Armee, von
Napoleon I. der
Marine überwiesenen männlichen
Kinder meist schlechte
Soldaten und
Matrosen wurden. Dann ist die
Sterblichkeit
in den überdies kostspieligen Findelhäusern sehr hoch (60-70, ja 80 Proz.; im
Wiener Findelhaus starben im
Durchschnitt 1871-80: 21 Proz.
und von den im ersten Lebensjahr stehenden 52 Proz., von den Pfleglingen der
französischen Findelhäuser im ersten Lebensjahr 57 Proz., während von den
Kindern, deren Mütter Geldunterstützung erhielten, nur 29 Proz.
dem
Tod verfielen).
Allerdings ist die hohe Sterblichkeitsziffer nicht lediglich auf enges Zusammenleben und die Schwierigkeit zureichender Verpflegung
zurückzuführen. Denn viele
Kinder bringen bereits den Todeskeim mit in die Anstalt. Dann kann auch wohl
die Sterblichkeitsziffer durch bessere Verpflegung, Unterbringung der
Kinder bei geeigneten
Familien herabgemindert werden.
Jedenfalls aber läßt die
Frage der Existenzberechtigung der und ihrer Einrichtung keine unbedingte, allgemein gültige
Lösung
zu.
In
Deutschland
[* 2] gibt es zur Zeit keine Findelhäuser
Österreich
[* 3] hat im
Küstenland und inDalmatien Findelhäuser mit Drehladen,
in seinen übrigen
Ländern Findelhäuser ohne Drehladen. Einige dieser Findelhäuser beherbergen die
Kinder längere Zeit hindurch (eigentliche
Findelhäuser), einige nur auf kurze
Frist (Filialfindelanstalten), andre endlich geben sie sogleich nach ihrer Übernahme in auswärtige
Pflege (Ergänzungs- oder Übernahmsanstalten). Die 1784 eröffnete niederösterreichische Landesgebär- und Findelanstalt
zuWien
[* 4] verpflegt die
Kinder bis zum elften Lebensjahr, teils in der Anstalt selbst, teils außerhalb derselben.
Während 96
Jahren wurden 519,749
Säuglinge verpflegt, worunter freilich nur eine geringere Zahl eigentliche
Findlinge; von
denselben sind 394,558 während der Pflegezeit gestorben.
Italien
[* 5] hat eine große Zahl Findelhäuser, teils mit, teils ohne Drehladen.
In denBezirken, in welchen Drehladen eingeführt sind, werden mehr
Kinder ausgesetzt als in den andern.
Auch
Spanien
[* 6] und
Portugal sind reich an Findelanstalten. Rußland hat zwei große in
Petersburg
[* 7] und
Moskau,
[* 8] in welchen geheime
Aufnahme stattfindet.
Außerdem bestehen in
London
[* 10] (gegründet 1739, seit 1771 durch Privatmittel unterhalten) und in
Dublin
[* 11] (bis 1826 mit Drehlade,
die wegen zu starken Andranges abgeschafft wurde). Die
Kinder dieser beiden Anstalten werden nur auf persönliche Fürsprache
der
Mutter aufgenommen und dann auf dem Land erzogen.
Schweden
[* 12] besitzt eine 1624 errichtete Findelanstalt
in
Stockholm,
[* 13]
Dänemark
[* 14] ein »Kinderpflegehaus« in
Kopenhagen,
[* 15] welches eine Art Findelanstalt bildet.
In den meisten
Ländern werden
die
Findlinge unter die Zahl der unehelichen
Kinder gerechnet.
William und
Edward,
Kupfer- und Stahlstecher,
Brüder, der erste geb. 1787 zu
London, gest. 1852 daselbst, der
zweite geb. 1792 zu
London,
gest. 1857 daselbst.
eine
Meute von 40-50
Hunden (einigen
Saufindern und größern, nicht zu schweren, schnellen
Hunden) zur
Treibjagd
aufSchwarzwild, geführt von einem
Jäger, dem Rüdemann, welcher solche durch
Rüden, d. h. durch den
Ruf »Horrüdo
HuSu!«, anfeuert und die von den
Hunden gedeckten
Sauen abfängt, während die flüchtig werdenden den vorstehenden
Schützen zu
Schuß kommen.
(Fundrecht), im Bergbauwesen das Vorrecht desjenigen, welcher zuerst einen
Gang
[* 17] durch
Schürfen etc.
entblößt hat; ihm wird, sofern er innerhalb der gesetzlichen
FristMutung einlegt, das Vorrecht zur
Verleihung vor jedem andern
Muter eingeräumt. Von dem
Besitz eines amtlichen
Schürfscheins ist das in
Sachsen
[* 18] und in
Österreich abhängig. Das preußische
Berggesetz und die demselben nachgebildeten Berggesetze gewähren das Finderrecht nur demGrundeigentümer, welcher
auf eignem
Grund und
Boden, und dem
Bergwerkseigentümer, welcher im eignen Grubengebäude findet (s.
Bergrecht, S. 741).
Übrigens versteht man unter Finderrecht auch die Rechtsgrundsätze, welche in Ansehung des
Findens verlorner
Sachen gelten (s.
Fund).
reißender und fischreicher
Fluß in
Schottland, entspringt in den Monadhliadhbergen, fließt in nordöstlicher
Richtung durch das romantische
Strath Dearn und mündet nach 130 km langem
Lauf nordwestlich von
Forres beim
Dorfe Findhorn (mit 605 Einw.
und kleinem
HafenFindlater) in den
Moray Firth.
(spr. finnlä),Stadt im nordamerikan.
StaatOhio,
GrafschaftHancock, 70 km südlich von
Toledo,
[* 19] mit
Quellen von
brennbaremGas, welches zur Stadtbeleuchtung benutzt wird, bedeutendem
Handel und (1880) 4633 Einw.
(spr. fínnlä),GeorgeAlexander, Hydrograph, geb. zu
London, widmete sich ganz der
Geographie und
verwandten
Wissenschaften, war lange Zeit Vorstandsmitglied der
LondonerGeographischenGesellschaft und starb in
Dover.
[* 20] Er publizierte die bekannten »Atlasses of ancient and comparative
geography« (1834) und »Directory for the coasts and islands of the
PacificOcean« (1851), dem später ähnliche Werke über
die andern
Meere folgten.
auch Bezeichnung für die Individuen der Blockansammlungen (vgl.
Felsenmeere), welche sich (z. B. in
Syenit-,
Granit- und Buntsandstein-Territorien) infolge der
Verwitterung
des anstehenden Gesteins anhäufen.
Sie werden als
Material, dessen Widerstandsfähigkeit gegen die
Atmosphärilien erprobt
ist, besonders gern zur Benutzung auserlesen.