verspottet wurde. In gleichem
Sinn sind die Fastnachtsspiele des
BaselerBuchdruckers Pamphilius
Gengenbach und des
Berner Malers Nikol.
Manuel
sowie Burkh.
Waldis' Fastnachtsspiel vom verlornen Sohn gehalten. Wiederholte Verbote und der
Rückzug der
Poesie aus dem
Volk
in die Gelehrtenstuben ließen endlich die Fastnachtsspiele verschwinden; nur
Spuren davon haben sich noch in einzelnen
Gegenden unter andern Benennungen (Mummenspiele,
Mummenschanz, Schönbartlaufen etc.) erhalten. Eine vollständige Sammlung
der Fastnachtsspiele aus dem 15. Jahrh. lieferte A. v.
Keller (Stuttg. 1853 bis 1858, 4 Bde.).
SirJohn, engl.
Feldherr, nahm an der Belagerung von
Orléans
[* 2] bis zur
Befreiung der Stadt
durch
Johanna d'Arc und demnächst an der
Niederlage teil, welche der englische Oberfeldherr
Talbot bei
Patay durch
die
Jungfrau erlitt. Fastolf rettete die Reste des
Heers nach
Paris,
[* 3] wurde aber beschuldigt, aus
Feigheit geflohen zu sein, und entging
nur mit knapper
Not der Schmach, aus dem
Hosenbandorden ausgestoßen zu werden. Er starb
Grafen Radolf, dritte Gemahlin
Karls d. Gr. seit 783,
Mutter der Theoderada und Hildrud,
ein herrschsüchtiges
Weib, reizte ihren Stiefsohn
Pippin durch ihren
Stolz und ihre
Härte 792 zur Empörung
gegen seinen
Vater, wofür er alsMönch ins
KlosterPrüm gesperrt wurde;
(v. lat. fatum, »Verhängnis«;
Schicksalsglaube), die Meinung, daß die Weltbegebenheiten durch eine blinde, nicht nach vernünftigen
Zwecken bestimmte,
unabwendbare
Notwendigkeit (Anangke), durch ein Verhängnis
(Moira) erfolgen. Derselbe ist als
Glaube an
ein blindes
Schicksal dem
Vorsehungs-, als
Glaube an die Verhängung unverdienten (unbilligen) Geschicks dem
Glauben an das Walten
gerechter
Vergeltung
(Nemesis) entgegengesetzt; durch die
Ausschließung willkürlicher
Zurücknahme des einmal Bestimmten dem
Determinismus, durch die Gleichgültigkeit gegen
Zweck- als wirkende
Ursachen dem
Materialismus verwandt; von dem
Optimismus der
besten wie von dem
Pessimismus der schlechtesten
Welt aber dadurch verschieden, daß nach jenem das
Beste, nach diesem das
Schlechte
notwendig, nach der Weltanschauung des aber das Notwendige selbst willkürliche
Laune, also nicht notwendig ist. Fatalist,
Anhänger des Fatalismus; fatalistisch, an ein unvermeidliches
Schicksal, Verhängnis glaubend.
Morgana (ital., franz.
Fée Morgain, mittelhochd. Feimorgân, Fâmurgân), in der bretonischen
Sage die zauberkundige
Stiefschwester des
KönigsArtus,
Lancelots verschmähte Geliebte, eine
Fee, die ihre Macht besonders in
Luftspiegelungen zeigte,
daher auch Bezeichnung für
Luftspiegelung
[* 4] (s. d.) selbst, wie sie namentlich in der
Meerenge von
Messina
[* 5] sehr auffallend zu
Tage tritt. DieSage läßt dort die Fata Morgana im kristallenen
Palast in der Tiefe
des
Meers wohnen, zur Zeit des
Sonnenuntergangs mit ihren Gespielinnen in hundert bunten Gestalten heraufkommen u. dgl.
(arab.), die
Eröffnung, der Anfang, insbesondere die erste
Sure des
Korans, das Hauptgebet der Mohammedaner,
das von ihnen gleich unserm
Vaterunser gebraucht wird.
militärischer
Posten im südlichsten Teil des
Sudân, im Gebiet der
Schuli, 70 km nordöstlich
vom Mwutansee, unter ägyptischer Herrschaft Sitz eines
Mudirs mit einer kleinen
Besatzung.
Nahe bei dem
Fort ein großes Dorf
der Eingebornen.
die vierte Tochter
Mohammeds, von der Chadidscha, war zu
Mekka 607 geboren und wurde 623 mit dem nachherigen
KalifenAli vermählt.
Sie war die Lieblingstochter des
Propheten und sein einziges ihn überlebendes
Kind,
und erst nach ihrem sechs
Monate nach ihres
VatersTod erfolgten Ableben verzichtete
Ali auf das Kalifat.
(Aliden), arab. Dynastie, gegründet von
AbuAbdallahHasan, einem
Missionär der Ismailiden, welche
Ismail,
einen Urenkel
Alis und
Fatimas, der Tochter
Mohammeds, in siebenter
Linie, und dessen Nachkommen als die
einzigen wahren geistlichen Oberhäupter der
Muselmanen betrachten. Der genannte
Gründer warb für
ObeidAllahIhnMohammed, den
wirklichen oder angeblichen Enkel
Ismails, unter den
Berbern zahlreiche Anhänger und stürzte mit ihrer
Hilfe die zu
Kairuan
im jetzigen
Tunis
[* 9] herrschende Dynastie der Aglabiten (909).
ObeidAllah schlug seinen Sitz in dem befestigten
Mahdijoh auf, unterwarf
Tripolis und
Sizilien
[* 10] seiner Herrschaft und dehnte dieselbe bis
Fes aus.
Für seinen Urenkel Almuizz (969-970) eroberte dessen
Feldherr Dschauhar
Ägypten,
[* 11] das nun der Hauptsitz der Herrschaft der
Fatimiden ward, die sich dann auch
Syrien undPalästina
[* 12] unterwarfen. Unter den spätern verweichlichten fatimidischen
Herrschern, die ihre
Wesire schalten und walten ließen, riß sich das westliche
Afrika
[* 13] los, und die
Kreuzfahrer bemächtigten
sich 1099
Syriens und
Palästinas. Nach dem
Tode des letzten Fatimiden, Aladhed (1171), nahm Salah Eddin
(Saladin), der
Gründer
der Dynastie der Ejubiden,
Besitz vonÄgypten. Die Fatimiden, eifrige
Schiiten, gründeten Missionsanstalten und
Schulen zur Verbreitung ihrer
Lehren,
[* 14] welche anfangs nur denen der
Sunniten entgegengesetzt waren, später aber infolge der
allegorischen
Interpretation des
Korans die Grundlehren des
Islam verneinten.
von der Allahabad-Dehli-Eisenbahn durchschnitten und ist mittels des 1870 begonnenen »untern
Gangeskanals« mit einem Netz von Bewässerungsgräben versehen, welche seine reichen Zucker-, Indigo-, Baumwoll-, Mohn- und Getreidefelder
befruchten.
Die Stadt Fatipur, mit 21,328 Einw., an der Eisenbahn, ist der Hauptstapelplatz der Umgebung.