Juan de, span. Geschichtschreiber, geb. zu Labañeza,
ward
Pfarrer in
Madrid
[* 2] und Ratgeber des
Kardinals Portocarrero,
Beisitzer des
Staatsrats und Oberbibliothekar. Seine Hauptthätigkeit
aber gehörte dem
Studium der vaterländischen Geschichte. Er starb Durch seine
»Historia de España«
(Madr. 1700-1727, 16 Bde.;
neue Aufl. 1775-91, 17 Bde.;
deutsch mit Anmerkungen und Fortsetzung bis 1648 von
S. J.
^[SiegmundJakob]
Baumgarten,
Halle
[* 3] 1754-72, 13 Bde.) machte er sich
um die Aufhellung der Geschichte
Spaniens bis 1598 sehr verdient.
Noch sind zu erwähnen seine
»Varias poesías«
(Madr. 1726)
u. a.
Der
Paß
[* 9] verbindet die beiden
ValFerret, das schweizerische, ein Seitenthal des
Val d'Entremont (s. d.), und das piemontesische, eine Oberstufe des
Val d'Aosta.
1)Jacopo, ital. Operntextdichter, geb. zu
Rom,
[* 10] wurde für die
Rechtswissenschaft bestimmt, beschäftigte sich aber neben seinen Berufsarbeiten auch viel mit litterarischen
Dingen und gründete unter anderm ein »Gabinetto letterario«, worin
sich die schriftstellerische
JugendRoms versammelte. 1812-13 lehrte er italienische Litteraturgeschichte im Collegio
Romano; 1814 übernahm
er ein
Amt in der
Salz- und Tabaksverwaltung. Seine
Richtung als melodramatischer Dichter verdankt er seiner
Verehrung für
Metastasio, und seine Textbücher waren von den ersten
Komponisten gesucht. Er schrieb für
Rossini,
Donizetti,
Pacini,
Ricci,
Rossi u. a. Unter seinen über 40 Libretti befinden sich: »La
Cenerentola«, »Olivo e Pasquale«, »Il
Torquato«, »Il nuovo
Figaro«, »Gli esposti«, »I
Pirati« etc. Auch als Improvisator war Ferretti sehr beliebt sowie als
Kritiker gefürchtet. Ein
Band
[* 11] scherzhafter Gedichte verschaffte
ihm den
Ruf eines geistreichen Satirikers. Ferretti war verheiratet mit Teresa Terziani, welche in den musikalischen
ZirkelnRoms
als bedeutende Dilettantin galt. Er starb im März 1852 in
Rom.
2) Luigi, röm. Dialektdichter, geb. zu
Rom, studierte
Mathematik und
Mechanik und ist seit 1871 Inspektor der Stadtschulen
in
Rom. Er veröffentlichte: »La dottrinella«
(Flor. 1877) und »Centoventi sonetti in dialetto romanesco« (das.
1878), Werke, die ihn als den bedeutendsten Dialektdichter des gegenwärtigen
Italien erkennen lassen.
Man leitet auch das
Chlor in ein mit gepulvertem
Ferrocyankalium beschicktes rotierendes
Faß,
[* 15] solange es noch absorbiert wird,
und bringt das
Produkt
(Blaupulver) in den
Handel oder kristallisiert es um. Ferricyankalium bildet wasserfreie, stark glänzende, tief dunkelrote
Kristalle
[* 16] vom spez. Gew. 1,81, schmeckt zusammenziehend-salzig
und gibt ein gelbesPulver. 100 Teile
Wasser lösen bei 10° 36 Teile, bei 100° 77,5 Teile, in
Alkohol
ist es nicht ganz unlöslich; die
Lösung scheidet im Sonnenlicht einen blauen
Körper ab und gibt
Ferrocyankalium; von reduzierenden
Substanzen wird es besonders in alkalischer
Lösung leicht zersetzt und wirkt daher als kräftiges Oxydationsmittel.
Aber auch der Friede von Villafranca machte vorläufig seiner politischen Thätigkeit kein Ende, er ging als Privatsekretär
Garibaldis mit einer Sendung an den König Viktor Emanuel nach Turin.
[* 23] Erst nach gänzlicher Wiederherstellung
geordneter Verhältnisse kehrte er zur Schriftstellerei zurück und nahm seinen Wohnsitz in Florenz, wo er für die »Nazione«,
die »Gazetta del Popolo« und den von ihm mitgegründeten »Fanfulla«
Kritiken, Studien und Skizzen schrieb, die auch ernste und wissenschaftliche Fragen behandelten.
Das italienische Feuilleton besitzt in Ferrigni seinen populärsten Vertreter. Ungemeine Verbreitung fanden auch seine Flugschriften,
von denen die über die Mahlsteuer in 750,000 Exemplaren verkauft worden sein soll. In Buchform erschienen von ihm: »Viaggio
attraverso l'esposizione italiana del 1861« (Flor. 1861);
Seine »Cronache dei bagni di mare« (1873) wurde
von der »Morning Post« englisch, sein Buch »Vedi Napoli e poi...« (Neap. 1877 u. öfter) zum großen Teil
von der »KölnischenZeitung« deutsch reproduziert. Noch neuere Werke sind: »La verità intorno al progetto
di legge per la tassa sui teatri« (Flor. 1879);