den
Lippen, der
Eichel etc., vor. Sie können die
Größe eines Hühnereies, selbst einer
Faust erreichen und bilden manchmal
einen dicken
Wall um
After und Scheidenöffnung. Sie entstehen durch den
Reiz scharfer
Sekrete, welche dauernd mit der
Haut
[* 2] in
Berührung sind, z. B. bei weißem
Fluß, chronischer
Ruhr,
Eicheltripper. Durch Reinlichkeit kann man ihre
Entstehung sicher verhüten.
Spitze Feigwarzen von geringem
Umfang schneidet man mit der
Schere
[* 3] an ihrer
Basis ab und betupft
die blutende
Fläche mit
Höllenstein. Sehr große Feigwarzen pflegt man mit der galvanokaustischen
Schneideschlinge abzutragen.
KleineKondylome dieser Art gehen durch
Bestreichen mit einer
Verbindung von Salicyl und
Kollodium oft zurück.
Eine allgemeine oder innere Behandlung ist überflüssig und ohne Einfluß auf die spitzen Feigwarzen.
[* 4]
Werkzeug von
Stahl, dessen mit
Einschnitten versehene Oberfläche mehr oder weniger feine Späne (Feilspäne)
von dem mit derselben bearbeiteten Arbeitsstück abnimmt. Die
Einschnitte (Hieb)
[* 5] der Feilen, welche deren
Oberfläche mit einer großen Zahl kleiner
Schneiden ausstatten, werden mittels eines
Meißels hervorgebracht.
Laufen diese
Kerben auf jeder Seitenfläche einer Feile nur nach einer
Richtung und parallel miteinander, so heißt sie einhiebige Feile; bei
den meisten Feilen laufen die
Einschnitte aber nach zwei sich durchkreuzenden
Richtungen (zweihiebige Feilen)
und bilden dann zahlreiche rautenförmige Zähnchen.
Der Hieb ist niemals senkrecht geführt, sondern stets so, daß die aufgeworfenen
Kanten nach der
Spitze der Feile hin steil abfallen,
nach dem Heft zu aber einen schräg abgedachten
Rücken bilden.
Daher greift die Feile auch nur an, wenn sie gegen das Arbeitsstück
vorwärts gestoßen wird. Die Feilen werden aus bestem
Stahl in
Gesenken geschmiedet oder gewalzt, durch
Befeilen und
Schleifen auf Schleifmaschinen ausgearbeitet und dann mit dem Hieb versehen (gehauen). Das Hauen geschieht mit
zweiseitig zugeschärften
Meißeln, deren
Schneide je nach der Gestalt der darzustellenden Feile geradlinig, konkav oder konvex
sein muß; man legt die leicht mit
Fett bestrichene Feile auf einen
Amboß, so daß die
Angel dem
Arbeiter zugekehrt
ist, hält sie mit einem doppelten endlosen
Riemen, in welchen der auf einer
Bank sitzende
Arbeiter mit den
Füßen wie in einen
Steigbügel tritt, fest und bringt jeden
Einschnitt mit einem einzigen Hieb hervor.
Kommt beim Fortschreiten der
Arbeit eine schon mit Hieb versehene
Fläche der Feile auf den
Amboß zu liegen, so wird sie durch
eine
ScheibePappe oder
Blei
[* 6] geschützt. Nachdem alle Seiten mit dem ersten Hieb (Unterhieb) versehen sind, nimmt man auf dem
Schleifstein oder mit einer groben Feile den
Grat ab und bringt dann den Oberhieb an. Ein sehr geschickter
Feilenhauer macht auf groben und großen Feilen 70-90, auf kleinen Feilen bis 240
Schläge in einer
Minute. Feilenhaumaschinen,
seit 1735 in ungemein großer Zahl konstruiert, haben bis jetzt wenig Erfolg gehabt; einige neuere
Konstruktionen werden indes
sehr gerühmt.
