hatten den
Ruhm, das fast doppelt so starke, für unüberwindlich gehaltene schwedische
Heer besiegt zu haben, mit einem Verlust
von 500 Mann bezahlt. - Zum Andenken an diese
Schlacht ließ
Herr v.
Rochow auf Rekahn an der Landstraße von
Linum ein Denkmal
errichten; ein zweites
Monument auf dem Schlachtfeld wurde von dem Havelländischen
Kriegerverein 1857 aufgestellt. 1875 ward
der 200jährige Gedenktag der
Schlacht feierlich begangen und der Grundstein zu einem neuen Denkmal beim Dorf Hakenberg gelegt,
das 1879 eingeweiht wurde; dasselbe besteht in einem hohen, von einer
Viktoria gekrönten
Turm.
[* 2]
Vgl. v.
Witzleben und Hassel,
Zum 200jährigen Gedenktag von Fehrbellin
[* 3] (Berl. 1875);
heißt die
Stimmung, die einem Gefeierten (d. h. mit
Recht oder Unrecht für groß und erhaben Gehaltenen)
entspricht und sich von der
Stimmung, in die das
Erhabene (s. d.) uns versetzt, dadurch unterscheidet,
daß letzteres auch ohne
Feier ehrwürdig ist, das Feierliche aber nur durch die
FeierEhrfurcht einflößt.
Sind sie von der
Kirche vorgeschrieben, so werden sie vom
Volk die gebotenen
Feiertage genannt, während die aufgehobenen in
Tirol
[* 5]
Bauernfeiertage heißen.
Jemand »die Feige weisen« (ital.
far la fica), ihn durch eine gewisse Gebärde (indem man den
Daumen zwischen Zeige- und Mittelfinger vorstreckt) verhöhnen.
(Condyloma), warzenähnliche nässende, meist kleine Hautgeschwulst. Man muß streng zwei
Formen der Feigwarzen
unterscheiden, nämlich das breite und das spitze
Kondylom. Das breite
Kondylom kommt nur bei konstitutioneller
Syphilis vor
und hat seinen Sitz vorzugsweise an den äußern
Genitalien, seltener am
Afteroder an den
Lippen. Es stellt
sich dar als eine breite, flache, glatte
Erhebung derHaut,
[* 16] welche um 1-3
mm über das
Niveau der gesunden Umgebung hervortritt,
meist von rundlicher Gestalt ist und die
Größe eines Zehnmarkstücks gewöhnlich nicht überschreitet.
An der Schleimhaut des
Mundes nennt man diese Art der Feigwarze auch
Schleimpapel (Plaque muqueuse); sie erscheint
daselbst als milchig-trübe, flache Erhabenheit. Die breiten
Kondylome nässen gern an der Oberfläche, bluten leicht, wenn
sie berührt werden, und besitzen die
Neigung, in
Verschwärung überzugehen.
IhreAbsonderung ist ansteckend. Lustgarten hat
darin eigenartige Bacillen gefunden, deren
Rolle als Krankheitsursache jedoch noch nicht unumstößlich
erwiesen ist. Die Behandlung der breiten
Kondylome muß gegen das Grundleiden, nämlich die
Syphilis (s. d.), gerichtet sein
und besteht in der Anwendung des
Quecksilbers, des
Jodkaliums etc. Daneben ist es zweckmäßig, sie mit
Salzwasser anzufeuchten
und dann mit
Kalomel zu bestreuen oder mit
Höllenstein zu betupfen. - Die spitzen Feigwarzen
(Condyloma
acuminatum), welche man je nach ihrer Gestalt als hahnenkammförmige oder beerenförmige bezeichnen kann, haben das Gemeinschaftliche,
daß sie schmalgestielt aufsitzen, fast nur auf der äußern
Haut vorkommen und mit der
Syphilis als solcher nichts zu schaffen
haben. Die spitzen Feigwarzen beruhen auf einer starken Wucherung des Papillarkörpers der
Lederhaut und
sind ihrem
Bau nach eine Art von
Warzen. Ihr Lieblingssitz ist die Umgebung des
Afters und die großen Schamlippen; doch kommen
sie auch an andern Hautstellen, z. B.
¶
mehr
den Lippen, der Eichel etc., vor. Sie können die Größe eines Hühnereies, selbst einer Faust erreichen und bilden manchmal
einen dicken Wall um After und Scheidenöffnung. Sie entstehen durch den Reiz scharfer Sekrete, welche dauernd mit der Haut in
Berührung sind, z. B. bei weißem Fluß, chronischer Ruhr, Eicheltripper. Durch Reinlichkeit kann man ihre
Entstehung sicher verhüten. Spitze Feigwarzen von geringem Umfang schneidet man mit der Schere
[* 18] an ihrer Basis ab und betupft
die blutende Fläche mit Höllenstein. Sehr große Feigwarzen pflegt man mit der galvanokaustischen Schneideschlinge abzutragen.
KleineKondylome dieser Art gehen durch Bestreichen mit einer Verbindung von Salicyl und Kollodium oft zurück.
Eine allgemeine oder innere Behandlung ist überflüssig und ohne Einfluß auf die spitzen Feigwarzen.