gestochen; die Porträte der berühmtesten Numismatiker malte er für die Kabinette der modernen Münzen und Medaillen in Öl.
In Mußestunden übte er mit Vorliebe die Genremalerei in Öl und Wasserfarben. Seine Hauptwerke sind: ein Mädchen vor einem
Lotteriegewölbe (1829), im Belvedere, und das Gegenstück hierzu: ein weinendes Mädchen mit der Niete
nach der Ziehung (1830). Fendi starb in Wien. Seine zahlreichen historischen Entwürfe behandeln meist die vaterländische
Geschichte.
(Zerda, Wüstenfuchs, Canis [Megalotis] Cerda Skjöld), Raubtier aus der Familie der Hunde (Canida) und der Gattung Hund
(Canis L.), ein fuchsähnliches, zierliches Tier, 45 cm lang, 20 cm hoch, mit 20 cm langem, dickem, buschigem
Schwanz, stark zugespitztem Kopf, sehr großen Augen und Ohren, welche fast die Länge des Kopfes erreichen und etwas mehr als
halb so breit sind, ungemein zarten, zierlichen Füßen, seidenweichem, oben sandfarbenem, unten weißem Balg, einem weißen
Fleck über und einem dunklern Streifen vor dem Auge, fast ockergelbem Schwanz mit schwarzer Blume und schwarzem
Fleck an der Wurzel.
Der Fenek ist über den ganzen Norden Afrikas verbreitet, findet sich aber nur in den echten Wüsten und zwar in den wasserreichen
Niederungen;
er bewohnt einen röhrenreichen, nicht tief liegenden unterirdischen Bau, in welchem er bei
Tage schläft;
mit sinkender Sonne geht er auf die Jagd und stellt besonders Vögeln, auch Eidechsen, Käfern, Heuschrecken und
Mäusen nach;
außerdem frißt er Datteln und Wassermelonen. Er ist sehr vorsichtig und flüchtig und vergräbt sich oft vor
den Augen des Verfolgers.
In der Gefangenschaft wird er sehr bald zahm und dauert lange aus. Die Füchsin
soll im März 3-4 Junge werfen.
(spr. fēn'lóng), François de Salignac de la Motte, Erzbischof von Cambrai, geb. 1651 auf dem Schloß Fénelon
in Périgord, ward 1675 Geistlicher im Kirchspiel St.-Sulpice zu Paris. Daneben war er auch Superior der Nouvelles Catholiques,
eines Vereins junger Damen von Adel, welche sich mit Bekehrung protestantischer Mädchen abgaben. Vom König 1686 nach
Saintonge und Aunis zur Bekehrung der dortigen Hugenotten gesandt, unterzog er sich dieser Aufgabe in der Form, daß Dragoner
ihm überall vorarbeiteten, er aber diese Erbschaft mit vollem Bewußtsein antrat (vgl. Douen, L'intolérance de Fénelon, Par.
1872). Solche Erfolge, seine eindringliche Predigtweise sowie sein »Traité sur le ministère des pasteurs« hatten seinen
Namen schon bekannt gemacht, als er (1689) zum Lehrer der Enkel Ludwigs XIV., der Herzöge von Burgund, Anjou und Berri, ernannt
wurde. 1693 ward er Mitglied der Akademie und 1695 Erzbischof von Cambrai.
Einen Wendepunkt in seinem Leben bezeichnet seine Verteidigung der Frau Guyon (s. d.) in der »Explication
des maximes des Saints sur la vie intérieure« (Par. 1697),
worauf er durch Bossuets Einfluß in sein Bistum verwiesen, sein
Buch zur Verdammung nach Rom gesandt ward. Erst nachdem Fénelon wegen des 1699 ohne sein Wissen erschienenen
Fürstenspiegels »Aventures de Télémaque«, in welchem er als Erzieher der Prinzen Muster der Weisheit und einer fürstlichen
Erziehung aufstellte, gänzlich dem Hofe verdächtigt worden war, erließ Innocenz XII. ein Breve
worin 23 Sätze
der »Explication« verworfen wurden. Fénelon verlas diese Verurteilung selbst auf seiner Kanzel und ermahnte
seine Gemeinde, sich danach zu richten. Er starb Aus den von Douen in dem genannten Werk mitgeteilten Dokumenten
erhellt, daß er nicht bloß mit der Bekehrungsarbeit der Dragoner, sondern auch
mit den entsetzlichen Maßnahmen, welchen
die jungen Hugenottinnen in dem Asyl der neuen Katholikinnen ausgesetzt waren, einverstanden war und auch
sonst zu Quälereien gegen die standhaft bleibenden Reformierten aufgemuntert hat.
Später ist es seinem Andenken zu gute gekommen, daß seine Schrift »Directions pour la conscience d'un roi« (Amsterd.
