mehr
Auftritt eine starke Senkung des Fesselgelenks statt, so wird dieselbe »weiche« Fessel genannt. Diese bildet einen Fehler, weil infolge der übermäßigen Senkung des Gelenks leicht krankhafte Veränderungen an den Bändern und Sehnen entstehen.
Fesselbein - Feste
Auftritt eine starke Senkung des Fesselgelenks statt, so wird dieselbe »weiche« Fessel genannt. Diese bildet einen Fehler, weil infolge der übermäßigen Senkung des Gelenks leicht krankhafte Veränderungen an den Bändern und Sehnen entstehen.
(Fesselknochen), das erste Glied [* 2] (erste Phalanx) an den Zehen der Huftiere, also der Pferde, [* 3] Rinder, [* 4] Schweine [* 5] etc.
s. Desmodium. ^[= Desv. (Büschelkraut), Gattung aus der Familie der Papilionaceen, Kräuter und ...]
Orden
* 6
Orden.1) Ignaz Aurelius, Geistlicher und Freimaurer, geb. zu Czurendorf in Niederungarn, trat 1773 in den Orden [* 6] der Kapuziner. In Wien [* 7] machte der Tod eines um einer jugendlichen Übereilung willen 52 Jahre in einem unterirdischen Kerker eingeschlossenen Mönchs einen so tiefen Eindruck auf ihn, daß er diesen Fall dem Kaiser Joseph II. mitteilte, was die Beseitigung aller Klostergefängnisse in der Monarchie zur Folge hatte. aber wurde vom Kaiser 1784 zum ordentlichen Professor der orientalischen Sprachen und des Alten Testaments an der Universität zu Lemberg [* 8] ernannt. Im J. 1787 sah er sich wegen seines Trauerspiels »Sidney« genötigt, sein Amt niederzulegen und nach Breslau [* 9] zu fliehen; 1791 trat er zur protestantischen Kirche über und verheiratete sich; doch ward die Ehe später wieder getrennt, worauf er, seit 1796, in Berlin [* 10] litterarisch beschäftigt lebte.
Umgebung von St. Peter
* 12
Petersburg.Hier wurde er von den Mitgliedern der dortigen Freimaurerloge Royal-York mit Fichte [* 11] beauftragt, die Statuten und das Ritual dieser Loge zu reformieren. Vielfach angefeindet, schied er 1802 aus dem Freimaurerbund und wurde 1809 als Professor der orientalischen Sprachen und der Philosophie an die Alexander-Newskij-Akademie in Petersburg [* 12] berufen. Auch dieses Amt verlor er bald wieder, weil man in seinen philosophischen Vorträgen Kantianismus und Atheismus witterte, und ward darauf Mitvorsteher einer Erziehungsanstalt zu Wolsk, 1820 aber Superintendent und Konsistorialpräsident der evangelischen Gemeinden in Saratow und 1833 Generalsuperintendent und Kirchenrat der lutherischen Gemeinde zu Petersburg, wo er starb. Sein bedeutendstes Werk ist die »Geschichte der Ungern und deren Landsassen« (Leipz. 1812-1825, 10 Bde.; 2. Aufl., hrsg. von E. Klein, das. 1867-83, 5 Bde.). Außerdem schrieb er mehrere vielgelesene historische Romane (»Mark Aurel«, »Aristides u. Themistokles«, »Attila« etc.),
manches über Freimaurerei und eine Selbstbiographie: »Rückblicke auf meine 70jährige Pilgerschaft« (Bresl. 1824, 2. Aufl. 1851).
2) Joseph, Bischof von St. Pölten, geb. zu Lochau am Bodensee, machte seine Studien in Feldkirch, Innsbruck, [* 13] Brixen und am Pazmaneum in Wien, ward 1841 Dozent der Kirchengeschichte und des Kirchenrechts in Brixen, später ordentlicher Professor in diesen Fächern und erwarb sich bald großes Ansehen unter den Gelehrten durch seine gründliche Gelehrsamkeit, unter den Ultramontanen durch seinen Glaubenseifer. Infolgedessen wurde er 1852 als Professor der Kirchengeschichte nach Wien berufen und erhielt hier den Auftrag, die Vorarbeiten zum Konkordat zu machen.
