richtung erhalten, während dieselben sich außerdem, von den Unterwalzen mitgenommen, drehen. Das mitunter erst nach mehrmaligem
Durchgang durch die Filzmaschine gehörig gefilzte Zeug wird von der Walze D aufgewickelt. Es gelangt zur Reinigung und zur Befreiung
von den etwa zum Beizen der Haare gebrauchten Beizmitteln in eine Waschmaschine (Fig. 2), in welcher zwei
übereinander liegende rotierende Walzen A und B aus hartem Holz das mit den Enden zusammengenähte Zeug T ununterbrochen durch
die in dem Behälter D befindliche Waschflüssigkeit ziehen. Um dabei das mit Schmutz beladene Wasser nach einer gewissen
Zeit der Einwirkung durch Auspressen entfernen zu können, ist unter der Unterwalze B ein Auffangtrog
C angebracht, aus dem die von der Walze ablaufende Flüssigkeit sich seitlich entfernt.
Nach dem Waschen wird die Ware in derselben Maschine mit Seifenlösung eingeseift, wie Tuch zur Erzeugung des dichten, festen
Filzes gewalkt, abermals gewaschen, wenn erforderlich, gefärbt und durch Aufspannen auf einem Rahmen
oder einer Rahmmaschine (Aufrahmen) geglättet und getrocknet. Teppichfilz, Schuhfilz, Deckenfilz etc. werden auch
bedruckt (mit der Hand). Ganz feine Filze werden geschoren, zwischen Preßspänen oder geheizten Platten gepreßt und überhaupt
mit Tuchappretur versehen. Filztuch dient auch zu Kleiderstoffen, Einlegsohlen, Warmhaltern, mit Teer getränkt zum Dachdecken.
Außerdem benutzt man Filz zur Kopf- und Fußbekleidung, zu Filtrierbeuteln, beim Schiffbau als Unterlage
bei der Kupferung, bei Dampfcylindern und Dampfleitungen zur Verhinderung der Abkühlung; feinster Filz aus Merinowolle bildet
den zarten Hammerfilz für Pianofortefabrikanten.
großer Teich im Sächsischen Erzgebirge, 3 km von Schneeberg, der 1783 seinen Damm durchbrach
und große Verwüstung über mehrere Dörfer und Bergwerke brachte;
gegenwärtig hat derselbe einen bedeutenden Torfstich.
dem Tuch ähnliches, aber nicht aus Garn gewebtes, sondern durch Filzung hergestelltes Fabritak ^[richtig:
Fabrikat], welches zu verschiedenen Zwecken benutzt wird (vgl. Filz).
(lat.), am Ende (finis) befindlich, den Schluß bildend;
einen Endzweck, eine Absicht betreffend oder bezeichnend.
Finalabschluß heißt im Rechnungs- und Kassenwesen der definitive Schluß der periodischen Einnahmen und der Ausgaben einer
Kasse, welcher regelmäßig erst einige Zeit nach Ablauf der Rechnungsperiode (des Rechnungsjahrs) stattfindet, indem noch
Einnahmeposten, welche innerhalb derselben anfielen, nachträglich eingehen und anderseits Forderungen,
welche im Lauf des Jahrs entstanden, noch berichtigt werden müssen, ehe die Rechnung definitiv geschlossen werden
kann.
Stadt in der ital. Provinz Genua, Kreis Albenga, hat alte Befestigungen, ein Zivil- und Korrektionstribunal,
ein Gymnasium und eine technische Schule und (1881) 2319 Einw., welche Öl-, Wein-, Hanfbau und Handel treiben.
Finalborgo war ehemals der Hauptort eines Marquisats, welches der Familie Carretto, später den spanischen Königen gehörte. Kaiser
Karl VI. verkaufte es 1713 an Genua, trat es aber trotzdem 1745 an Sardinien ab. Im spanischen Erbfolgekrieg siegten hier die
Kaiserlichen unter Starhemberg über die Franzosen unter Albergott
in der Musik der letzte Satz eines größern Instrumentalstücks, einer Sonate, eines Quartetts,
einer Symphonie etc., oder das Schlußstück eines Opernaktes. In der ältern Haydnschen Sonate und Symphonie ist das Finale meist
ein leicht bewegtes Tonstück von lebhafter und heiterer Art, welches alle ernstern Gemütsbewegungen
der vorangehenden Sätze beruhigt und eine befriedigende Lösung herbeiführt, auch in der Ausarbeitung leicht hinfließend
und weniger kunstvoll ist.
Bei Beethoven dagegen erscheint das Finale durchgängig bedeutend und vollkommen ausgestaltet, entweder durch Lebhaftigkeit,
Scherz und Anmut die in den vorangegangenen Sätzen ausgedrückte ähnliche Stimmung noch steigernd und abschließend,
oder den gewaltigen Gipfelpunkt eines großartigen und ernsten Ideenganges und einer dem entsprechenden Tonbewegung bildend
(wie z. B. in der C moll-Symphonie). Die gewöhnlichste Finalform der Sonate etc. ist das (moderne) Rondo.
In der Oper besteht das Finale gewöhnlich aus mehreren vielstimmigen Sätzen von verschiedenem Charakter, bei denen
die Handlung fortrückt und zu irgend einer Katastrophe drängt, ohne durch eine breite Darlegung der individuellen Empfindung
(wie z. B. bei den Arien) aufgehalten zu werden. In betreff der Geschichte des Opernfinales ist zu bemerken, daß früher
die Opera seria gar keine Finales im jetzt gebräuchlichen Sinn hatte, und daß zuerst Logroscino (1750)
in der Opera buffa den Versuch machte, den lyrischen Szenen durch die verschiedenartige dramatische Behandlung der Stimmen Interesse
zu geben. Piccini führte daraus in seiner »Cecchina« die eigentlich vielstimmigen
Musikstücke als Aktschlüsse ein und gab ihnen eine solche Bedeutung, daß endlich das Finale als Schluß eines Aktes zur
Notwendigkeit wurde.
Marina, Stadt in der ital. Provinz Genua, Kreis Albenga, am Ligurischen Meer und an der Eisenbahn Genua-Nizza, in geringer
Entfernung von dem nördlich gelegenen Finalborgo, mit schöner Kuppelkirche, einem Hafen, Fabrikation von Seife, Spielkarten
und Schiffstauen, lebhaftem Handel mit den Erzeugnissen des Feld- und Gartenbaues der Umgebung und (1881) 3236 Einw.
nell'Emilia, Ortschaft in der ital. Provinz Modena, Kreis Mirandola, auf einer Insel des Panaro, mit einem Gymnasium,
Waisenhaus, (1881) 4477 Einw. und Viehhandel.