ausnutzen kann derjenige Feldherr am besten, der die militärische und politische Leitung des
Landes in seiner
Hand
[* 2] vereinigt. Die
größten und glücklichsten Feldherren waren deshalb stets die Herrscher, die, wie
Alexander,
GustavAdolf,
Friedrich II.,
Napoleon
I. und jüngst der deutsche
Kaiser, sich selbst an die
Spitze ihrer
Heere stellten und den
Mittelpunkt der
Staatsleitung in ihre Feldlager verlegten.
(Flurdiener), die von einer
Gemeinde oder einem Grundbesitzer zur Ausübung des Feldschutzes
angestellte
Person.
Soll der Feldhüter die
Autorität eines Polizeioffizianten genießen, so muß er unter
Beobachtung der für Polizeibeamte
geltenden Vorschriften bestellt werden. Nach dem preußischen
Feld- und Forstpolizeigesetz vom insbesondere bedarf
die
Wahl der Bestätigung desLandrats
(Amtshauptmanns,
Oberamtmanns); auch können die
Gemeinden aus der
Zahl ihrer Mitglieder Ehrenfeldhüter bestellen. und Ehrenfeldhüter müssen ein
Dienstabzeichen führen und bei Ausübung
ihres
Amtes auf Verlangen vorzeigen.
in
Österreich
[* 7] s. v. w. Jägerbataillone; in
Preußen
[* 8] besteht ein reitendes Feldjägerkorps, zuerst von
Friedrich d. Gr. (1740) und zwar ausschließlich aus
Söhnen von Forstbediensteten errichtet, anfangs 60,
dann 172 gelernte
Jäger. Jetzt ergänzt sich das reitende Feldjägerkorps aus jungen Leuten, welche sich dem höhern Forstfach
gewidmet haben, und zählt 3
Oberjäger (Premierleutnants) und 32 Feldjäger
(Sekondeleutnants). An der
Spitze steht ein Generaladjutant
des
Königs als
Chef, der Inspekteur der
Jäger und
Schützen als
Kommandeur.
Die Feldjäger müssen die
Studien im Forstfach beendet haben und scheiden, sobald sie als Oberförster angestellt werden, aus dem
Feldjägerkorps aus. Während der
Dienstzeit als Feldjäger sind einzelne abwechselnd bei den Gesandtschaften im
Ausland oder auf
Reisen
des Monarchen in dessen
Gefolge und vermitteln als
Kuriere den
Verkehr mit den Ministerien in
Berlin.
[* 9] Auch
in Rußland besteht zu demselben
Dienst und sogar mit Beibehaltung des deutschen
Namens ein Feldjägerkorps, welches aber aus
Offizieren aller
Grade vom Obersten abwärts zusammengesetzt ist und mit dem Forstwesen in gar keiner Beziehung steht. In andern
Staaten ist Feldjäger s. v. w.
Gendarm (s. d.).
Stadt in
Vorarlberg, in gesunder und reizender Gegend, 455 m ü. M., an der Arlbergbahn,
von der hier eine Zweigbahn (nach
Buchs) die
Verbindung mit den
SchweizerBahnen herstellt, liegt an der Mündung des Illthals
in das breite Rheinthal zwischen steilen, zum Teil felsigen
Höhen, überragt von der Schattenburg, dem
alten
Schloß der
Montforts, hat eine schöne
Pfarrkirche, im gotischen
Stil (1478) erbaut, (1880) 3564 Einw., bedeutende Baumwollspinnerei,
Weberei,
[* 10]
Färberei, Fabrikation chemischer
Produkte, Glockengießerei,
Feuerspritzen-, Holzspulen- und Faßspündefabrikation,
ansehnliche
Getreide- und
Sägemühlen und lebhaften Speditionshandel. Feldkirch hat ein Realobergymnasium, eine Fachzeichenschule,
ein Kapuzinerkloster (von 1604), ein
Kollegium der
Jesuiten, (seit 1856) mit Pensionat und Privatgymnasium
und ist
Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, des Kreisgerichts für
Vorarlberg, einer Finanzbezirksdirektion, einer
Handelskammer
und des Generalvikariats für
Vorarlberg. - Feldkirch wurde als
Besitz der
Grafen von
Montfort mit dem Marktrecht von
Lindau
[* 11] 1229 von
König
Heinrich (Sohn
KaiserFriedrichs II.) bewidmet und kam 1376 durchKauf des halben
VorarlbergerLandes
oder des Gebiets von
Montfort-Feldkirch an das
HausÖsterreich.