Rom
* 14
Rom.Auf die gegen das Konkordat gerichteten Angriffe antwortete er in Streitschriften und Kommentaren zu einzelnen Partien desselben, besonders ausführlich zum Eherecht. Beim Beginn der neuen Ära wurde er in Sachen des Konkordats als Unterhändler nach Rom [* 14] geschickt und nach seiner Rückkehr zum Bischof von St. Pölten ernannt. Beim vatikanischen Konzil 1870 fungierte er als Generalsekretär und verteidigte es später in der gegen Professor v. Schulte gerichteten Schrift »Die wahre und die falsche Unfehlbarkeit der Päpste« (Wien 1871). Er starb Von seinen Schriften sind die »Institutiones patrologicae« (Innsbr. 1850-52, 2 Bde.) und die »Sammlung vermischter Schriften« (Freiburg [* 15] 1869) zu erwähnen.
Costanzo, Komponist, aus Florenz [* 16] gebürtig, trat 1517 als Sänger in die päpstliche Kapelle, welcher er bis zu seinem Tod als Mitglied angehörte. Festa ist einer der ersten Italiener, welche sich neben den damals die gesamte Musik beherrschenden Niederländern Geltung verschaffen konnten. Von seinen Kompositionen sind nur wenige gedruckt und zwar: dreistimmige Motetten (Vened. 1543), dreistimmige Madrigale (das. 1556 und 1559) und Litaneien (Münch. 1583). Die übrigen befinden sich teils in den Archiven der päpstlichen Kapelle, teils in Sammlungen der damaligen Zeit. Ein Tedeum von Festa (1596 in Rom gedruckt), welches beim Einzug der Fronleichnamsprozession in die Peterskirche gesungen zu werden pflegt, läßt ihn als den Vorboten, ja als das Vorbild Palestrinas erkennen.
s. Hibiscus. ^[= L. (Eibisch), Gattung aus der Familie der Malvaceen, ein- oder mehrjährige Kräuter, Sträucher ...]
s. v. w. Kalandsbrüder. ^[= (Fratres calendarii, auch Brüder von der Gesellschaft des Heiligen Geistes), eine der sogen. ...]
in der christlichen Kirche eine Reihe von Sonn- und Festtagen, die sich an die drei großen Feste Weihnachten, Ostern u. Pfingsten anschließen;
s. Feste.
(vom lat. festum, dies festus), Tage, welche zur Ehre einer Gottheit oder Person oder zum Gedächtnis wichtiger Begebenheiten unter Einstellung der alltäglichen Geschäfte mit gewissen Feierlichkeiten begangen werden. Das Bedürfnis eines Wechsels von Werk- und Feiertagen liegt schon in der Natur des Menschen selbst begründet, erhielt aber vornehmlich in der geschichtlichen Entwickelung der einzelnen Nationen und im religiösen Kult Befriedigung. Namentlich mit letzterm verbunden treten die Feste schon früh auf.
Jahreszeiten - Jaïk [u
* 17
Jahreszeiten.Denn die ersten Feste waren wohl unstreitig Naturfeste, wie die Frühlings-, Herbst- und Sonnenwendfeste der Germanen, Slawen und Kelten, veranlaßt durch den Wechsel der Jahreszeiten, [* 17] die Wiederkehr der lebenerweckenden Sonne [* 18] und andre Erscheinungen der Natur, z. B. in Ägypten [* 19] durch das regelmäßig abwechselnde Steigen und Fallen [* 20] des Nils. An diese Naturfeste, welche meistens in der Weise begangen wurden, daß man durch mimische Darstellung oder Nachahmung der Naturerscheinungen das Walten der Götter zu symbolisieren suchte, schlossen sich eng die mit dem Landbau, dem politischen und religiösen Leben der Völker verbundenen Freuden- und Dank-, Buß- und Versöhnungsfeste an. Die Freuden- und Dankfeste waren fröhliche Gedächtnisfeste, bei denen man sich an die von den Göttern empfangenen Wohlthaten oder an preiswürdige Thaten von Helden, Stammeshäuptern und Religionsstiftern erinnerte und sich dem sinnlichen Vergnügen bis zum Übermaß hinzugeben pflegte, da man nichts Höheres als Sinnengenuß kannte und die Götter selbst sich als sinnliche Wesen vorstellte.
