(v. mittellat. felo,
»Verräter«; Lehnsfehler),
Bruch der Lehnstreue. Nach dem allgemeinen
Inhalt der Lehnstreue
ist der
Vasall verbunden, dem
Herrn ehrfurchtsvoll und seinen
Anordnungen gehorsam zu begegnen, alles zu vermeiden,
was demselben an Leib,
Ehre,
Gütern Nachteil bringen könnte, auch ihm in jeder
Not treu beizustehen, sofern er die
Dienste
[* 5] des
Mannes in Anspruch nimmt. Aber auch der Lehnsherr hat die
Pflicht, den
Vasallen zu schützen und jede
Verletzung desselben
zu unterlassen, wenn er auch nicht, wie der
Vasall, die Lehnstreue durch einen
Eid anzugeloben braucht.
Doch wird im
Lehnrecht der
Begriff der Felonie gewöhnlich auf den
Vasallen bezogen und eine doppelte Art derselben unterschieden,
nämlich die wahre (felonia vera), welche in der
Verletzung der dem
Vasallen zufolge des Lehnsvertrags oder des Lehnsgesetzes
obliegenden
Pflichten besteht, wie Lebensnachstellung gegenüber dem Lehnsherrn, thätliche
Mißhandlung
und
Beleidigung desselben, Verlassen des
Herrn in der
Schlacht,
Verrat u. dgl., und die uneigentliche oder
Quasifelonie, worunter man anderweite, vom
Vasallen gegen andre
Personen begangene
Verbrechen begreift, welche nach den Lehnsgesetzen
als
Strafe den Verlust des
Lehens nach sich ziehen (s.
Lehnswesen). In
England bezeichnet Felony jedes schwerere
Verbrechen, im
Gegensatz zu
Misdemeanour, dem im allgemeinen mit leichtern
Strafen bedrohten
Vergehen. Felo-de-se (engl.-lat.,
»Verbrecher
an sich selbst«),
höchster
Berg des
Odenwaldes, in der hess.
ProvinzStarkenburg, östlich vom
Melibokus, 671 m
hoch und durch seine ungeheuern Syenitfelsen eine der merkwürdigsten
Erscheinungen in
Europa.
[* 8] Südlich und südöstlich erblickt
man unzählige kolossale Syenitblöcke von dem Gipfel des
Bergs bis in die Tiefe der
Thäler von
Reichenbach
[* 9] und Beedenkirchen,
gleich aufeinander getriebenen Eisschollen in wilder Unordnung und in einer
Richtung, die
etwa eine vom
Berg herabströmende Wasserflut nehmen würde, übereinander hingestürzt, vom
Volk bezeichnend das
Felsenmeer genannt.
Aus einem dieser
Blöcke ist die »Riesensäule« gehauen, welche 10 m in der
Länge und 1,5 m im größten
Durchmesser hat.
Manche
halten diese Riesensäule, deren
Gewicht auf mehr als 30,000 kg geschätzt wird, für ein Werk des
Mittelalters;
andre schreiben
sie denRömern zu. Etwas weiter
oben liegt der sogen. Riesenaltar, ein Syenitblock von beinahe würfelförmiger
Gestalt und 13 m im
Umfang, welcher eine kleine polierte
Stelle zeigt und, wie man vermutet, das
Fußgestell der
Säule werden
sollte.
Nahe bei dem Dorf Beedenkirchen ist das sogen.
Schiff,
[* 10] ein
Stein von 16 m
Länge und schiffähnlicher
Form.
1) Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Kassel,
[* 12]
Kreis
[* 13]
Melsungen, an der Edder, 2 km vom
Bahnhof Gensungen, mit
Amtsgericht, evang.
Pfarrkirche und (1885) 942 Einw. Auf einem
hohen Basaltfelsen über der Stadt die
Ruinen der gleichnamigen
Burg, die im 10. und 11. Jahrh. der Sitz eines Grafengeschlechts
war, dann an die
Grafen von
Ziegenhain und zuletzt an
Hessen
[* 14] fiel. - 2) Dorf im schweizer. Kanton Graubünden,
[* 15] zwischen dem
Rhein und dem
Calanda
eingeklemmt und durch die Felsstürze des letztern (besonders 1842 und 1843) fortwährend bedroht. Deshalb
ist in der
Nähe, aber in sicherer
Lage, eine neue Ansiedelung, Neu-Felsberg, entstanden; doch vermag sich eine Anzahl
Familien von der
alten
Heimat nicht zu trennen. Die
Gemeinde Felsberg zählt (1880) 558 deutsche und überwiegend protestantische Einwohner.
Dann jedes anstehende
Gestein, besonders aber schroffe Gesteinspartien, welche
ihre Form durch Zerklüftung oder durch
Verwitterung und Fortführung der Verwitterungsprodukte erhalten haben.
prähistorische (Felsenzeichnungen,Felsenskulpturen, skandinav.
Hällristningar), eigentümliche
Darstellungen
von
Schiffen mit
Kämpfern,
Kampf- und Jagdszenen, Ackerbauszenen, Tierfiguren, Fußstapfen, geometrische
und andre
Figuren, welche, wie es scheint, mit einem Steininstrument in die
Wände von
Felsen oder Felsblöcken eingepickt oder
eingerieben sind.
Blockanhäufungen, welche durch
Verwitterung von
Graniten u.
Syeniten, aber auch
Sandsteinen (besonders Buntsandstein)
entstehen, indem
Wasser in die Absonderungsklüfte eindringt, das
Gestein zersetzt, die
Klüfte erweitert und die lockern Verwitterungsprodukte
fortspült, so daß die an denKanten und
Ecken abgerundeten
Blöcke endlich ihren Halt verlieren und übereinander
stürzen.