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das Grabmal für Raffaele Maffeo in San Lino zu Volterra. Er starb 1547.
das Grabmal für Raffaele Maffeo in San Lino zu Volterra. Er starb 1547.
(span.), Fest, Festlichkeit.
(spr. fjewé), Joseph, franz. Publizist, geb. 10. April 1767 zu Paris, war vor der Revolution Buchdrucker, erregte aber bald durch seine Beredsamkeit Aufmerksamkeit und gewann als Präsident des Théâtre français großen Einfluß. Während der Revolution wagte er der öffentlichen Meinung mit einer Broschüre: »Sur la nécessité d'une religion« (Par. 1795), entgegenzutreten, und nach dem 9. Thermidor ward er einer der heftigsten Gegner des Konvents. Nach dem 18. Fructidor (4. Sept. 1797) zur Deportation nach Cayenne verurteilt, entfloh er, wurde aber verhaftet und mußte ein Jahr im Temple schmachten. Nach einer Reise nach London im Auftrag des Ersten Konsuls schrieb er zu dessen gunsten seine »Lettres sur l'Angleterre et réflexions sur la philosophie« (1802), ward 1805 Zensor und Redakteur des »Journal de l'Empire«, in der Folge Präfekt des Departements Nièvre. Später huldigte er der Restauration, schlug sich aber, nachdem er 1818 wegen seiner »Correspondance politique et administrative« (Par. 1817) drei Monate im Gefängnis zugebracht, zur Opposition und ward Mitarbeiter am »Journal des Débats« und am »National«. Er starb vergessen 7. Mai 1839. Außer einer Reihe politischer Gelegenheitsschriften hat er noch »Correspondance et relations de J. Fiévée avec Bonaparte« (Par. 1837, 15 Bde.) veröffentlicht. Auch schrieb er zwei hübsche Romane: »La dot de Suzette« und »Frédéric«, und Novellen (mit jenen hrsg. von J. ^[Jules] Janin, 1842).
(spr. feif), Grafschaft in Schottland, an der Nordsee, umfaßt den größern Teil der Halbinsel zwischen den Firths of Forth und of Tay, mit einem Flächenraum von 1279 qkm (23,2 QM.). Ein Zweig der Ochills (250 m) tritt im NW. in die Grafschaft über. Das fruchtbare Thal des Eden (Strath Eden oder Howe of Fife genannt) trennt ihn von den südlichern Lomondhügeln (525 m). Der Rest der Grafschaft ist eben oder wellenförmig, sehr fruchtbar und auf das sorgfältigste angebaut. Die wichtigsten Flüsse sind der Eden und der Leven, welche zahlreiche Mühlen treiben. Die äußerste Ostspitze ist das mit gefährlichen Klippen (den Carr-Rocks mit Leuchtturm) umgebene Kap Fife Neß; an der Nordostküste befindet sich die große St. Andrewsbai mit der weiten Mündung des Eden. Die ehemaligen Seen sind trocken gelegt. Das Klima ist mild. Die Bevölkerung beträgt (1881) 171,931 Einw. Heide und Torfmoore kommen in den Hügeln vor, und ausgedehnte Pflanzungen von Eschen, Ulmen, Tannen, Kastanien und Eichen ersetzen die ehemaligen Wälder. Von der Oberfläche sind 61 Proz. Ackerland, 17 Weideland und 6 Wald. An Vieh zählte man 1885: 44,360 Rinder, 88,346 Schafe und 6713 Schweine. Der Fischfang in den Flüssen und Meerbusen beschäftigt vornehmlich die Küstenbewohner, welche zugleich den Seetang teils als Feuerungsmaterial, teils als Streu für das Vieh benutzen. Aus dem Mineralreich gewinnt man Eisen, Marmor und Steinkohlen, die zur Ausfuhr kommen, früher auch Blei. Achate und Karneole findet man im Bette des Eden. Die Industrie ist bedeutend, man verfertigt insbesondere alle Arten von Leinwand, Wollwaren, Maschinen und Töpferwaren. Schiffahrt und auch Schiffbau sind beträchtlich. Die Hauptstadt ist Cupar, die bedeutendsten Städte aber sind Dunfermline und St. Andrews.