Einrichtungen zur Bereitung der Mittagskost der
Truppen im
Feld, sind in verschiedenen
Konstruktionen vorhanden.
GrafRumford hatte Ende des 18. Jahrh. viereckige Kochkessel konstruiert, wovon ein
Apparat für 1000 Mann auf einem
Wagen transportiert
werden konnte. In
Österreich werden Feldküchen fürOffiziere (Kistchen mit Kochgeschirr und
Feuerrost), für
Mannschaften
besondere, 1874 eingeführte Feldküchen auf den Bagagewagen mitgeführt. In
Deutschland
[* 13] trägt jeder Mann auf dem
Tornister ein Kochgeschirr;
von der
Feldartillerie werden Kochapparate (drei ineinander stehende
Kessel, Bratpfanne, Schöpflöffel und Eßnäpfe) unter
den
Protzen oder auf
Wagen mitgeführt.
Anstalt zur
Kriegskrankenpflege, welche sich während der
Schlacht in möglichster
Nähe des Schlachtfeldes
etabliert und dazu bestimmt ist, die während der
Schlacht von den
Verbandplätzen oder unmittelbar von den
Truppen kommenden
Verwundeten in ärztliche Behandlung und
Pflege zu nehmen. Vorübergehend kann das
Personal der Feldlazarette, ehe diese vollständig
etabliert sind, zur Unterstützung des
Hauptverbandplatzes herangezogen werden.
Die Unterbringung der Verwundeten erfolgt möglichst in Gebäuden und, wenn diese nicht vorhanden sind oder nicht ausreichen,
in
Zelten oder in rasch zu errichtenden
Baracken.
In denFeldlazaretten können die Verwundeten nur vorübergehend untergebracht
werden, da erstere ihren Truppenteilen so rasch wie möglich folgen sollen. Die Feldlazarette sind also
schleunigst abzulösen von den
Kriegslazaretten (s. d.). In
Deutschland werden bei jedem
Armeekorps zwölf Feldlazarette mobil
gemacht; sie führen auf je sechs
Wagen außer
Medikamenten, Verbandmitteln und chirurgischen
InstrumentenMaterial zur
Aufnahme
und
Lagerung von je 200 Kranken mit und zählen bei einem Gesamtpersonal von je 48
Köpfen unter einem
Oberstabsarzt als
Chef noch weitere 4
Ärzte, 9
Lazarettgehilfen und 12 militärische
Krankenwärter.
Leopold, Lustspieldichter, geb. zu
München,
[* 14] jüdischer Abkunft, kam zu einem
Schuhmacher in die
Lehre,
[* 15] verließ aber dieselbe bald wieder und schrieb schon 1817 ein bunt zusammengewürfeltesSchauspiel:
»Der falsche
Eid«, welches in dem sogen. Lipperltheater zur Aufführung kam. Er erlernte darauf
die
Handlung; doch bewog ihn
¶
mehr
der Beifall, den seine humoristischen und satirischen Genrebilder in MünchenerJournalen fanden, sich ganz litterarischen
Arbeiten zu widmen. Im J. 1835 erschienen seine »Höllenlieder«, die
in satirischer Form den Schmerz einer unglücklichen Liebe verbergen; auch wurde sein erstes Lustspiel: »Der Sohn auf Reisen«,
in München mit entschiedenem Beifall gegeben. Unmittelbar darauf trat er eine fünfjährige Reise an, auf
welcher er meist in Griechenland
[* 17] verweilte.
»Reisebilder« für Lewalds »Europa«
[* 18] und Korrespondenzen in die »Allgemeine Zeitung« waren die litterarische Frucht dieses Aufenthalts.
Seit 1850 lebte in Wien,
[* 19] wo er 1850-54 als Dramaturg beim Theater
[* 20] an der Wien fungierte und sich dann meist
mit journalistischen Arbeiten beschäftigte, ohne jedoch dem Drama untreu zu werden. Er starb Von seinen zahlreichen
durch Frische und ungezwungene Heiterkeit ausgezeichneten Lustspielen hatten die meisten entschiedenen, wenn auch nur vorübergehenden
Erfolg. Wir nennen als die beliebtesten: »Das Porträt der Geliebten«, »Die freie Wahl«, »Die selige Gräfin«,
»Der Rechnungsrat und seine Töchter«, »Ein
Filz als Prasser«. Eine Sammlung derselben erschien Wien 1845-52, 6 Bde.; neue Folge, Berlin 1855-57, 2 Bde.