1734),
die Idee eines zwischen Fürst und Volk bestehenden Vertrags ausführend, vom Kardinal Fleury unterdrückt und erst 1774 von
Ludwig XVI. wieder freigegeben ward. Der »Télémaque«, welcher, sogleich
nach dem Erscheinen verboten, erst nach dem Tod Fénelons wieder gedruckt werden konnte, wurde bis in die neueste Zeit in
zahllosen Ausgaben verbreitet und in fast alle lebenden Sprachen übersetzt (deutsch von Kollmann, Augsb. 1878). Unter den Gesamtausgaben
der Schriften Fénelons, deren letzte von A. Martin (Par. 1874, 3 Bde.) besorgt
wurde, ist keine einzige ganz vollständig; hervorzuheben ist die von Bausset besorgte in 22 Bänden (das. 1821-24), zu welcher
die »Correspondance de Fénelon« (hrsg.
von Caron, 1727-29, 11 Bde.) eine Ergänzung bildet; eine deutsche
erschien Leipzig 1781, 5 Bde., die religiösen
Schriften deutsch von Silbert (Regensb. 1837-39, 4 Bde.)
und von Claudius (3. Ausg., Leipz. 1878).
Vgl. Bausset, Histoire de Fénelon (Par. 1808; neue Ausg. 1856, 4 Bde.,
und 1862; deutsch von M. Feder, Würzb. 1811-13, 3 Bde.);
Tabaraud, Supplément aux histoires de Bossuet et de Fénelon (Par.
1822);
Hunnius, Leben Fénelons (Gotha 1873);
Wunderlich, Fénelon, Erzbischof von Cambrai (Hamb. 1873).
Ortschaft in der ital. Provinz Turin, Kreis Pinerolo, am Clusone, an der über den Mont Genèvre nach Briançon
führenden Straße, mit einem bischöflichen Konviktsgymnasium, Festungswerken und (1881) 671 Einw.
In der Nähe sind die Thäler der Waldenser. Fenestrelle gehörte früher zur Dauphiné, kam aber im spanischen Erbfolgekrieg
(1708) an Savoyen.
Die Festung wurde 1796 von den Franzosen geschleift und später nur teilweise wiederhergestellt.
(chin., »Windwasser«, von feng, »Wind«, den man nicht greifen, schui, »Wasser«, das man
nicht fassen kann, also s. v. w. das Unfaßbare), in China eine Art von Geomantie, die aus der Zusammenlage von Flüssen, Bäumen
und Hügeln nicht nur den geeigneten Platz für Gräber, Häuser oder Städte, sondern auch die Geschicke einer Gemeinde, Familie
oder eines Einzelnen vorausbestimmen zu können vorgibt. Da nun Eisenbahnen, Telegraphen und andre Neuerungen
diese Konfigurationen zerstören würden, so wird der beliebte Aberglaube in neuerer Zeit besonders von den chinesischen Beamten
als wirksames Streitmittel gegen europäische Einflüsse gebraucht.
(Fenians, spr. fihnjĕns), Name eines über Großbritannien und Nordamerika verbreiteten irischen Bundes, welcher
sich den Sturz der englischen Regierung in Irland und die Umwandlung Irlands in eine unabhängige Republik zum Ziel gesetzt hat
und seit 1863 deutlicher hervorgetreten ist (s. Irland, Geschichte; dort auch über den Ursprung des Wortes Fenier).
Vgl.
Rutherford, Secret history of the Fenian conspiracy (Lond. 1877, 2 Bde.).
(Fenne, niederdeutsch Veen), ein stehendes Gewässer, auf dessen Oberfläche anfänglich eine Decke
mehr
von Torfmoor, Moosen oder andern Gewächsen schwimmt, welche noch nicht dick genug ist, um einen festen Grund zu bilden. Je stärker
diese Decke wird, desto mehr Gewächse siedeln sich darauf an.
Von holzigen Gewächsen erscheinen zuerst Vaccinium oxycoccos,
Ledum palustre, Salix rosmarinifolia, zu denen sich dann auch Birken, Schwarzerlen, Kiefern und Wasserweiden
gesellen. Im Lauf der Zeit wandelt sich ein Fenn allmählich zu einem Torfmoor um.
George Manville, engl. Schriftsteller, geb. zu London, wandte sich nach sorgfältiger Erziehung dem Journalismus
zu und wurde Mitarbeiter, dann Herausgeber von »Cassel's Magazine« und der Wochenschrift »Once a Week«. Nachdem
er eine Reihe von Jahren diese Stellung bekleidet, trat er 1866 mit seinem ersten selbständigen Werk: »Featherland«,
auf, dem er seitdem fast alljährlich einen oder mehrere Romane nachfolgen ließ. Sie empfehlen sich sämtlich, ohne auf den
ersten Rang Anspruch zu machen, doch als eine anziehende und gesunde Lektüre; ein besonderes Talent zeigt
in der scharfen Beobachtung und Behandlung des Lebens der Geistlichen. Dahin gehört namentlich »Eli's children« (1882),
vielleicht
sein bedeutendster Roman. Zu seinen neuesten Werken gehören: »Middy and ensign« (1883)und »Sweet Mace« (1883).