Feste (Altertum, jüdis
* 21
Seite 6.171.Wie an den Bacchusfesten im Genuß von Wein, so schwelgte man an den Festen der cyprischen Göttin in Tempeln und Hainen im Genuß der sinnlichen Liebe; am Feste der ägyptischen Göttin Bubastis beging man Schamlosigkeiten der gröbsten Art, und in Indien ehrte man den Gott Schiwa, das Prinzip der Zeugung, durch nicht minder anstößige Ausschweifungen. Die alten Buß- und Versöhnungsfeste trugen nicht immer das Gepräge der Trauer an sich. Zwar suchte man durch Fasten, Kasteiungen u. dgl. den ¶
Zorn der Götter zu beschwichtigen, meinte aber auch durch Gesang und Tanz, durch Schmaus und Schauspiel sie heiterer und sich günstiger zu stimmen. Selbst bei entschieden traurigen Gedächtnisfesten mischten sich in das Leid und in die Wehklage zuweilen Freude und Mutwille, so bei dem Isisfest zu Busiris, bei den Adonien in Ägypten, Phönikien, Griechenland [* 22] und Italien. [* 23]
Bei den Griechen und Römern wurden die Feste, welche ihre Veranlassung im Privat- oder öffentlichen Leben hatten, wie bei der Wiederkehr des Geburts-, Hochzeits- oder eines andern frohen Tags, bei dem Eintritt der Kinder in die Jahre der Mannbarkeit etc., gefeiert, ohne daß man gerade gottesdienstliche Handlungen dabei vorzunehmen pflegte, die eigentlich religiösen aber mit Opfern und Opfermahlzeiten, mit Schauspielen und Prozessionen, Gesang, Musik und Tanz begangen.
Oshkosh - Osiris
* 24
Osiris.Die Schauspiele, mittels deren man die zu feiernden Thaten oder Begebenheiten veranschaulichte, waren entweder geheime oder öffentliche und wurden von Schauspielern oder von ganzen Gemeinden aufgeführt, wie in Ägypten bei den Festen des Osiris, [* 24] der Isis, [* 25] des Mars, [* 26] in Griechenland bei den Demeter- und Bacchusfesten. In Prozession holte man die Götterbilder aus ihren Tempeln hervor und führte sie auf Wagen durch die Straßen. Die öffentlichen Feste hielten ihrer Zahl und der Pracht ihrer Feier nach mit dem wachsenden Reichtum, aber auch mit der um sich greifenden Sittenverderbnis der Völker gleichen Schritt. So hatten die Athener doppelt soviel und weit pomphaftere Feste als die übrigen Griechen, und in Rom feierte man die meisten und prachtvollsten in der Kaiserzeit.
Die Zahl der griechischen Feste mag sich auf tausend, die der römischen auf mehrere Hundert belaufen haben. Aber nur wenige derselben waren allgemeine; die meisten wurden nur in einzelnen Provinzen, Städten oder Ortschaften, andere bloß nach Verlauf mehrerer Jahre, noch andre nur von einzelnen Klassen der Bürger oder von einem der beiden Geschlechter gefeiert. Die meisten der griechischen Feste waren zwar, wie die der Ägypter und besonders der Phrygier, enthusiastischer Art; doch hielten sie sich mit geringen Ausnahmen innerhalb der Schranken anständiger Fröhlichkeit, besonders seitdem sich die Mythologie zu jener Anmut ausgebildet hatte, in welcher sie uns bei den klassischen Dichtern entgegentritt.
Mimik - Mimikry
* 27
Mimik.Auch bei den Römern veredelten sich der anfangs noch rohe und wilde Festtanz allmählich zum ästhetischern Chorreigen, das regellose Jubelgeschrei zum feierlichen Hymnus, die nachahmende Mimik [* 27] und Possenreißerei zum künstlerischen Drama, welches auch noch im satirischen Scherz seine Würde behauptete. Da indes der Charakter der Römer [* 28] seine angestammte Rauheit nie ganz verlor, so finden sich bei ihnen auch in der spätern Zeit noch Spuren barbarischer Festlichkeiten, die an die phrygischen Orgien erinnern.