Nach dem Hauen werden die Feilen mit einem Brei von Kochsalzlösung und Roggenmehl, von Bierhefe, Hornkohle,
Ofenruß, Pferdemist,
Kochsalz,
Thon bestrichen, getrocknet, rotglühend gemacht und durch Eintauchen in Regenwasser oder Kochsalzlösung
gehärtet. Man reinigt sie dann mit einer
Bürste,
Sand und
Wasser oder mit verdünnter
Schwefelsäure,
[* 7] trocknet sie schnell
auf einer erhitzten Eisenplatte, taucht sie warm in
Baumöl und verpackt sie nach dem Abtropfen in
Papier,
nachdem noch die
Angel durch Erhitzen weich gemacht ist.
Die Feilen haben sehr verschiedene
Größe, von 2,5 bis 60
cm und mehr; die größten Feilen mit grobem Hieb sind die
Arm- oder
Strohfeilen (inStroh verpackt), mit 10-27
Einschnitten auf 2,5cmLänge; die Feilen mit Mittelhieb heißen
Bastard- oder Vorfeilen, die feinsten Schlichtfeilen, mit 140-230
Einschnitten. Zur Bezeichnung einer Feile wird im
Handel auch
die
Länge angegeben (s. unten), weil der Hieb bei kleinen Feilen feiner als bei großen ist. Bastardfeilen
von 3
ZollLänge haben auf 2,5cm 73, solche von 7
Zoll 37, von 12
Zoll 28, von 16
Zoll 22, von 20
Zoll 19,
von 22
Zoll 17
Einschnitte.
Die meisten Feilen sind gegen das vordere Ende hin stark verjüngt; die
Flächen sind der
Länge nach teils gerade, teils bauchig.
Nach der Querschnittsform unterscheidet man vierkantige mit quadratischem
Querschnitt und Hieb auf allen
vier
Flächen;
flache
(Ansatz-, Handfeilen) mit rechteckigem
Querschnitt und auf einer schmalen Seite ohne Hieb;
spitzflache
(Spitzfeilen) mit rechteckigem
Querschnitt, spitz zulaufend;
Einstreichfeilen (Schraubenkopf-,
Schwertfeilen), deren
Querschnitt ein sehr stark verschobenes gleichseitiges
Viereck
[* 8] mit ein wenig abgestumpften scharfen
Winkeln
bildet;
Bei Bearbeitung eines Metalls mit der Feile beginnt man stets mit groben Feilen (Bestoßen, Schruppen) und nimmt allmählich
feinere und ganz feine
(Schlichten, Abschlichten).
Letztere werden auf Schmiedeeisen und
Stahl mit
Öl benutzt.
Sind die Feilen nach längerm
Gebrauch verstopft, so reinigt man die gröbern mit einer feinen Stahlspitze oder einem dünnen
ausgehämmerten
Messingblech, feinere mit einer
Kratzbürste oder einem auf
Holz
[* 17] genagelten
Stück einer Baumwollkratze; vorteilhaft
befeuchtet man dabei die Feilen mit
Benzin oder
Petroleum. Durch den
Gebrauch stumpf gewordene Feilen werden
durch
Ausglühen weich gemacht, abgeschliffen und im hellrot- oder fast weißglühenden Zustand mit einer sehr großen und
groben Abziehfeile vom Hiebe befreit und dann von neuem aufgehauen.
Manche Feilen ertragen diese
Operation mehrere
Male,
¶
mehr
bisweilen aber leidet der Stahl und erreicht dann später nicht mehr den erforderlichen Härtegrad. Einigen Erfolg erzielt
man auch durch Behandlung der mit Lauge ausgekochten und sorgfältig gereinigten Feilen mit einer starken Säure, welche die
Zähnchen des Hiebes oberflächlich angreift. Man benetzt die trockne Feile mit so viel Scheidewasser, wie
sich, ohne abzulaufen, daran hält, spült und bürstet sie nach 4-7 Minuten in reinem Wasser ab und wiederholt die Behandlung
mit Säure mehrere Male. Zuletzt wäscht man die ab, zieht sie durch Kalkmilch, trocknet sie in der Wärme
[* 19] und bürstet sie mit
etwas Öl ab. Zum Ersatz der mit der Hand
[* 20] auszuführenden Arbeit des Feilens hat man Feilmaschinen (s. d.)
konstruiert.
Vgl. Wildner, Handbuch der Feilenkunde (Düsseld. 1885).