Laufen nämlich mehrere Fernsprechleitungen nebeneinander her, so hört man unter anderm durch Induktionswirkung in der
einen Leitung, was in der andern gesprochen wird; ebenso machen sich die
Ströme benachbarter Telegraphenleitungen durch Erzeugung
eines knackenden
Geräusches in den
Telephonen bemerkbar. Diesem Übelstand hat man auf verschiedene
Weise abzuhelfen gesucht.
Man hat die Empfangsapparate unempfindlicher, die gebenden
Apparate kräftiger gemacht, wodurch der Einfluß der störenden
Nebengeräusche abgeschwächt wird; man hat Vorrichtungen angebracht, welche die auftretenden Induktionsströme durch solche
von entgegengesetzter
Richtung aufheben; man hat endlich die Störungsursachen, die plötzlichen Änderungen
im
Wachsen und Abnehmen der
Ströme in den benachbarten Leitungen durch Einschaltung von
Kondensatoren oder elektromagnetischen
Widerständen zu beseitigen versucht. In letzterer
Richtung ist besonders van
Rysselberghe in
Brüssel
[* 15] erfolgreich gewesen, dem 1884 die
gleichzeitige Benutzung einer und derselben Leitung zum Sprechen und zur
Morse-Telegraphie gelang. Unter
Benutzung seines
Verfahrens sind in
Belgien
[* 16] mehrere Fernsprechnetze verschiedener
Städte untereinander in
Verbindung gebracht,
ohne daß es nötig gewesen wäre, besondere Leitungen für diesen Betrieb herzustellen. Auch die Reichs-Telegraphenverwaltung
steht im
Begriff, ausgedehnte
Versuche mit dem Rysselbergheschen
Verfahren anzustellen.
Die Fernsprechleitungen werden innerhalb der
Städte in derRegel über die
Dächer geführt. Als
Stützpunkte
dienen
Stangen aus gewalzten schmiedeeisernen
Röhren,
[* 17] die mit Querträgern aus Flacheisen versehen sind, auf denen 2-24
Isolatoren
befestigt werden; man rechnet dabei in der
Regel auf je 4 nebeneinander stehende
Isolatoren eine
Stange. Die Leitungen bestehen
aus 2,2mm starkem verzinkten Gußstahldraht. Da zur
Befestigung der Rohrständer meist bewohnte Gebäude
benutzt werden müssen, so hat man außer dem in jedem Apparatgehäuse vorhandenen
Blitzableiter auf freier
Strecke zahlreiche
Blitzableitungsseile an den eisernen
Stangen und metallische
Verbindung der letztern untereinander durch besondere Blitzleitungen
angebracht.
Dem Übelstand des Tönens der Leitungen wird durch Dämpfervorrichtungen an den Befestigungspunkten
und passende Regulierung der Drahtspannung vorgebeugt. In der letzten Zeit sind vielfach Kabelleitungen für Fernsprechzwecke
zur Anwendung gelangt und teils an den
Stützpunkten der oberirdischen Fernsprechlinien aufgehängt (Luftkabel), teils in
Röhren unter dem
Straßenpflaster eingezogen oder unmittelbar in die
Erde gelegt worden.
Vgl. Grawinkel, Lehrbuch der
Telephone
und Mikrophonie (2. Aufl., Berl. 1884);
Wietlisbach,Technik des Fernsprechwesens
(Wien
[* 18] 1886);
Aubl.,
Gattung aus der
Familie der
Rosaceen, mit der einzigen Art Ferolia guianensisAubl. einem
Baum in
Guayana und auf den
Antillen, mit 12-15 m hohem
Stamm, sehr kurz gestielten, elliptisch zugespitzten, ganzrandigen, unten
weißlichen Blättern und rundlichen, grünlichen
Früchten mit beinhartem, höckerigem, zweisamigemKern. Das harte, schwere,
gelb und rot gefleckte
Holz
[* 22]
(Atlasholz) macht einen bedeutenden Handelsartikel
Guayanas aus und dient zu
Möbeln und Marketeriearbeiten.
Corr.,
Gattung aus der
Familie der
Rutaceen, mit der einzigen Art Feronia elephantumCorr.
(Elefantenapfelbaum), einem
großen
Baum in
Indien,
Ceylon,
[* 23]
Birma, mit hartem, schwerem, aber nicht dauerhaftem
Holz, gefiederten Blättern, schönen weißen
Blütentrauben und vielsamigen, apfelähnlichen
Früchten mit harter, rauher, holziger
Rinde und nußartigem
Fleisch. Die
Blätter riechen anisartig, und das
Fruchtfleisch ist genießbar; beide werden medizinisch angewandt. Aus dem verwundeten
Stamm fließt ein
Gummi, welches in unregelmäßigen, großen Klumpen als Feroniagummi oder echtes ostindisches
Gummi in den
Handel kommt. Es ist durchsichtig, topasfarbig, stark glänzend, bisweilen etwas trübe, gelb bis braun und
nur fettglänzend bis matt. Es löst sich leicht und vollständig in
Wasser, klebt stark, wird wie
arabisches Gummi, welches
viel teurer ist, benutzt und ist diesem für
Wasserfarben vorzuziehen.
eine altitalische
Göttin, angeblich sabinischen Ursprungs, dem
Jupiter Anxur oder dem
ApolloSoranus beigesellt,
daher auch
Juno Feronia genannt. Da sie die Blumenliebende heißt und mit
Proserpina zusammengestellt wird,
so hat
man in ihr wohl eine
Frühlings- und Erdgöttin zu sehen. An ihrem
Fest zu Trebula Mutuesca im Sabinischen wurden ihr
Blumen und Erstlingsfrüchte dargebracht; dabei fand eine
Messe statt, die zu den besuchtesten von ganz
Italien
[* 24] gehörte.
Andre berühmte Heiligtümer der
Göttin waren zu
Terracina, am
Fuß des
BergsSoracte und in
Präneste. Sie war
auch Schutzgöttin der Freigelassenen. Nach pränestinischer
Sage hatte sie ihrem Sohn Herilus drei
Seelen gegeben, so daß
er dreimal von
Evander getötet werden mußte.