den
Schlauch, durch den es abfließt. Für
Wasserwerke benutzt man als Filtriermaterial ausschließlich
Sand und
Kies, welche
in großen
Bassins in mehreren
Schichten a bis f
[* 1]
(Fig. 4) übereinander aufgeschüttet werden. Versagt das
Filter nach längerm
Gebrauch, so hebt man die obere Sandschicht von 1
cmDicke ab, läßt den mit organischen
Stoffen beladenen
Sand einige
Wochen an der
Luft liegen, damit die organischen
Stoffe verfaulen, wäscht ihn dann mit
Wasser gut aus und bringt
ihn auf das
Filter zurück.
Von manchem Filtriermaterial verlangt man eine absorbierende
Wirkung auf gelöste
Stoffe. Dies gilt besonders von der
Knochenkohle,
welche namentlich in der Zuckerfabrikation in gekörntem Zustand in hohe
Cylinder gepackt wird und zum
Filtrieren
[* 2] der Rübensäfte dient, aus denen sie
Salze und
Farbstoffe aufnimmt. Die
Entfernung ungelöster, den Saft trübender Teilchen
kommt erst in zweiter
Linie in Betracht.
im allgemeinen verworren ineinander geschlungene (verfilzte) dünne
Körper, im engern
Sinn eine
Ware aus
Wolle
oder
Haaren, welche nicht durch Verweben von
Garn, sondern durch Verschlingung der
Wolle oder
Haare
[* 4] hergestellt wird. Wegen dieser
unmittelbaren Erzeugung aus dem Rohmaterial ohne den umständlichen u.
teuern Spinnprozeß ist die Filzware bedeutend billiger als ein entsprechendes
Gewebe
[* 5] und daher vielfach zur Verwendung gekommen.
Bei der Anfertigung des Filzes werden die
Haare oder die
Wolle wie in den Wollspinnereien auf einem
Wolf gelockert, darauf gewaschen,
getrocknet und abermals gewolft, um dann an eine Kardier- oder
Kratzmaschine zu gelangen, auf welcher
sie gekratzt und in eine
Watte
(Vlies oder
Pelz) verwandelt werden. Dieses
Vlies ist etwa 2 m breit, je nach der Feinheit des
herzustellenden Filzes verschieden dick und 40 m lang. Von der
Kratzmaschine gelangt es auf das sogen. Wattrahmentuch.
Der Wattrahmen besteht aus einem
Gestell mit zwei
Ständern, die etwa 2½ m auseinander stehen und je 6 hohle,
übereinander liegende Blechwalzen tragen. Zwischen und um diese
Walzen läuft horizontal nach Einer
Richtung ein 40 m langes
Tuch ohne Ende hin und her, auf welches das zarte
Vlies geführt und von demselben mitgenommen wird, bis
es die ganze
Länge von 40 m durchlaufen hat. Dann beginnt es den
Kreislauf
[* 6] von
neuem, nachdem sich auf das erste
Vlies ein
zweites gelegt hat, und setzt denselben so lange fort, bis so viel Vlieslagen sich übereinander befinden, daß die nötige
Dicke erreicht ist. Wenn dies der
Fall ist, wird es quer durchschnitten und auf eine
Walze aufgerollt, welche
nun auf die
Kreuzungs- oder Filzmaschine gebracht wird.
Die Kreuzungsmaschine dient dazu, zwei
Vliese so übereinander zu legen, daß das eine das andre rechtwinkelig kreuzt. Zu
dem
Zweck wird ein
Vlies von einer
Walze abgewickelt und über einen
Tisch geführt. Während dies geschieht,
macht dieser
Tisch fortwährend eine hin- und hergehende
Bewegung, und dabei schiebt ein andrer Teil der
Maschine
[* 7] ein zweites
Vlies über das andre, so daß die
Fasern rechtwinkelig aufeinander fallen. Oft wird hierbei die Zahl der
Lagen vergrößert
und letztere so gewählt, daß unten und
obenVliese aus feiner, in der Mitte aber ein
Vlies aus grober
Wolle zu liegen kommt. Durch diese
Kreuzung wird nicht nur eine große Gleichmäßigkeit in der
Masse, sondern auch eine größere
Festigkeit
[* 8] in der Querrichtung erreicht.
