Kontinents und durch
Annahme eines frühern Zusammenhanges mit ihm deuten. Die Fauna der größern Süßwasserseen scheint auf
Bevölkerung
[* 2] aus dem
Meer hinzuweisen. Ein
Beispiel auffälliger faunistischer Verhältnisse liegt im
Ostindischen Archipel vor,
wo die
InselnSumatra,
Borneo und
Java nebst
Bali in Bezug auf ihre Tierwelt zu
Indien, dieInseln östlich
von
Lombok zu
Australien
[* 3] gehören, und wo doch die
Grenze nur von einem schmalen, allerdings sehr tiefen Meeresarm zwischen
Bali und
Lombok gebildet wird. S. auch die Besprechung der geographischen Verbreitung der
Tiere im
Artikel
»Tier« und vgl.
Wallace,
Die geographische Verbreitung der
Tiere (deutsch,
Dresd. 1876, 2 Bde.).
Von den
Römern wurde Faunus vorzugsweise als Gott derBerge,
Triften und
Fluren, als Beschützer der
Herden verehrt,
der das Vieh fruchtbar machte (daher
Inuus, »Bespringer«, genannt) und die schädlichen
Raubtiere
[* 9] von ihnen abwehrte (daher
Lupercus, »Wolfsabwehrer«),
und erscheint somit als ein dem
Silvanus
[* 10] verwandtes
Wesen, wie er denn auch mit dem griechischen
Weidegott
Pan
[* 11] identifiziert wurde. Wie letzterer, liebt
er den Aufenthalt im
Wald, wo er gelegentlich die
Menschen schreckt und ängstigt, die er auch nachts in ihren
Häusern beschleicht, um sie durch
Träume und schreckhafte
Erscheinungen
zu plagen (daher auch Incubus,
»Alp«, genannt).
Sein jährliches
Fest, die
Faunalien, wurde am 5. Dezember von den Landleuten im
Freien begangen.
Man opferte ihm als Spender aller
Frucht, alles
TriebesBöcke mit
Wein- und Milchspenden, betete, daß der Gott den
Äckern und
Herden, zumal den jungen Geschöpfen, sich hold erweise, und entschädigte, während auch das Vieh sich frei umhertummeln
durfte, die Sklaven durch
Tanz auf
Wiesen und
Kreuzwegen und andre Genüsse für die Jahresarbeit (Horaz,
Carm. III, 18). Das eigentliche Sühnungsfest des Faunus waren aber die schon von
Romulus eingesetzten
Luperkalien (s. d.), welche
alljährlich am 15. Februar unter
Beobachtung höchst altertümlicher
Gebräuche gefeiert wurden.
Wie so manche Macht des
Zeugens und Gebärens, galt auch Faunus zugleich für einen weissagenden Gott und
hatte als solcher den Beinamen
Fatuus oder Fatuelus. Seine Prophezeiungen pflegte er teils durch Traumerscheinungen, teils
durch
Stimmen von sonst unerklärlichem Ursprung zu geben.
SeinOrakel erteilte er vorzüglich in dem heiligen
Hain der Albunea
(wahrscheinlich) bei
Tibur. Wie aber jene
Stimmen bald hier, bald da erschollen,
gab es bald ein ganzes
Heer von
Faunen: mutwillige
Dämonen mit krummen
Nasen,
Hörnern,
Schwänzen und Bocksfüßen, die man nun den griechischen
Satyrn
[* 12] und Silenen gleichsetzte und mit den
Nymphen in
Verbindung brachte.
Man suchte sich gegen ihre Neckereien durch Zaubermittel, wie die
Gichtrose
(PaeoniaofficinalisL.) u. dgl., zu schützen.
EinTempel
[* 13] des Faunus befand sich, 196
v. Chr. erbaut, auf der Tiberinsel in
Rom;
[* 14] in demselben
wurde am 13. Februar, dem
Tag des
Unterganges der Fabier (zwei
Tage vor den
Luperkalien), geopfert. Das weibliche Gegenbild des Faunus ist
Fauna, die Tochter
oder
Frau des Faunus, eine fördernde und segnende
Göttin derFlur, auch Fatua,
Maia oder
Bona Dea (s. d.)
genannt. Die künstlerische
Darstellung des Faunus entsprach vielleicht der des griechischen
Silen, wenn man die Silensmasken und
-Bilder auf den
Münzen
[* 15] italischer
Städte auf den einheimischen Gott beziehen darf.
(spr. för),JeanBaptiste, franz.
Sänger, geb. zu
Moulins, kam frühzeitig nach
Paris,
[* 16] wo er 1852 als
Pygmalion in der »Galathée« an der
Opéra Comique debütierte und 1861 ein
Engagement an der
GroßenOper
erhielt, das er als
Pierre de
Médicis eröffnete. Fortan war er der entschiedene Liebling der
Pariser, erntete aber auch auf
Gastrollen in
London,
[* 17]
Brüssel
[* 18] undWien
[* 19] großen Beifall. Seit 1876 hat er sich von der
Bühne zurückgezogen.
Faure glänzte nicht bloß als
Sänger, sondern war auch ein ausgezeichneter Darsteller. Als seine Hauptrollen sind Hoël (»Dinorah«),
Mephisto,
Don Juan,
Hamlet und
Tell zu nennen. Auch als
Komponistist er aufgetreten mit einem
»Pie Jesu« und mehreren Heften
Lieder. - Seine
Gattin Constance Caroline, geborne
Lefebvre, geb. zu
Paris, war eine beliebte Sängerin erst der
Opéra
Comique, später des
Théâtre lyrique, zog sich aber schon 1864 von der
Bühne zurück.
Seine ersten
Arbeiten waren Übersetzungen: Baggesens »Parthenais« (1810),
ManzonisTragödien (1823) und besonders neugriechische
Volkslieder (1824; deutsch von W.
Müller, 1825).
Sein Hauptwerk ist die
»Histoire de la
Gaule méridionale sous la domination
des conquérants germains« (Par. 1836, 4 Bde.),
das Bruchstück einer geplanten allgemeinen Litteratur- und
KulturgeschichteFrankreichs. Außerdem veröffentlichte
er die Abhandlung
»Sur l'origine de l'épopée du moyen-âge« (1833) und eine
Ausgabe der provençalischen
»Histoire de la croisade
contre les hérétiques albigeois« (1837). Die nach seinem
Tod erschienenen Werke:
»Histoire de la poésie provençale« (Par.
1846, 3 Bde.) und
»Dante et les origines de la langue et de la littérature italienne« (das. 1854, 2 Bde.)
beruhen auf seinen Vorlesungen. Mitglied der
Akademie (seit 1836) und des von
Guizot eingesetzten historischen
Komitees, war
er auch Mitarbeiter an der von den
Benediktinern begonnenen
»Histoire littéraire de la
France«. Seine Werke zeichnen sich
durch umfassende
Gelehrsamkeit aus, während die
Methode der Forschung manches zu wünschen übrigläßt. Neuerdings veröffentlichte
Lalanne aus seinem
Nachlaß noch: »Les derniers jours du Consulat« (Par.
1885).
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