in
Persien
[* 2] die sehr zahlreichen
Diener derGroßen, die beim öffentlichen Erscheinen ihres
Herrn mit aufgepflanzten
Stäben in
zwei
Reihen vor demselben einherschreiten;
Giuseppe Jacopo, ital. Bibliograph und Schriftsteller, geb. zu
Cartigliano bei
Bassano, studierte in
VicenzaTheologie, bekleidete eine Lehrerstelle zu
Bassano, die ihm
Radetzky 1849 wegen
seiner patriotischen
Gesinnung entzog, und widmete sich darauf mit großem Erfolg der geistlichen
Beredsamkeit, bis ihm 1852 auch
diese Thätigkeit von der österreichischen
Regierung untersagt wurde. Nach der Einigung
Italiens
[* 3] erhielt
er eine Professur zu
Bassano, die er noch jetzt bekleidet.
Sein Hauptwerk ist das umfassende
»Manuale Dantesco«
(Bassano 1864-77, 5 Bde.). Von seinen übrigen
Schriften seien genannt:
»DiBassano e dei Bassanesi illustri«
(Bassano 1847);
»Elogio storico di M. Zaccaria Briesto, arcivescovo
di
Udine« (das. 1852);
Théophile
Charles, Mitglied der
Kommune von Paris, geb. 1845, beschäftigte sich frühzeitig
mit
Politik, schrieb
Artikel in die kleinern
Journale und hielt revolutionäre
Reden in öffentlichen Versammlungen, was ihm
mehrmals
Verhaftung und Bestrafung zuzog. Während der Belagerung von
Paris
[* 5] stellte er in den
Klubs die radikalsten
Anträge
und nahm an den Umsturzversuchen der Sozialdemokraten 31. Okt. und teil. Nach dem
Aufstand vom wurde
Ferré, welcher an der Ermordung der
GeneraleLecomteundThomas teilgenommen hatte, 26. März zum Mitglied der
Kommune gewählt und
war
Sekretär
[* 6] derselben, sodann Mitglied des
Ausschusses für allgemeine Sicherheit, Stellvertreter des
Staatsanwalts und endlich
Delegierter des Polizeiwesens.
In den letzten
Tagen der
Kommune gab
er den Befehl zu den
Hinrichtungen der
Geiseln, ließ 27. Mai die gefangenen Sträflinge mit
Waffen
[* 7] versehen und durch dieselben eine große Anzahl von Gefangenen,
darunter 70
Gendarmen, niedermetzeln und mehrere Gebäude anzünden. Am wurde er verhaftet, vom
Kriegsgericht einstimmig
zum
Tod verurteilt und 28. Nov. erschossen.
Daneben hielt er zu
Coimbra Vorlesungen über die
Rechtswissenschaften. In seine Vaterstadt zurückgekehrt,
ward er zum
Rat des
Obertribunals und zum königlichen
Kammerherrn ernannt, starb aber schon 1569 an der
Pest. Seine Gedichte:
»Poemas lusitanos«, die sich durch Tiefe, lebendigen
Ausdruck und dichterische
Begeisterung auszeichnen, erschienen von seinem
Sohn
Miguel Leite Ferreira gesammelt (Lissab. 1598). Seine »Ignez
deCastro« (im 2. Bd. dieser Sammlung),
deVasconcellos (spr. waskongsséllusch),Jorge, einer der ältesten dramatischen
Dichter der Portugiesen, geboren zu
Coimbra oder
Monte mór o Velho, war
Schreiber im
Finanz- und Kolonialdepartement und starb 1585 in
Lissabon. Seine
Komödien: »Eufrosina« (geschrieben 1527; gedruckt
Coimbra 1560, Lissab. 1786),
»Ulyssipo« (geschrieben 1547;
gedruckt das. 1616 u. 1787),
»Aulegraphia« (das. 1619 u.
1787) sind etwas mühsam ausgeführte
Sitten- und Charaktergemälde im klassischen
Geschmack (Ferreira gehörte
zu den Nachahmern der spanischen »Celestina«),
echt national und sprachlich wie kulturhistorisch von großem
Interesse. Außerdem
schrieb Ferreira einen
Ritterroman: »Triumpho de Sagramor«
(Coimbra 1554),
und ein
»Memorial das poezas da segunda tavola redonda«
(das. 1567; neue Ausg., Lissab. 1867).
der untere, dem
Schams zu gelegene Teil des
Avers (s. d.) im schweizer. Kanton Graubünden,
[* 15] eine
Reihe wilder, waldbedeckter Felsschluchten
und enger Thalkessel, aus denen der
AverserRhein hervorbricht, um dem
Hinterrhein zuzueilen. Die 180 romanischen Bewohner der
beiden kleinen
Dörfer Inner-Ferrera oder Canicul und Außer-Ferrera nähren sich hauptsächlich von
Alpenwirtschaft;
früher wurde hier aber ansehnlicher
Bergbau
[* 16] betrieben, wie verlassene
Hüttenwerke und Hochöfen beweisen. Die
Förderung von
Eisen
[* 17] (daher der
Name des
Thals), auch von
Silber und
Kupfer
[* 18] war nicht unbeträchtlich. Auch wurde hier 1873 eine Anzahl von
Thermen
(34½° C.) von alkalischem
Geschmack entdeckt.
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