preußischen Staatsdienst angestellt und als Gesandter nach Stockholm [* 16] geschickt, wo er bis 1740 blieb. Friedrich d. Gr., der in seinen Jugendgespielen großes Vertrauen setzte, schickte ihn zuerst als Gesandten an den dänischen Hof, [* 17] 1742 nach England, 1744 wieder nach Stockholm, als seine Schwester Luise Ulrike den König von Schweden [* 18] heiratete; 1747 erhielt Finkenstein den Titel eines Staatsministers und wurde Gesandter am russischen Hof. 1749 zum Kabinettsminister ernannt, gehörte Finkenstein fortan zu den vertrautesten Räten des Königs, mit dem derselbe fortwährend, namentlich während des Siebenjährigen Kriegs, über alle Angelegenheiten korrespondierte, und den er in den schwierigsten Fällen um Rat fragte.
Die berühmte geheime Instruktion Friedrichs II. vom ist an Finkenstein gerichtet. Vom Tod Podewils' 1760 bis zum Eintritt Hertzbergs ins Ministerium 1763 leitete Finkenstein die auswärtigen Angelegenheiten allein und hatte auch nach 1763 den vorherrschenden Einfluß beim König; bis zu Friedrichs Tod genoß er die Stellung eines Freundes des Königs und wurde auch von seinem Nachfolger hoch geehrt. Nachdem er 53 Jahre Staatsminister gewesen, starb er, 85 Jahre alt, - Sein Sohn, Graf Friedrich Ludwig Karl Fink von Finkenstein, geb. zu Stockholm, ward 1779 als Regierungspräsident in Küstrin [* 19] des Arnoldschen Prozesses wegen von Friedrich II. abgesetzt und widmete sich der Bewirtschaftung seiner Güter und litterarischen Studien; den Hardenbergschen Reformen 1811 widersetzte er sich mit Marwitz und ward deswegen 1811 mehrere Wochen zu Spandau [* 20] in Haft gehalten. Er starb in Madlitz bei Lebus. Die Linie der Grafen Fink von Finkenstein blüht noch heute.
s. Vogelfang ^[= die regelrecht betriebene Einfangung der Schmuck-, Sing- und Speisevögel, bereits von den alten ...] und Vogelschutz.
Marschinsel in der Norderelbe, südwestlich von Hamburg, [* 21] ist mit einem 6 m hohen Deich [* 22] umgeben und trägt zwei Dörfer, von denen das größere, Finkenwärder mit (1880) 2824 Einw., zum hamburgischen Gebiet, das kleinere, Finkenwerder mit 718 Einw., zum preußischen Kreis Harburg [* 23] gehört.
Die Bevölkerung [* 24] treibt Schiffbau, Schiffahrt, Fischerei, [* 25] Gemüse- und Gartenbau.
Vgl. Bodemann, Denkwürdigkeiten der Elbinsel Finkenwärder (Harb. 1860).
Name der kastenartigen, an höchster Stelle des Schanzkleides angebrachten Behälter für die Aufbewahrung der Mannschaftshängematten auf Kriegsschiffen. Vgl. Schiff. [* 26]
(spr. finnle), George, engl. Historiker und Philhellene, geb. zu Feversham in Kent, studierte zu Glasgow [* 27] und wandte sich bald darauf, hingerissen durch den Enthusiasmus Lord Byrons, mit Eifer der Sache der Unabhängigkeit ¶
Griechenlands zu. Finlay wurde der innige Freund des großen Dichters und ließ sich nach dem Krieg in Athen [* 29] nieder, wo er bis an sein Lebensende Korrespondent der »Times« und Mitarbeiter am Londoner »Athenaeum« war. Die von der griechischen Regierung verfügte Expropriation seines Gartens bildete einen der vielen Streitfälle zwischen Griechenland [* 30] und England. Finlay genoß eines hohen Rufs wegen seiner tiefen Kenntnis der Topographie, der Kunst und der Altertümer Griechenlands, und während der Regierung des Königs Otto trat er beständig als ein unbeugsamer Vorkämpfer für griechische Freiheit auf. Er starb in Athen.
Von seinen Werken über die Geschichte Griechenlands sind die wichtigsten: »Remarks on the topography of Oropia and Diacria« (Athen 1838; deutsch von Hoffmann: »Historisch-topographische Abhandlungen über Attika«, Leipz. 1842);
»On the site of the holy sepulchre« (Lond. 1847);
»Greece under the Romans, from its conquest by the Romans until the extinction of the Roman Empire in the East« (das. 1844; deutsch, Leipz. 1861);
»The history of Greece from its conquest by the Crusaders to its conquest by the Turks, and of the Empire of Trebizond 1204-1461« (Lond. 1851; deutsch von Reiching, Tübing. 1853);
»History of the Byzantine and Greek Empires from 716-1453« (Lond. 1853 bis 1854, 2 Bde.);
»The history of Greece under the Othoman and Venetian domination« (das. 1856);
»History of the Greek revolution« (das. 1861, 2 Bde.).
Auch schrieb er über griechische Finanzen (Athen 1844). Nach seinem Tod erst gab Tozer sein Hauptwerk vollständig heraus unter dem Titel: »History of Greece from its conquest by the Romans to the present time« (Oxford [* 31] 1877, 7 Bde.).