dramatischer Charakter, ward von Beaumarchais (in dem »Barbier de Séville« und der »Mariage de Figaro«) zuerst auf die Bühne gebracht und ist jetzt als der spanische Barbier Typus der Verschmitztheit, der Intrige und Gewandtheit. Die Opern: »Die Hochzeit des Figaro« von Mozart und »Der Barbier von Sevilla« von Rossini haben den Namen Figaro über die ganze gebildete Welt verbreitet. Neuerdings ist Figaro auch der Name von Zeitungen geworden, die weniger politische Belehrung ihrer Leser bezwecken als Befriedigung ihrer Neugier, so vor allen der Pariser »Figaro« (seit 1854) des Herrn de Villemessant (gest. 1878).
(spr. fischack), Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Lot, am Célé und an der Orléansbahn, stark befestigt und von mittelalterlichem Charakter, hat 2 schöne gotische Kirchen, ein Schloß (jetzt Gerichtsgebäude), ein Collège, eine Bibliothek und (1881) 5581 Einw., welche vorzüglich Kattunfabrikation, Färberei und Viehhandel treiben. - Figeac verdankt seine Entstehung einer Benediktinerabtei, welche im Jahr 755 von Pippin dem Kleinen gegründet und im 16. Jahrh. säkularisiert wurde. Die Hugenotten eroberten und verwüsteten Figeac 1576, und erst unter König Ludwig XIII. wurde es 1622 von dem Gouverneur Sully wieder unter die Herrschaft der Krone gebracht, worauf die Festungswerke geschleift wurden. Figeac ist Geburtsort des Ägyptologen Champollion, dem hier ein Denkmal errichtet wurde. Im S. und W. der Stadt zwei Obelisken (Aiguilles genannt), welche nebst zwei andern bereits verschwundenen die Grenzen des mit Asylrecht versehenen Abteigebiets bezeichnet haben dürften.
(lat.), etwas Flüssiges verdicken.
Oase in der marokkan. Sahara, an der Grenze gegen Algerien, unter 32° 18' nördl. Br., 14 qkm groß, enthält acht befestigte Dörfer (Ksur) mit 13,000 berberischen und arabischen Einwohnern, die in beständigem Krieg leben. Figig ist die letzte Oase nach N. zu, deren Datteln noch gesucht werden. In dem Hauptort Snaga, mit 4000 Einw., werden von den Arabernomaden Butter, Thran, Felle, Wolle, Schafe und Ziegen zu Markt gebracht, für welche sie Pulver, Kleidungsstücke, Waffen u. a. eintauschen. Die Bewohner von Figig erkennen die Oberhoheit des Sultans von Marokko an und liefern Abgaben an denselben, wenn auch sehr unregelmäßig.
(lat.), s. v. w. Fiktilien.
Valdarno (spr. filjine), Flecken in der ital. Provinz Florenz, am Arno und an der Eisenbahn Florenz-Arezzo, hat (1881) 4601 Einw., Vieh- und Seidenzucht, Fabrikation von Glas, Messern und Leinwand und bedeutenden Marktverkehr.
(lat.), Abbildung; Erdichtung.
da Foz (spr. figeira da fos), Stadt in der portug. Provinz Beira, Distrikt Coimbra, an der Mündung des Mondego und an der Eisenbahn Figueira. - Ciudad Rodrigo, hat einen guten, aber wegen einer gefährlichen Barre schwer zugänglichen Hafen, besuchte Seebäder und (1878) 4461 Einw., welche lebhaften Exporthandel mit Salz, Öl, Wein und Orangen treiben. Beim Fischerdorf Buarcos in der Nähe gibt es ergiebige Braunkohlengruben.
