Als
Dienstabzeichen trägt jeder Mann einen
Ringkragen von weißem
Metall an einer
Kette um den
Hals mit einer durch
die ganze Feldgendarmerie fortlaufenden Nummer.
Nach dem
Reglement soll das
Korps der Feldgendarmen zu ⅓ aus Landgendarmen, zu ⅓ aus
Unteroffizieren und zu ⅓
aus
Gefreiten und
Gemeinen der
Kavallerie gebildet werden. Jedem
Armeekorps wird bei der
Mobilmachung eine Abteilung Feldgendarmen von 1
Offizier, 1
Wachtmeister
und 51 Feldgendarmen, eine kleinere Abteilung der Etappeninspektion zugeteilt. Der
Dienst der Feldgendarmen besteht hauptsächlich darin, unnützes
Gesindel, welches sich den
Heeren anzuhängen liebt, von der
Truppe fern zu halten und zugleich zu verhindern,
daß sich aus den schlechten
Elementen der
Truppe selbst solches Gesindel bilde.
Sie haben daher alle nicht im Heerverband stehenden
Personen, welche der
Armee folgen, wie auch die
Marketender zu überwachen,
sonstige Zivilpersonen hinsichtlich etwaniger Spionage zu beobachten; Marodeure und
Soldaten, welche ohne
Legitimation einzeln betroffen werden, festzunehmen und an ihren Truppenteil oder die nächste
Etappe abzuliefern; Plündern,
eigenmächtiges
Requirieren,
Beschädigungen fremden
Eigentums etc. von seiten der
Soldaten zu verhindern.
An den Schlachttagen haben sie die
Ordnung auf den
Verbandplätzen aufrecht zu erhalten, dafür zu sorgen,
daß die Wege für den
Verkehr frei sind und die Verwundeten und
Toten nicht beraubt werden.
Um den Feldgendarmen die Ausführung dieser
schwierigen Aufgabe möglich zu machen, ist ihnen eine große
Autorität gegeben. Es hat ihnen jedermann
Rede und Antwort zu
stehen; sie sind berechtigt, denjenigen, welcher sich ihren
Anordnungen nicht fügt oder Auskunft über
seine
Person verweigert, zu arretieren, bei
Widerstand selbst von ihrer
WaffeGebrauch zu machen. Selbst
Offiziere niederer
Grade
haben ihren Weisungen zu folgen; aber auch
Stabsoffiziere haben nicht das
Recht, den in Bezug auf ihren
Dienst Befehle zu erteilen.
In
Österreich
[* 3] werden die Feldgendarmen auch als
Kuriere,
Führer u. zur Unterstützung des
Generalstabs beim
Rekognoszieren
verwendet.
ein Erkennungs- oder gemeinsames Ermutigungswort im
Feld.
Noch jetzt rufen beim Sturmanlauf als Ermutigungswort:
die
Türken
»Allah Esmid!«, die
Franzosen
»En avant!«, die
Russen und andre
Völker »Hurrah!«. Abgesehen hiervon gibt es
bei den jetzigen
Armeen im
Feld als Erkennungsworte
Losung und Feldgeschrei. Die
Losung ist ein zusammengesetztes
Wort, in der
Regel ein
Substantiv,
dessen ersten Teil der Angerufene zu geben hat, worauf
er den zweiten als Gegenlosung zur Antwort bekommt und nun noch nach
dem Feldgeschrei fragt.
Beider
Stelle vertritt oft ein geräuschloses Zeichen und Gegenzeichen, z. B.
ein leises
Klopfen an das
Gewehr oder auf den
Sattel.
Losung und Feldgeschrei gelten also als
Legitimation für jeden
Befreundeten, wie sie
auch schon im
Altertum hier selbst bei
Tage angewendet wurden, da
Freund und Feind noch nicht durch Uniformunterschiede erkennbar
waren. Diese Erkennungsworte gehen vom Kommandierenden aus, werden geheim gehalten und jeden
Tag verändert,
oft mehrmals, wenn zu befürchten steht, sie seien dem Feind verraten. Im
Feld wird jedem, der sich bei
Nacht einer
Schildwache
nähert, die
Losung und nachher auf kurze
Distanz, die womöglich
Erkennen gestattet, das Feldgeschrei abgefordert; erfolgen falscheWorte,
so haben die
Posten das
Recht zu schießen. Bei der heutigen
Zusammensetzung der
Heere haben solche
Worte nur noch untergeordnete
Bedeutung (s.
Parole).
in horizontaler, ansteigender oder geneigter
Richtung parallel untereinander hinlaufende
Stangen, welche
in gewissen
Abständen durch vertikale, an einer
Achse schwingende
Balken
(Kunstschwingen) gelenkartig verbunden
sind und dazu dienen, die
Bewegung eines
Motors, meist eines
Wasserrades, auf weite
Entfernung hin zu
übertragen. Zu diesem
Zweck
befindet sich an der Wasserradwelle eine
Kurbel
[* 6] mit einer daran befestigten Schubstange, welche in die erste
Schwinge eingreift
und derselben beim
Umgang des
Wasserrades eine hin- und herschiebende
Bewegung erteilt.
eine leichte Form des
Brustharnisches, welche zuweilen bloß aus der Brustplatte (ohne Rückenplatte)
bestand und mit
Riemen an dem
Koller befestigt wurde.
Der Feldharnisch war besonders im 17. Jahrh. allgemein und der letzte Überrest
der mittelalterlichen Eisenrüstung.
der Oberbefehlshaber eines
Heers im
Feld. Bei Leitung der
Operationen spricht die politische
Lage der kriegführenden
Staaten wesentlich mit, es ist deshalb die
Stellung des Feldherrn eine ebensosehr politische wie militärische.
Hat der Feldherr freie
Verfügung über ein tüchtiges
Heer und alle nötigen Hilfsquellen, so liegt der Erfolg des
Kriegs wesentlich
in seiner
Person. Einsicht und rasches
Erkennen, ja instinktives Erraten der
Lage der beiderseitigen
Heere lassen ihn richtige
Entschlüsse fassen, ein fester, nicht aus dem
Gleichgewicht
[* 11] zu bringender
Charakter das als richtig Erkannte und
Beschlossene
auch ohne
Schwanken energisch durchführen.
Als
Berater können andre ihm zur Seite stehen, den Entschluß faßt der Feldherr allein. Die
Eigenschaften des
Geistes und
Charakters, welche die
Größe des Feldherrn ausmachen,
Studium und
Erziehung nicht hervorbringen
und ausbilden können, sie müssen wesentlich angeboren sein. Die zu erfüllende Aufgabe ganz übersehen, Entschluß und
That im geeigneten
Augenblick schnell aufeinander folgen lassen, alle Hilfsmittel des Kriegsschauplatzes, alle
Kräfte des
Landes zur Erreichung des Kriegszwecks heranziehen und
¶
mehr
ausnutzen kann derjenige Feldherr am besten, der die militärische und politische Leitung des Landes in seiner Hand
[* 13] vereinigt. Die
größten und glücklichsten Feldherren waren deshalb stets die Herrscher, die, wie Alexander, GustavAdolf, Friedrich II., Napoleon
I. und jüngst der deutsche Kaiser, sich selbst an die Spitze ihrer Heere stellten und den Mittelpunkt der
Staatsleitung in ihre Feldlager verlegten.