bisweilen aber leidet der
Stahl und erreicht dann später nicht mehr den erforderlichen Härtegrad. Einigen Erfolg erzielt
man auch durch Behandlung der mit
Lauge ausgekochten und sorgfältig gereinigten Feilen mit einer starken
Säure, welche die
Zähnchen des Hiebes oberflächlich angreift. Man benetzt die trockne Feile
[* 2] mit so viel
Scheidewasser, wie
sich, ohne abzulaufen, daran hält, spült und bürstet sie nach 4-7
Minuten in reinem
Wasser ab und wiederholt die Behandlung
mit
Säure mehrere
Male. Zuletzt wäscht man die ab, zieht sie durch
Kalkmilch, trocknet sie in der
Wärme
[* 3] und bürstet sie mit
etwas
Öl ab. Zum
Ersatz der mit der
Hand
[* 4] auszuführenden
Arbeit des Feilens hat man
Feilmaschinen (s. d.)
konstruiert.
Vgl. Wildner, Handbuch der Feilenkunde (Düsseld. 1885).
[* 2] ein kleiner
Schraubstock,
[* 9] welcher in der
Hand gehalten wird und zum Einspannen kleiner Gegenstände dient,
die auf allen Seiten mit der
Feile bearbeitet werden sollen.
(engl. Shaping machine), eine Metallbearbeitungsmaschine, welche in der Wirkungsweise
mit der
Hobelmaschine übereinstimmt und sich von dieser nur dadurch unterscheidet, daß das Arbeitsstück, meist kleinern
Kalibers, in einem an der
Maschine
[* 10] befindlichenSchraubstock festgespannt wird, während sich ein Schneidstahl
in gerader
Linie über demselben bewegt. Der Vorschub für einen neuen
Schnitt erfolgt dadurch, daß der
Schraubstock durch
eine
Schraube und einen Schaltmechanismus rechtwinkelig zur Bewegungsrichtung des
Stahls nach jedem
Schnitt um die Spanbreite
vorwärts geschoben wird. Der
Name Feilmaschine wurde der
Maschine gegeben, weil sie dieselbe
Arbeit verrichten soll,
wozu man früher nur die
Feile gebrauchte. Von
Reichenbach
[* 11] in
München (1810) zunächst für Messingarbeiten an feinern
Instrumenten
erfunden, entwickelten sich aus ihr sehr schnell die nun für die Metallverarbeitung so wichtig gewordenen
Hobelmaschinen
[* 12] (s. d.).
(Diemen,
Mieten,
Tristen), regelmäßig aufgesetzte
Haufen vonHeu,
Stroh und
Getreide,
[* 13] welche
entweder bei der
Ernte
[* 14] gleich auf dem
Feld zur Ersparung von
Arbeit in der Absicht, sie zur Zeit größerer
Ruhe abzufahren,
oder, und dann auch in der
Nähe des
Gehöfts, zum
Zweck längern Stehenlassens errichtet werden. Die Dampfdreschmaschinen haben
viel dazu beigetragen, die Feimen, die in
England und in den
Niederlanden schon lange im
Gebrauch sind, auch
bei uns einzubürgern; man drischt gleich auf dem
Feld aus und setzt das
Stroh in Feimen. Diese werden entweder unmittelbar auf
dem
Boden oder auf eisernen und hölzernen
Gestellen, letztere
mit Steinsockeln, errichtet und spitz zulaufend oder nach der
Spitze zu sich erweiternd, mit und ohne
Dach
[* 15] aufgebaut.
Die holländischen Heufeimen werden zwischen aufrecht stehenden
Pfählen mit auf- und abschiebbarem
Dach aufgeschichtet.
Getreide
und
Futter wird meistens auf Unterlagen von
Stroh oder auf
Gestellen aufgebaut und
oben mit
Stroh bedeckt, auch hier und da nach
der Wetterseite noch besonders verwahrt. In
England hat man fast nur eiserne
Gestelle. Lagert man die Vorräte
auf der
Erde, so umzieht man das Ganze mit einem tiefen
Graben mit steilen
Wänden und bringt in demselben
Löcher oder Töpfe
zum
Fangen derMäuse an.
Getreide muß sehr sorgsam, mit den
Ähren nach innen, geschichtet werden; in
England
bedient man sich dabei auch besonderer
Maschinen zum Aufwinden der
Garben
(Elevatoren). In gut geschichteten und geschützten
Feimen halten sich die
Früchte mindestens ebensogut wie in den
Scheunen.
Da, wo man regelmäßig
Futter und
Stroh in einem besondern Feimenhof auf feststehenden
Gerüsten schichtet, pflegt man wohl
auch, um sicherer hantieren zu können, das Ganze zu überdachen, so daß der
Regen abgehalten wird, die
Luft aber frei durchstreichen kann, oder man bringt nur an der Wetterseite eine Schutzwand an, hinter welcher die in
regelmäßigen
Abständen stehen. Solche Feimen ohne
Gerüste sollten nur provisorisch errichtet werden. Wo dies
der
Fall ist (auf dem
Felde), darf deren Inangriffnahme zum
Zweck der Heimfahrt nur an sichern
Tagen erfolgen und muß rasch
beendigt werden, da ein genügender
Schutz bei angebrochenen Feimen nicht gut möglich ist und im
Herbst und
Winter anhaltend schlechtes
Wetter
[* 16] eintreten kann. Bei den
Gestellen überdeckt man die
Sockel mit glockenförmig gebogenem
Blech zur
Abhaltung von Ungeziefer.