(spr. fige-), Bezirksstadt in der span. Provinz Gerona, an der Eisenbahn von Gerona zur französischen Grenze, im westlichen Teil einer sumpfigen Ebene (Pla de las Aguas) gelegen, hat Seifenfabrikation, ein Instituto und (1878) 11,739 Einw. Dabei liegt auf dem Gipfel des steil aufsteigenden Felsenbergs die unter Ferdinand VI. erbaute große Citadelle Castillo de San Fernando, welche für die stärkste Festung Spaniens gilt und Figueras zum Hauptschlüssel des Landes auf der Pyrenäenseite macht. Sie kann
16,000 Mann Besatzung nebst 500 Pferden fassen. In der Nähe San Miguel de Culera, mit Gold- und Kupferbergwerken. - Figueras ward (nach der Zerstörung durch die Vandalen) 1267 vom König Jakob I. von Aragonien neu aufgebaut und erhielt Stadtrechte. Am 27. Nov. 1794 wurde Figueras von den Franzosen erobert, die dann 14. Juni 1795 hier eine Niederlage durch die Spanier erlitten. Im Juli 1808 abermals von den Franzosen erobert, ward es 21. April 1811 von den Spaniern durch Überrumpelung gewonnen. Die Franzosen schlossen darauf die Festung ein und zwangen sie, nachdem sie 3. Mai das 10,000 Mann zählende Entsatzheer Campoverdas zurückgeschlagen hatten, 19. Aug. zur Kapitulation. Am 13. Aug. 1813 mußten sie den Platz wieder räumen. Wieder von den Franzosen seit Frühjahr 1823 belagert, fiel Figueras 26. Sept. durch Kapitulation in deren Hände und wurde dann von den spanischen Truppen besetzt.
(spr. figē-), Estanislao, span. Staatsmann, geb. 13. Nov. 1819 zu Barcelona, studierte in Cervera, Tarragona, Barcelona und Valencia die Rechte, schloß sich schon 1837 an die Progressisten an und ging von diesen 1840 zu den Republikanern über, welche damals noch eine sehr kleine Partei bildeten. Unter der Herrschaft der Moderados mußte er Madrid verlassen und kehrte erst 1848 dahin zurück, um die Republik in Szene zu setzen, worauf er sich, als dies nicht gelang, als Advokat in Tarragona niederließ. 1850 von Barcelona in die Cortes gewählt, bildete er hier mit Orense, Lozano und Jaen den ersten Kern einer republikanischen Partei, nahm nach dem Mißlingen des Revolutionsversuchs von 1866 an republikanischen Verschwörungen teil und wurde 12. Mai 1867 auf Befehl des Marschalls Narvaez ins Gefängnis gebracht. Nach der Vertreibung der Königin Isabella 1868 wurde Figueras Mitglied der revolutionären Junta, Alcalde eines Madrider Distrikts und aufs neue in die Cortes gewählt, in welchen er mit allen Mitteln für die Errichtung der Republik wirkte. Nach der Abdankung des Königs Amadeus 12. Febr. 1873 zum Präsidenten der republikanischen Exekutivgewalt ernannt, hatte er anfangs manchen Konflikt mit der Partei der Radikalen, welche die Mehrheit in den Cortes hatte, setzte aber 13. März den Beschluß durch, daß die damaligen Cortes aufgelöst und konstituierende Cortes einberufen werden sollten, die 8. Juni 1873 die Proklamierung der Föderativrepublik beschlossen und in seinem Amt bestätigten. Differenzen mit den übrigen Republikanern über finanzielle Fragen bewogen ihn aber, schon 11. Juni seine Entlassung zu nehmen. Figueras zog sich vom politischen Schauplatz auf einige Zeit ins Ausland zurück und starb 11. Nov. 1882 in Madrid.