organischen
Lebens voneinander getrennt. Jenseit der
SchwarzenBerge verbreitet sich die ganz ebene,
tier-, pflanzen- und wasserlose,
nur mit einer Salzkruste überzogene
WüsteBen Afien bis zu den
Omm el Abid genannten
Quellen. Im
NW. von
Mursuk (jenseit des
Wadi Gharbi und
WadiSchergi) liegt eine
Gruppe von
Natronseen. Das
Klima
[* 2] ist regelmäßig und gesund, die
Durchschnittstemperatur beträgt +21° C.; im
Winter sinkt das
Thermometer
[* 3] zuweilen bis -5° C., im
Sommer steigt es bis 44,6°
C. im
Schatten.
[* 4]
Von
Sprachen sind das
Kanuri (Bornusprache), dann
Arabisch und die
Sprachen der
Tuareg und
Tibbu herrschend. Die Fezzaner gelten
als gutmütig und sanft, doch ist die Sittenlosigkeit eine arge. Herrschende
Religion ist der
Islam. Die
Mehrzahl der
Wohnungen
des
Landes besteht aus Palmhütten, die mit
Lehm beworfen sind, in den wenigen
Städten auch aus Erdklumpen
und einzelnen
Steinen. Hauptnahrung machen die
Datteln aus. In administrativer Hinsicht ist in 7
Mudiriehs geteilt; Hauptstadt
ist
Mursuk mit 3500 Einw. Außer ihr zählt man nur noch 7 Ortschaften, die als
Städte bezeichnet werden: Sokna und Sebha
mit je 2500, Semmu mit 1200, Gatron mit 1000, Sirkhen mit 900, Tedscherri mit 800 und Temenhint mit 600 Einw.
Die
Verwaltung ist, wie in den übrigen türkischen
ProvinzenAfrikas, eine sehr willkürliche. Trotz des
Reichtums des
Landes
liefert Fezzan jährlich nur 800,000
Piaster (etwa 150,000
Mk.) als direktes
Einkommen.
Interessant sind die
Ruinen und eine
Gruppe von 50 kleinen Pyramidengräbern, die sich im Ostteil der
oben erwähnten Seengruppe finden.
(franz. Fiacre), s. v. w. Mietkutsche, so genannt
nach einem
Bilde des heil. Fiacrius (eines irischen
Mönchs aus dem 6. Jahrh.,Schutzpatrons der
Gärtner),
welches dem
Haus derRueSt.-Martin in
Paris
[* 15] als
Schild
[* 16] diente, in dem der Erfinder der Mietkutschen, ein gewisser Sauvage, Ende
des 17. Jahrh. wohnte. Diese Mietkutschen, für welche man, besonders in Norddeutschland,
auch den aus dem
Russischen entlehnten
NamenDroschke (s. d.) braucht, sind bekanntlich jetzt in jeder
größern Stadt zu finden; sie stehen unter polizeilicher
Aufsicht, tragen bestimmte Nummern, führen feste
Preise und sind
hinsichtlich ihrer
Fahrten auf die Stadt und deren nächste Umgebung beschränkt. In
Wien,
[* 17] wo die Fiaker infolge ihrer guten
Ausstattung
und des geschickten
Fahrens eine gewisse Berühmtheit erlangt haben, versteht man speziell unter der Bezeichnung
ein zweispänniges, numeriertes Mietsfuhrwerk im
Gegensatz zum Komfortabel oder »Einspänner«. Der
Name Fiaker ist dort auch, wenigstens
in der populären
Sprache,
[* 18] auf den Wagenführer übergegangen.
[* 1]
(Phialen, griech.), im got.
Baustil schlanke Spitztürmchen, welche entweder die giebelförmigen Fensterverdachungen
(Wimpergen) zu beiden Seiten begrenzen (s. Figur), oder auch die
Krönung von
Strebepfeilern bilden.
Sie
bestehen aus einem untern lotrechten Teile (Leib), dessen vier Seitenflächen
oben durch
Giebel abgeschlossen sind, und einem
pyramidalen Teil
(Riese), dessen vier
Kanten mit einzelnen Blättern
(Krabben) besetzt sind, während dessen
Spitze (die Fialenkrone)
durch eine
Kreuzblume
[* 19] geziert ist. S. Tafel
»Kölner
[* 20]
Dom
[* 21] II«.
Beiname der niederländischen
Künstler, welche in
Italien
[* 23] lernten und lebten und von
den Italienern nach ihrem Vaterland so genannt wurden, weil der
Italiener den
Taufnamen dem Familiennamen vorgeht;
dann
Flüssigkeitsmaß in
Toscana, = 2,279
Lit., als Ölmaß = 2,089L. Fiasko machen
(von der Zerbrechlichkeit des
Glases hergeleitete Redensart), s. v. w. gänzlichen Mißerfolg haben, durchfallen, besonders
von theatralischen
Produktionen.
(lat.
Fibula),
[* 26] Haftel, metallene
Spange zum Zuhefteln der Gewänder, ähnlich unsern
Broschen oder
Sicherheitsnadeln aus einem
Bügel, einem
Ring oder einer
Scheibe und einer elastischen oder durch ein
Scharnier befestigten
Nadel bestehend, bisweilen auch schnallenförmig. Fibeln
[* 27] von
Gold,
[* 28]
Silber oder
Bronze
[* 29] waren bei den
Römern in allgemeinem
Gebrauch
und sind überall gefunden worden, wo
Römer
[* 30] gewohnt haben (s. Abbildung). Mit dem zunehmendenLuxus in der
römischen und byzantinischen Kaiserzeit wurden auch die Fibeln mit
Email,
Edelsteinen, Gravierungen etc. reich verziert. Auch
die
¶
mehr
gallischen und germanischen Völkerschaften bedienten sich der Fibeln, die sie ebenfalls mit Email verzierten, und denen sie
eine originale Ornamentik gaben. Solche Fibeln kommen in allen gallischen und nordischen Gräberfunden vor (s.
Tafel »Metallzeit«
[* 32] I und II). Vgl. Agraffe.