so entstehen beim
Auslaugen und
Schwefeleisen. Auch die
Lamingsche Masse der Gasanstalten, welche zum Reinigen des
Gases gedient
hat, wird auf Ferrocyankalium verarbeitet. Man mischt sie mit
Kalk und erhält dann beim
Auslaugen eine
Lösung von Ferrocyancalcium, welche
mit
Pottasche und kohlensauren
Kalk liefert. Bei der Bereitung der
Mineralpottasche und der Verarbeitung
der
Rübenmelasse kann Ferrocyankalium als Nebenprodukt gewonnen werden. Ferrocyankalium besteht in 100 Teilen
aus 37,03Kalium, 13,25Eisen,
[* 2] 36,93Cyan und 12,79Wasser; es bildet große, zitronengelbe, sehr weiche
Kristalle
[* 3] mit 3
MolekülenKristallwasser, schmeckt bitterlich-süß, salzig, ist nicht giftig, besitzt das spez. Gew.
1,83 wird bei 100° wasserfrei und farblos, löst sich in 2 Teilen kochendem
und 4 Teilen kaltem
Wasser, nicht in
Alkohol, schmilzt nach der
Entwässerung unter
Zersetzung und gibt beim
Schmelzen mit kohlensaurem
KaliCyankalium, cyansaures
Kali und
Eisen, mit
Schwefel geschmolzen Schwefelcyankalium (Rhodankalium) und Schwefelcyaneisen.
Die dem Ferrocyankalium entsprechende Natriumverbindung, Ferrocyannatrium, bietet trotz des bedeutend niedrigern
Preises der
Soda gegenüber
der
Pottasche doch kaum Vorteile dar;
Natrium veranlaßt weniger leicht die Cyanbildung als
Kalium, das
Salz kristallisiert schwerer
und enthält 41 Proz.
Kristallwasser, wodurch die Transportkosten vermehrt werden. Es ist leicht löslich, verwittert und
verhält sich im allgemeinen wie Ferrocyankalium
Dippel in
Berlin
[* 7] erhielt um 1700 durch Erhitzen von
Blut mit kohlensaurem
Kali einen
Körper,
der mit
EisensalzenBerliner Blau lieferte. Aus letzterm stellte Macquer 1750 reines Ferrocyankalium dar;
Berthollet erkannte den Eisengehalt
des
Blutlaugensalzes, und seit etwa 60
Jahren wird dasselbe im großen dargestellt.
Vgl.
Fleck, Die Fabrikation
chemischer
Produkte aus tierischen
Abfällen (Braunschw. 1862).
(El
Ferrol), Bezirksstadt und
Festung
[* 8] in der span.
ProvinzCoruña, einer der drei Hauptkriegshäfen
Spaniens, am nördlichen
Ufer der gleichnamigen
Bucht des Atlantischen
Meers gelegen, ist regelmäßig gebaut und rings von starken Festungswerken umgeben.
Der sehr geräumige
Hafen bildet ein regelmäßiges
Viereck
[* 9] mit einem 3 km langen und so engen Eingang,
daß immer bloß Ein
Linienschiff einfahren kann, und wird durch zwei
Forts
(San Felipe und
Palma) verteidigt. Es befindet sich
hier das größte
ArsenalSpaniens, in welchem 15
Linienschiffe auf einmal gebaut werden können.
Die dazu gehörigen
Docks,
Werften,
Magazine und Werkstätten befinden sich teilweise auch in dem gegenüberliegenden
Ort La
Graña. Die Stadt besitzt eine schöne
Pfarrkirche, eine Seeakademie und Schiffahrtsschule und (1884) 23,969 Einw.,
welche, abgesehen von ihrer Beschäftigung im
Arsenal, Sardellenfischerei und Einsalzung von
Sardellen, dann
Gerberei sowie
etwas
Baumwoll- und Leinweberei betreiben. Ferrol ist Sitz eines deutschen
Konsuls. Die Umgebungen sind sehr
schön und sorgsam angebaut.
Bei Ferrol, das bis 1752 ein elendes Fischerdorf war, fand ein
Seegefecht statt zwischen dem französischen
KonteradmiralDu Manoir le Pelley, welcher nach der
Schlacht bei
Trafalgar mit vier
Linienschiffen hierher geflüchtet war,
und dem englischen
Admiral Stracchan zum Nachteil des erstern, welcher sich den Briten ergeben mußte. Am bemächtigten
sich die
Franzosen der Stadt, mußten sie aber schon 22. Juni d. J. den Briten räumen.
im
Dom zu
Fiesole neben dem Choraufgang eine marmorne
Altartafel mit
Reliefs und flankierenden Freistatuen.
Vor 1508 trat in den
Dienst derFlorentiner
[* 13] Domhütte,
und 1512-18 war er Oberbaumeister des
Doms und fertigte damals (1512-14) die überlebensgroße Marmorfigur des heil.
Andreas
sowie (1517) für den König von
Ungarn
[* 14] einen Marmorbrunnen. 1514 wurde er Oberbaumeister der
Fassade von
San Lorenzo. 1521 lieferte
er die Marmorbüste des Marsilio Ficino im
FlorentinerDom; weiter zeigtman inFrascati einen Marmoraltar,
in
Volterra zwei schöne Marmorengel und in
Santa Felicita sowie in der Assunta zu
Fiesole zwei treffliche Holzkruzifixe von
seiner
Hand.
[* 15] Er starb in
Florenz.