die
Heilige, eine christliche Sklavin in
Karthago,
[* 3] die, während der Verfolgung des
Septimius Severus
in den Kerker geworfen und dort
Mutter geworden, ihren Märtyrertod durch die
Hörner einer wilden
Kuh fand.
2)
Märtyrer und zugleich mit seiner Leidensgenossin
Regula Schutzheiliger der Stadt
Zürich
[* 9] und ihrer beiden
Münster,
[* 10] da sie
an der
Stelle des großen
Münsters für ihre
Predigt der christlichen
Lehre
[* 11] den Märtyrertod unterDecius
erlitten haben sollen, daher auch die
Siegel der Stadt beide mit den abgeschlagenen Häuptern in der
Hand
[* 12] darstellen. Auch
die
Namen der beiden
Stifter, St. Felix- und St. Regulastift, erinnern an sie.
Tag: 11. September.
Eugen,
Maler, geb. zuWien,
[* 14] war
SchülerWaldmüllers, studierte dann in
Paris
[* 15] weiter,
wo er im
Atelier von
Cogniet arbeitete, und kehrte, nachdem er noch größere
Reisen gemacht, 1868 nach
Wien zurück. Anfangs
entwickelte er eine große
Fruchtbarkeit im
Kirchen- und im Genrebild (der erste
Freund im
Belvedere zu
Wien, das Maleratelier,
die kleinen Gratulanten, der
Falkenier). Dann wendete er sich der mythologischen
Malerei (die Bacchantinnen)
und dem Bildnis zu, das er, unterstützt durch ein gefälliges
Kolorit und eine elegante Formengebung, mit besonderm
Glück
bei der
Aristokratie und der hohen Finanzwelt kultiviert.
Unfern im Tatragebirge, zwischen dem
PolnischenKamm und der
Gerlsdorfer Spitze,
liegt der FelkaerSee (1667 m ü. M.), zu welchem der Felkabach über eine an 100 m hohe
Felswand hinabstürzt.
in der allgemeinsten Bedeutung jede mit
Haaren bedeckte Tierhaut, im
Handel in der
Regel nur die
Haut
[* 18] von kleinern
Tieren, z. B. von
Hasen, Kälbern,
Ziegen etc., während die von
Kühen,
Ochsen,
Pferden etc. die Benennung
Haut (s. d.) behält.
Im Pelzwarenhandel bedient man sich fast ausschließlich desAusdrucks Fell. Zum Abziehen der Felle wird
die
Haut des
Tiers am
Bauch
[* 19] in der ganzen
Länge des selben aufgeschnitten. Vgl.
Balg.
(Plur. Fellahin, v. arab.
felaha, pflügen, also
»Bauer«),
in
Arabien,
Palästina
[* 20] und besonders in
Ägypten
[* 21]
Name der in Dörfern wohnenden und
Ackerbau treibenden
mosleminischen
Bevölkerung
[* 22] im
Gegensatz zu den meist nomadisierenden
Beduinen. Im Nilthal können sie als
Kern der ägyptischen
Bevölkerung angesehen werden. Sie sind wahrscheinlich mehr oder minder mit arabischem
Blut vermischte
Abkömmlinge der alten Ägypter, während die
Beduinen von eingewanderten Arabern reinen Geblüts abstammen. Die Fellahin
wohnen in
Ägypten in den armseligsten Erdhütten.
Sie sind arbeitsam, friedfertig, hilfreich, eifrige
Moslems und sehr genügsam. In ihren
Händen befindet
sich die gesamte Bodenkultur des
Landes, die einzige ihrer Begabung und
Neigung angemessene Thätigkeit.
Jahrhunderte schmählicher
Tyrannei und hoher Steuerdruck haben sie jeder Bemühung um ein besseres Lebenslos, jeder geistigen Anstrengung und jedem
Streben nach Vervollkommnung ihrer
Arbeit entfremdet. S. Tafel
»AfrikanischeVölker«,
[* 23] Fig. 5.
(vom mittellat. valisia, ital. valigia,
franz. valise), eine Art Reisesack oder
Ranzen, besonders der der wandernden
Handwerksburschen in frühern
Zeiten;
bei der frühern
Fahr- und Kurierpost Bezeichnung des Behälters für
Briefe und sonstige Poststücke (Postfelleisen, engl.
Mail, s. d.).
längere Zeit zu seiner weitern Ausbildung und hielt sich dann in Paris auf. Heimgekehrt, wurde er nacheinander von dem heimischen
Patriziat, gegen dessen engherziges Regiment er geschrieben hatte, und von den Franzosen bei deren Einfall 1798 geächtet, aber
bald zurückgerufen und als Gesandter nach Paris geschickt, wo er erfolgreich für Erleichterung der Schweiz
[* 28] wirkte. Bald aber trat er freiwillig vom politischen Schauplatz ab, um, früher im Elternhaus empfangener Anregung folgend,
von da an sein Leben der Hebung
[* 29] und Veredelung des Volkes zu widmen. Er kaufte 1799 gemeinschaftlich mit seinem Vater das GutHofwyl
in der Nähe von Bern,
das er nach des VatersTod (1801) ganz an sich brachte, und suchte durch Musterwirtschaft
und landwirtschaftliche Schriften belehrend auf seine Umgebung zu wirken.
Mit dem landwirtschaftlichen Betrieb verband er nach und nach eine ganze Anzahl von Lehr- und Erziehungsanstalten: für verwahrloste
Kinder (mit Wehrli, 1804), für junge Landwirte (1807), für Lehrer und für Söhne höherer Stände (1808)
etc. Seine Gattin errichtete auch eine Anstalt für junge Mädchen. Zweimal wurde versucht, diese Anstalten mit denen Pestalozzis
zu verschmelzen (1804 und 1817); allein die Eigenarten beider Männer fanden sich nicht zusammen. Im J. 1820 trat in den GroßenRat seines Kantons, wurde 1831 Präsident desselben und Mitglied des Erziehungsdepartements und des Verfassungsrats, 1833 Landammann
von Bern,
zog sich aber nach einigen leidenschaftlichen Fehden wieder ganz in seine Anstalten zurück und starb Die
Fellenbergschen Anstalten bestehen, teilweise als Besitz seiner Nachkommen, teilweise als Fellenberg-Stiftung (begründet
1871), in verkleinertem Umfang noch fort.
Die Einwirkung Fellenbergs auf seine Heimat war bei seiner größern Umsicht und Stetigkeit fast nachhaltiger und segensreicher
als die seines ältern Zeitgenossen und Landsmannes Pestalozzi. Fellenberg schrieb: »LandwirtschaftlicheBlätter von Hofwyl« (Aarau
[* 30] 1808-17, 5 Hefte);