Kappef und die
Schrauben
[* 2] g werden sämtliche
Platten fest aneinander gepreßt. Durch h leitet man die abzupressende
Masse und
durch ein hinter h liegendes
Ventil
[* 3] den
Dampf
[* 4] ein, welche durch die von den entsprechenden Öffnungen der
Rahmen und
Platten
(und Leinwandtücher) gebildeten
Kanäle strömen. Die abzupressende
Masse gelangt durch die erwähnten
Kanäle in den Preßraum und gibt durch Filtration nach beiden Seiten die
Flüssigkeit ab, welche in den Rinnen hinabläuft
und aus den
Hähnen k
k in die Rinne l gelangt, um
bei m abzufließen.
Kommt kein Saft mehr, so läßt man
Dampf einströmen, welcher noch
Flüssigkeit herauspreßt und den Rückstand
einigermaßen auswäscht, und nimmt schließlich die
Presse
[* 5] auseinander. Die Filterpressen wurden mit großem Vorteil zur
Entsaftung des Scheideschlammes in Zuckerfabriken, zur
Entwässerung von
Stärke,
[* 6]
Hefe,
[* 7]
Graphit,
Produkten der chemischen
Fabriken
und der
Brauereien, zum Abpressen von
Stearinsäure etc. benutzt und entsprechend modifiziert.
Der poröse
Körper heißt
Filter,
Filtrum,
Kolatorium, Seihetuch; die durchgelaufene
Flüssigkeit heißt
Filtrat, Kolatur, der
abgeschiedene feste
Körper Filtrationsrückstand. Das Filtrieren ist ein rein mechanischer Vorgang, es können deshalb auch niemals
gelöste
Stoffe aus einer
Flüssigkeit durch Filtration entfernt werden. Wo dies dennoch geschieht, da
muß das
Filtrum besondere anziehende
Kraft
[* 9] auf jene
Substanz ausüben, mit derselben eine mehr oder weniger feste chemische
Verbindung eingehen oder sie durch Flächenwirkung zurückhalten. In dieser
Weise wirken z. B. die
Kohle und auch die
Ackererde,
welche im Drainwasser als
Filtrat eine andre
Lösung gibt, als sie empfing.
Gewöhnlich benutzt man zum ein weißes, gleichmäßiges, nicht zu dickes und nicht zu dünnes, ungeleimtes
Papier
(Filtrierpapier).
Das graue Löschpapier ist zu porös, unrein und brüchig; dagegen kann bisweilen weißes wollenes
Filtrierpapier mit Vorteil
benutzt werden. Für quantitative
Analysen, wo der Aschengehalt gewöhnlichenPapiers störend sein würde,
wendet man schwedisches
Filtrierpapier (welches bei Gryksbo und Lesebo mit sehr reinem Quellwasser dargestellt wird) und solches
von
Schleicher u. Schüll in
Düren
[* 10] an, dessen höchst geringer Aschengehalt durch
Auswaschen mit
Salzsäure und destilliertem
Wasser beseitigt wird.
Das Papierfiltrum bildet eine kreisförmige
Scheibe, wird auf einen Viertelkreis zusammengefaltet und
dann so geöffnet, daß nach der einen Seite drei
Blätter, nach der andern ein
Blatt
[* 11] fällt. Dies
Filtrum legt
man in einen
Trichter (am besten
Glas- oder Porzellantrichter), dessen
Wände sich in einem
Winkel
[* 12] von 60° (bei großen Trichtern 50°)
gegeneinander neigen und in einem scharfen
Winkel gegen den
Hals absetzen. Das
Filtrum darf den
Rand des
Trichters nicht erreichen und muß an die Trichterwand überall gut anschließen.
Soll das Filtrieren beschleunigt werden, so biegt man eine der Seitenkanten des
Filtrums dort, wo drei
Blätter übereinander liegen,
noch einmal etwas um, so daß eine Abrinnfalte entsteht, oder man stellt in den Trichter einen oder mehrere
Glasstäbe; auch benutzt man Trichter, welche innen mit Längsleisten versehen sind, Porzellantrichter mit durchbrochenen
Wänden oder ein
Gestell aus verzinntem
Draht,
[* 13] welches das
Filtrum genügend stützt. Sehr brauchbar ist das Sternfilter, welches
überall nur einfach liegt, in sehr vielen Falten aber in den Trichter hineinragt und dadurch zahlreiche
Rinnen bildet.
Auf diese
Weise wird die Oberfläche vergrößert, und die
Flüssigkeit durchdringt das
Papier mit größter
Schnelligkeit.
Legen
sich die Falten des Sternfilters eng aneinander, so wird der
Zweck verfehlt, und man hat deshalb Trichter aus
Weißblech konstruiert,
welche die Form des Sternfilters wiederholen und jede einzelne Falte besonders stützen. Für manche
Zwecke empfiehlt sich ein
Papier, von dem jeder
Bogen
[* 14] in der Mitte ein kleines, kreisrundes Stückchen
Gaze oder
Batist enthält.