Manche Filze erhalten sogar zu diesem
Zweck in der Mitte ein leichtes
Gewebe, welches auf der Kreuzungsmaschine oder schon im Wattrahmen mit eingelegt wird.
Die Filzmaschine verwandelt das duplierte
Vlies in Filz. Sie besitzt
[* 1]
(Fig. 1) in zwei
Reihen übereinander zweimal 20 Filzwalzen,
wovon die obern aus
Holz,
[* 9] die untern aus
Eisen
[* 10] oder
Holz angefertigt sind; sämtliche
Walzen erhalten eine kontinuierliche
Drehung nach gleicher
Richtung. Das auf der
Walze A befindliche
Vlies wird von den mit entsprechender
Geschwindigkeit sich drehenden
Walzen aa abgewickelt und auf das
Tuch ohne Ende ee gelegt, um mit diesem gemeinschaftlich durch die Filzwalzen zu laufen.
Indem nun das
Tuch ee durch einen
Trog C geht, der mit heißem
Wasser gefüllt ist, führt es dem
Vlies warme
Feuchtigkeit zu und macht es filzfähiger. Zugleich wird noch ein Teil der untern
Walzen mit
Dampf
[* 11] geheizt, und ebenso sind
unter der
Maschine zwei flache Tröge dd angebracht, in welchen sich
Wasser befindet, in dem ein Schlangendampfrohr liegt,
so daß fortwährend aus diesen Trögen reichlich Wasserdampf aufsteigt.
BeimDurchgang des
Vlieses durch
die Filzwalzen erfolgt nun die Verfilzung einmal durch den
Druck der Oberwalzen, besonders aber dadurch, daß diese
Walzen
zugleich durch seitwärts angebrachte Exzenter eine hin- und hergehende
Bewegung in der
Achsen-
richtung erhalten, während dieselben sich außerdem, von den Unterwalzen mitgenommen, drehen. Das mitunter erst nach mehrmaligem
Durchgang durch die Filzmaschine gehörig gefilzte Zeug wird von der Walze D aufgewickelt. Es gelangt zur Reinigung und zur Befreiung
von den etwa zum Beizen der Haare gebrauchten Beizmitteln in eine Waschmaschine
[* 13] (Fig. 2), in welcher zwei
übereinander liegende rotierende Walzen A und B aus hartem Holz das mit den Enden zusammengenähte Zeug T ununterbrochen durch
die in dem Behälter D befindliche Waschflüssigkeit ziehen. Um dabei das mit Schmutz beladene Wasser nach einer gewissen
Zeit der Einwirkung durch Auspressen entfernen zu können, ist unter der Unterwalze B ein Auffangtrog
C angebracht, aus dem die von der Walze ablaufende Flüssigkeit sich seitlich entfernt.
Nach dem Waschen wird die Ware in derselben Maschine mit Seifenlösung eingeseift, wie Tuch zur Erzeugung des dichten, festen
Filzes gewalkt, abermals gewaschen, wenn erforderlich, gefärbt und durch Aufspannen auf einem Rahmen
oder einer Rahmmaschine (Aufrahmen) geglättet und getrocknet. Teppichfilz, Schuhfilz, Deckenfilz etc. werden auch
bedruckt (mit der Hand).
[* 14] Ganz feine Filze werden geschoren, zwischen Preßspänen oder geheizten Platten gepreßt und überhaupt
mit Tuchappretur versehen. Filztuch dient auch zu Kleiderstoffen, Einlegsohlen, Warmhaltern, mit Teer getränkt zum Dachdecken.
Außerdem benutzt man Filz zur Kopf- und Fußbekleidung, zu Filtrierbeuteln, beim Schiffbau als Unterlage
bei der Kupferung, bei Dampfcylindern und Dampfleitungen zur Verhinderung der Abkühlung; feinster Filz aus Merinowolle bildet
den zarten Hammerfilz für Pianofortefabrikanten.