zwischen
Holz
[* 2] und
Rinde dicker Wurzeläste der
Fichte
[* 3] ansammeln (Wurzelpech). Hierher gehört auch der Waldweihrauch, der von
jungen
Fichten- und Kieferzweigen herabtropft, vom
Boden aufgelesen wird und mit angenehmem
Geruch verbrennt. Die bei weitem
größte
Menge von Fichtenharz wird aber durch künstliche Harzung gewonnen, indem ein bedeutender Teil desTerpentins
am
Stamm erstarrt (deutsches Rohharz, französisches
Galipot oder
Barras, österreichisches Scharrharz).
Aus
Terpentin und Rohharz erhält man ferner mannigfache Handelsprodukte. Destilliert man den
Terpentin mit
Wasser zur Gewinnung
von
Terpentinöl, so erhält man den gekochten
Terpentin, durchscheinende, spröde, mattgelbe
Massen, fast geruch- und geschmacklos,
oft in Form gedrehter
Stangen vorkommend, die einen mattgelben
Kern, eine dicke, glänzende, durchscheinende,
braune
Rinde und eine äußere blaßgelbe
Schicht besitzen. Wird der gekochte
Terpentin bis zum Klarwerden geschmolzen, so erhält
man
Kolophonium (s. d.), durch
Kochen von Rohharz mit
Wasser und andauerndes Umrühren das
Weißpech (Wasserharz,
Burgunderharz
oder
Burgunderpech).
Dies ist weiß oder blaßgelb, porös, opak und bedeckt sich bei längerm
Liegen mit einer dünnen, durchsichtigern,
dunkeln
Hülle. Bei Anwendung stärkerer
Hitze entsteht daraus das gelbe
Harz, welches eine zerbrechliche
Masse bildet. Das Fichtenharz ist
ein wechselndes
Gemenge von kristallisierbarer, gewöhnlich aber amorpher
Harzsäure mit
Terpentinöl und
Wasser. Es dient zur
Bereitung von
Lacken, Firnissen,
Kitten,
Pflastern, zum Verpichen von Fässern und
Flaschen, zum
Leimen des
Papiers, zum
Appretieren, zu
Harzseife und Maschinenschmiere, zu
Leuchtgas
[* 4] und Leuchtölen etc.
(Kiefernadelöl,
Waldwollöl), ätherisches
Öl, wird als Nebenprodukt bei der
Darstellung des zu
Bädern
dienendenFichtennadelextrakts gewonnen. Es ist farblos, seltener gelbgrünlich, dünnflüssig, riecht
balsamisch, spez. Gew. 0,88, besitzt die
Zusammensetzung des
Terpentinöls und wird medizinisch benutzt.
Ihr Wert ist außerordentlich verschieden,
Lage und Standort, auch das
Alter üben den größten Einfluß auf die
Güte des
Produkts.
StarkeBorke mindert den Wert, doch enthält sie oft fast ebensoviel
Gerbstoff wie das
Fleisch der
Rinde, und
nur der reichlich vertretene rotbraune
Farbstoff ist schädlich. Der durchschnittliche Gerbstoffgehalt beträgt 8 Proz., und
die
Rinde eignet sich daher nur zum
Schwellen, nicht zum Ausgerben der
Häute. Sie ist deshalb auch sehr
billig, und in vielen Gegenden rentieren sich
nicht einmal die
Kosten der Schälung. Da die
Rinde keinen weiten
Transport verträgt,
so ist die Benutzung in der
Regel nur eine sofortige und lokale.
Die beste
Rinde erhält man, wo in höhern
Lagen die
Stämme zur Saftzeit gefällt und sofort geschält
werden. In Wert,
Beschaffenheit und
Bau steht der Fichtenrinde die der nordamerikanischen
Picea alba Mill.
(White spruce) sehr nahe. Lärchenrinde
von
LarixeuropaeaL. eignet sich sehr gut zum
Gerben, wird aber wegen der relativen Seltenheit der Lärche wenig verwendet.
Tannenrinde von
AbiespectinataDec. ist mit Zusatz von
Dividivi,
Myrobalanen etc. ein vortreffliches Gerbmaterial
und wird in
Steiermark,
[* 16]
Oberösterreich, in der
Schweiz,
[* 17] in
Savoyen und Rußland verwendet.
Seit 1841 war er auch als
Regisseur thätig. Er starb in
Gastein. Fichtner beherrschte das ernste
Drama wie das
Lustspiel nach verschiedenen Seiten hin. Er spielte vorzugsweise zuerst jugendliche, später gesetzte
Liebhaber
und Lebemänner. Ungeschminkte, aber veredelte
Natur, Liebenswürdigkeit und eine ewige
Jugend waren die
Eigenschaften, welche
seinen
Rollen, vorzugsweise in der zweiten Hälfte seines 40jährigen Wirkens am Burgtheater, die allgemeine Bewunderung sicherten.
(franz., spr. -schüh), dreieckig gelegtes
Hals- oder Busentuch für
Damen, das am Ende des 18. Jahrh. in ziemlich
umfangreicher Form getragen und auf dem
Rücken zu einer
Schleife gebunden wurde, deren
Enden frei herabfielen.
Cosimo (1440) gestifteten Akademie, die bald nachher wieder einging, PlatonischePhilosophie, erhielt 1476 die geistlichen Weihen
und das Rektorat zweier Kirchen in Florenz, später auch ein Kanonikat an der dortigen Kathedrale und starb in Carreggi
bei Florenz. Als Bekämpfer der Aristotelischen und Freund der Platonischen (allerdings noch mehr der neuplatonischen)
Philosophieist er besonders durch seine Übersetzungen des Platon und der Neuplatoniker Plotin, Iamblichos und Proklos ins Lateinische
sowie durch seine »Theologia Platonica seu de immortalitate animorum ac aeterna felicitate libri XVIII« (Flor. 1482 u. Par.
1578) bekannt, in welcher er den Platonismus für das Christentum zu benutzen und die Unsterblichkeit der
Seele zu beweisen suchte. Übrigens leitete er im Sinn der alexandrinischen Spätplatoniker die Ideenlehre Platons vom Hermes
[* 34] Trismegist ab und zeigte sich schwärmerischer Auffassung nicht abgeneigt. Die beste Ausgabe seiner Werke erschien zu Basel
[* 35] 1561, 2 Bde.
Über Ficinus als Arzt und dessen astrologisch-diätetisches Werk (das auf Paracelsus und Agrippa von Nettesheim
nicht ohne Einfluß blieb) vgl. Weitenweber, Über des M. Ficinus Werk »De vita studiosorum« (Prag
[* 36] 1855).