Die jüdischen Feste (3. Mos. 23, 4. »Feste des Ewigen oder des Herrn« genannt) sind vom mosaischen Gesetz bestimmte Zeiten der religiösen Erhebung, welche die von Gott verordnete Heiligung des Israeliten durch körperliche Ruhe und geistiges Leben, durch Versammlung und Gottesdienst in den Synagogen bewirken sollen. Der Festcyklus bewegt sich mit geringen Abweichungen nach der symbolischen Zahl »Sieben« vom Tag durch Woche, Monat, Jahr bis zur Epoche. So bestimmt der Pentateuch den 7. Wochentag als Ruhetag, siebentägige Feste, setzt 7 Wochen nach dem Frühlingsfest das Erntefest an, legt die wichtigsten in den 7. Monat des Jahrs und verordnet die Beobachtung des 7. Jahrs als Brach- oder Sabbatjahr, nach 7 × 7 Jahren die Feier des 50. als Jobeljahr. - Der Bedeutung nach zerfallen die jüdischen in drei Klassen:
1) in solche, welche nur der Pflege der Ruhe und Heiligkeit gelten, als Sabbat, Sabbat- und Jobeljahr;
Palästina
* 29
Palästina.2) in solche, welche neben diesem Zweck auch den der Versöhnung enthalten: Neujahrsfest und Versöhnungstag, und 3) in solche, deren Bedeutung aus der Natur und Geschichte hervorgegangen ist: die drei durch die frühern Pilgerfahrten aus Palästina [* 29] nach Jerusalem [* 30] ausgezeichneten Wallfahrtsfeste (Schalosch r'galim: Passah, Schabuoth, Sukkoth). Das Festjahr der Juden beginnt im Frühling, im Monat Nissan, wogegen die bürgerliche Zeitrechnung im Herbst, mit dem Monat Tischri anhebt.
Nach den sechs Wochentagen beginnt, wie alle jüdischen Festtage mit dem Vorabend beginnen, der Sabbat oder Ruhetag am Freitag Abend ungefähr eine Stunde vor Nachtbeginn und soll bis Sonnabend Abend in strenger Ruhe und Heiligung ohne jegliche Arbeit gefeiert werden. Das Sabbatjahr (s. d.) und Jobeljahr (s. d.) beruhten vorwiegend auf den sozialen Interessen des selbständigen jüdischen Volkes und werden von den jetzigen Juden nicht mehr beobachtet. Die fünf im Pentateuch gebotenen Feste sind ihrer Zeitfolge nach:
1) Passah (s. d.), am 14. Nissan abends beginnend, das Frühlingsfest, welches gleichzeitig an den um diese Zeit erfolgten Auszug aus Ägypten erinnert (auch das »Fest der ungesäuerten Brote« genannt);
2) das Wochenfest, hebr. Schabuoth (3. Mos. 23, 15),.
Tempel (kunstgeschicht
* 31
Tempel.am 6. und 7. Siwan gefeiert, einst in Palästina das Fest der Weizenernte, an welchem Weizenerstlinge (daher auch »Tag der Erstlinge« genannt) im Tempel [* 31] dargebracht wurden, jetzt der Erinnerung an die Gesetzgebung auf Sinai geweiht;
3) das Neujahrsfest, hebr. Roschhaschana (3. Mos. 23, 24),. am 1. und 2. Tischri gefeiert, ein Gedenktag der Vergangenheit, der Tag des Gottes- und Selbstgerichts (Jom haddin), welcher zur Prüfung und Besserung des Lebenswandels als Tag des Posaunenblasens (Jom terua) mahnen soll;
4) der Versöhnungstag (s. d.), hebr. Jom hakkippurim, am 10. Tischri gefeiert, der heiligste und strengste Ruhetag, mit dem Neujahrsfest durch Bußtage verbunden;
5) das Hütten- oder Laubhüttenfest (s. d.), hebr. Szukkoth, vom 15.-23. Tischri gefeiert, das Dankfest für den göttlichen Schutz während der Wüstenwanderung der Israeliten, zugleich Erntefest. Diesen Hauptfesten schließen sich noch zwei Halbfeste an: das achttägige Weihe- oder Lichterfest (Chanukka), am 25. Kislev, zum Andenken an den Sieg der Makkabäer über die Syrer und die Wiedereinweihung des entweihten Tempels (164 v. Chr.) gefeiert, und das Losfest (Purim), am 14. Adar (in einem Schaltjahr im eingeschalteten 13. Monat, Adar II), zur Erinnerung an die im Buch Esther erzählte Rettung der Juden von dem ihnen durch Haman gedrohten Untergang. Durch besondern Gottesdienst werden noch die Neumondstage, dann der 18. Ijar, 15. Ab und 15. Sch'wat ausgezeichnet; von den Fasttagen des Jahrs ist neben dem Versöhnungstag der Tag der Zerstörung Jerusalems (9. Ab) der wichtigste, der auch von der Mehrzahl der Juden als Trauertag festlich begangen wird.
Bei den alten Germanen standen die Feste, wie die Götterverehrung überhaupt, in engem Zusammenhang mit dem Wechsel der Jahreszeiten; die Hauptfeste (Dult, später Hochzît genannt) fallen daher auf die Sonnenwenden und die Nachtgleichen. Das bedeutendste derselben war das Fest der Wintersonnenwende oder das Julfest, welches mit der Nacht zum ¶