Zuckerrohr,
Baumwolle,
[* 2]
Chinarinde,
Reis,
Indigo,
[* 3]
Zimt, Vanille und
Ananas gedeihen vortrefflich. Es gibt schöne Viehherden, und
das
Meer ist sehr fischreich. Der einzige Ausfuhrartikel ist
Palmöl. Die Einwohner, deren Zahl auf 20,000
Köpfe angegeben
wird, sind fast ausschließlich Eingeborne vom
Stamm der Anija (von den Engländern
Bubies genannt), der durch
die gelbe Hautfarbe, das leicht gekräuselte
Haar
[* 4] und den schönen
Gesichtswinkel völlig von den negerartigen Bewohnern
Guineas
verschieden ist und sich durch einen muskulösen, dabei wohlgebildeten Körperbau auszeichnet.
Auf dem
Kopf tragen sie ein in
Narben bestehendes Stammesabzeichen. Sie gehören zu den Bantuvölkern und leben, in völliger
Unabhängigkeit von der spanischen
Kolonie, unter eignen
Königen in dem bergigen, schwer zugänglichen
Binnenland.
IhreSprache
[* 5] ist die nördlichste
Sprache der westlichen Abteilung des großen Bantusprachstammes
(Grammatik von
Clarke,
Berwick 1848). Christianisierungsversuche englischer
Baptisten und
Presbyterianer sowie spanischer Katholiken sind beinahe ganz
resultatlos verlaufen.
AlleVersuche von seiten der
Spanier, die
Insel zu kolonisieren, sind teils an der Gefährlichkeit des
Klimas
(an der
Küste), teils an dem
Widerstand der Bewohner gescheitert, so daß heute nur noch eine unbedeutende
Flottenstation die
spanische
Flagge repräsentiert. Der einzige nennenswerte
Ort ist das von den Briten am
ClarenceCove gegründete
Clarencetown,
jetzt
Santa Isabel genannt, in welcher die spanischen
Kolonisten (1013
Neger und
Mulatten und 93
Weiße),
der
Gouverneur und die übrigen Beamten wohnen. Die Verwaltungskosten betragen 280,000 Mk. jährlich.
- Die
Insel wurde 1469, nach andern 1471 oder 1486, von dem Portugiesen Fernão do
Po entdeckt, der sie
Formosa (die
Schöne)
nannte;
Portugal
[* 6] gründete auf der Ostküste eine Ansiedelung, trat die
Insel aber 1778 an
Spanien ab. Doch
schon nach drei
Jahren verließen die letzten spanischen
Kolonisten die
Insel, die ganz in Vergessenheit geriet, bis
England 1827 mit
der Zustimmung
Spaniens die Niederlassung
Clarencetown errichtete, aber 1845, als
Spanien die
Insel reklamierte, sich wieder
zurückzog.
ein rechter Nebenfluß der
Sieg im westfälischen
Kreise
[* 10]
Siegen,
[* 11] durchströmt ein ziemlich breites, sehr industriereiches
Thal,
[* 12] durch welches die
Ruhr-Siegbahn führt, nimmt den
MüsenerBach auf und mündet 3 km nördlich von
Siegen bei
Weidenau.
In demThal reiht sich von
Haardt bei
Siegen aufwärts ein Eisenwerk an das andre bis Dahlbruch, wo der
MüsenerBach mündet, indem die Ferndorf gerade in diesem Teil ihres
Laufs die reichen, durch große
Stollen aufgeschlossenen Eisenerzlager
des Schiefergebirges durchschneidet (s.
Deutschland, S. 826).
(spr.
-nä, auch Ferney-Voltaire),
Flecken im franz.
DepartementAin,
ArrondissementGex, an der
SchweizerGrenze, 4 km vom
Genfer See, mit (1876) 1005 Einw., ist besonders durch
Voltaire, den
»Philosophen von Ferney«, berühmt,
der 1761 die Herrschaft (la seigneurie de Ferney) käuflich
an sich brachte und das
Schloß, das noch einige Andenken an ihn bewahrt,
bis zu seinemTod 1778 bewohnte. Er suchte in Ferney namentlich die Uhrenfabrikation durch geschickte
Arbeiter,
die er aus Genf
[* 13] dahin zog, in
Aufnahme zu bringen und ließ eine
Kapelle erbauen mit der
Inschrift:
»Deo erexit
Voltaire, 1761«.