Faltet man einen solchen
Bogen in der Art zum
Filter, daß das
Gewebe
[* 15] an die
Spitze kommt, so wird diese dadurch bedeutend
unterstützt, und das
Filter kann nicht zerreißen. Am kräftigsten wird das Filtrieren durch Benutzung des
Luftdrucks beschleunigt,
indem man den Trichter mittels eines durchbohrten
Korkes auf eine zweihalsige
Flasche
[* 16] setzt und den zweiten
Hals mit einem
Aspirator
[* 17] verbindet. Je stärker die
Luft in der
Flasche verdünnt wird, um so schneller wird die
Flüssigkeit kraft
des
Luftdrucks durch das
Papier getrieben.
Trichter dienen Filtriergestelle, auf einem Brett befestigte, aufrecht stehende Stäbe mit einem horizontalen, verstellbaren
Arm, der an seiner Spitze durchbohrt ist und hier den Trichter trägt. Bei Filtrationen im großen werden statt des PapiersGewebe angewandt und zwar entweder leinene oder wollene viereckige Tücher oder lange, spitz zulaufende Beutel
[* 21] (Spitzbeutel)
aus demselben Material oder aus Filz. Die Feinheit des Gewebes muß nach der Natur der zu filtrierenden (oder kolierenden) Substanzen
bemessen werden; läuft das Filtrat nicht gleich im Anfang völlig klar, so gießt man es vorsichtig zurück, bis sich die
Poren des Gewebes so weit verstopft haben, daß von dem in der Flüssigkeit suspendierten Stoff nichts mehr
hindurchgeht.
Zum Aufhängen der Kolatorien oder Spitzbeutel dienen die Tenakel, Stäbe aus hartem Holz,
[* 22] welche zum Quadrat vereinigt sind und
an den Verbindungsstellen mit langen Nägeln zusammengehalten werden, deren Spitzen so weit durch die Stäbe hindurchgehen,
daß auf ihnen die Tücher befestigt werden können. Bei Spitzbeuteln wendet man am besten ringförmige
Tenakel aus starkem Metalldraht an, an welche mehrere aufrecht stehende Spitzen gelötet sind. Flüssigkeiten, die Papier zerstören,
filtriert man durch gereinigten Asbest, Glaswolle oder Schießbaumwolle, indem man einen kleinen Bausch dieser Substanz in den
Hals des Trichters steckt.
Für Stoffe, die bei gewöhnlicher Temperatur fest sind, wendet man Trichter aus Blech mit doppelten Wänden
an und gießt zwischen beide Wände heißes Wasser oder leitet Dampf hindurch. Im ersten Fall hat der Trichter einen seitlich
abstehenden Ansatz, unter welchen man eine Spirituslampe stellt, damit das Wasser genügend heiß bleibe. Außerdem wird der
Trichter oben mit einem Deckel verschlossen. Steinfilter werden aus künstlichem Bimsstein angefertigt
und auf der Drehbank
[* 23] gleich so geformt, daß man den Trichter entbehren kann.
Man befestigt auch ein solches Filtrum in einem Glastrichter mit etwas steilern Wänden in der Art,
daß die obern Kanten mit
einem Kautschukring luftdicht verbunden werden, steckt den Trichter in eine zweihalsige Flasche und beschleunigt
die Filtration auf angegebene Weise durch Luftdruck. Sehr vorteilhaft sind Filtriersteine aus ziemlich porösem, durchlässigem
Sandstein in Form eines oben offenen, unten geschlossenen Cylinders oder einer Hohlkugel. Dieselben werden in das zu filtrierende
Wasser gestellt, welches schnell in den Stein eindringt und durch einen Hahn
[* 24] abgelassen werden kann. a
[* 8]
(Fig.
1) ist ein Sandsteincylinder, eingekittet in den eisernen Deckel b. Der Fuß c besteht ebenfalls aus Eisen,
[* 25] die Seitenwand
d aus Weißblech.
Bei dem Filter
[* 8]
Fig. 2 tritt das Wasserbei m ein, steigt in der Richtung der mit a bezeichneten Pfeile durch Schwamm auf- und dann
durch Schichten von Wolle, Sand, Kohle, Kies abwärts. Zur Reinigung schließt man den innern Cylinder und läßt das Wasser durch
A in der Richtung der mit m bezeichneten Pfeile strömen. Sehr praktisch sind die aus gepreßter (fälschlich plastisch genannter)
Kohle gefertigten Filter. Man legt z. B. ein solches Filter von Halbkugelform
[* 8]
(Fig. 3) in einen mit Wasser
gefüllten Eimer und benutzt einen an dem Kohlenkörper angebrachten Kautschukschlauch als Heber.
[* 28] Das Wasser dringt hier, wie
bei den Steinfiltern, in die Kohle ein und gelangt aus dieser in