Dichtern als eins der vier irdischen
Paradiese gepriesen wird. Auf Meilenweite bilden hier die Brachfelder einen einzigen
Narzissenteppich. Die Gebirgsabhänge sind gut bewaldet und am
Fuß mit
Wein und Fruchtbäumen bedeckt. Ein Teil der kleinern
Gewässer ist stark mit
Naphtha oder
Schwefel versetzt. Von den das
Meer erreichenden
Flüssen sind die namhaftesten:
der nördlich von
Abuschehr mündende Sefid
Rud und der Sitaregjan, welcher südöstlich von
Schiraz seine
Quellen hat.
Auf dem
Tafelland ist der bedeutendste
Fluß der Bendemir, welcher durch
Dämme zum
Zweck der
Ableitung auf die zu bewässernden
Fluren aufgestaut worden ist. Was von seinem
Wasser nicht zurBewässerung verbraucht wird, geht in den
SalzseeNeris oder
Bachtegân (s. d.). Ein kleinerer
See dieser
Art ist der Mahluja, im SO. von
Schiraz, der von jenem durch eine
Bergkette geschieden ist. Das
Klima
[* 2] ist nach der niedern oder höhern
Lage begreiflicherweise verschieden. Über die Zahl der
Bewohner fehlen zuverlässige Angaben, doch ist im allgemeinen die
Bevölkerung
[* 3] sehr dünn.
Man schätzt die Gesamteinwohnerzahl der
Provinzen Fars,
Chusistan und
Laristan auf rund 1 Mill.
Menschen; das
Areal von Fars wird
zu
ca. 137,700 qkm (2500 QM.) berechnet. Innerhalb des Stufenlandes befinden sich zahlreiche
Stämme kriegerischer Bergbewohner. Viele der kleinen Ortschaften bestehen dort aus der
Festung
[* 4] eines Häuptlings,
die von hohen
Mauern und
Türmen eingeschlossen ist, und den umherliegenden
Wohnungen seiner
Vasallen. Die vorzüglichsten
Städte
sind: die Hauptstadt
Schiraz und der Haupthafen
Buschir. Mehrere andre sonst blühende
Städte, wie Firuzabad, Darabdscherd
etc., sind gegenwärtig ganz verfallen.
In F., das mehrmals
Mittelpunkt des persischenReichs war, finden
sich, wenngleich in
Ruinen, viele
Denkmäler von dessen ehemaliger
Größe. Außer
Persepolis (nordöstlich von
Schiraz im
Thal
[* 5] des Bendemir) kommen dergleichen bei Murghab, bei Kasserun
(Ruinen von Schahpur), in dem
Gebirge bei Darabdscherd und in Firuzabad
vor. - Fars ist die eigentliche
Heimat der alten
Perser und das Stammland des
Kyros, dessen Vorfahren hier
unter medischer
Oberhoheit herrschten, und der durch
Gründung seines
Reichs diese
Provinz zur herrschenden und ihren
Namen Fars oder
Pars zu dem des ganzen
Reichs machte, dessen
Schicksal sie nun im allgemeinen teilte (vgl.
Persien).
[* 6]
Ardeschir-Babekan oder
Artaxerxes begründete 226
n. Chr. die Macht der Sassanidendynastie. 647 wurde Fars von
den Arabern erobert; 934 ging es für die
Kalifen verloren, da die
Bujiden sich daselbst emporschwangen und Fars zum
Mittelpunkt
ihrer Herrschaft machten. Nachdem die
Bujiden 1057 der Herrschaft der
Seldschukken hatten weichen müssen, wurden diese wieder
von chowaresmischen
Schahs verdrängt. Hierauf kam Fars unter mongolische Herrschaft und wurde 1263 dem
persischen
Reich der Dschengis-Chaniden völlig einverleibt, denen es jedoch
Timur um 1393 abnahm. Unter den Nachfolgern des
letztern blieb es bis 1469, wo es unter die Herrschaft der
Turkmenen kam; aber 1503 verleibte es
SchahIsmael dem
Reich der
Sofis
ein. Um die Mitte des 16. Jahrh. gründete
KerimChan, der in
Schiraz residierte, daselbst die Dynastie
der Zendiden, die bis 1793 regierte, in welchem Jahr Fars unter die Herrschaft der Kadscharendynastie kam, welche
noch gegenwärtig in
Persien regiert. S.
Karte
»Persien«.
(Farsak), früheres (bis 1874) Meilenmaß in der Türkei,
[* 7] = 5001 m, in
Persien = 6720 m,
aber in der
Praxis von sehr verschiedener
Länge (kleines oder leichtes Farsang = 5065 m).
Im
Altertum war
das arabische und persische
Farsang = 3 arab.
Meilen oder 5760 m, das armenische, syrische, ägyptische = 3 armen.
Meilen oder 3600
Schritt.
Das ursprüngliche
Farsang der
Perser, Chaldäer, Phöniker war = 10,000 ägyptischen königlichen
Ellen oder 5250 m.
Inselgruppe im
RotenMeer, an der
Küste von
Jemen, zwischen 16½° und 17° nördl.
Br., enthält zwei Hauptinseln:
FarsanKebîr, mit
Dattelpalmen und dem Haupthafen
ChorFarsan, und Farsan Segîr, nördlich von jener, nebst zahlreichen kleinern
Inseln und
Riffen.
Die beiden Hauptinseln, auf denen es viele
Schildkröten
[* 8] und
Gazellen gibt, werden von
Perlen- und Korallenfischern bewohnt.
In dem jetzt mit ihm verwachsenen Fatehgar (12,435 Einw.) steht
eine englische
Garnison (mit
Artilleriewerkstätten) und residieren die englischen Behörden.
alte Stadt mit
Feste in der pers.
ProvinzFars, etwa 100 km südöstlich von
Schiraz, in gut
bebauter
Ebene zwischen Obstgärten, Rosengebüschen und Platanenpflanzungen 1295 m hoch gelegen, aber ärmlich, aus
Backsteinen
gebaut, mit angeblich 18,000 Einw., welche berühmte, mit der
Nadel gearbeitete, goldgestickte
Zeuge, auch Seidenzeuge fertigen
und
Handel mit
Tabak
[* 14] treiben.
(PhasianusL.),
Gattung aus derOrdnung der
Scharrvögel und der
Familie der Fasanen (Phasianidae),
ansehnliche
Vögel
[* 15] mit etwas gestrecktem Leib, kurzem
Hals, kleinem
Kopf, mittellangem, mäßig starkem, an der
Spitze gewölbtem
Schnabel, kurzen, abgerundeten
Flügeln, mittelhohen, kräftigen, beim Männchen mit einem
Sporn bewehrten
Füßen, dachförmigem,
langem
Schwanz, dessen Mittelfedern die übrigen um das
Sechs- oder Achtfache in der
Länge überragen,
und verlängerten Ohrfedern, welche aufgerichtet zwei kleine Hörnchen bilden. Der gemeine Fasan (Edelfasan, P. colchicusL.) wird 80
cm lang, mit 40
cm langem
Schwanz, 75
cm breit, ist ungemein bunt, am
Kopf und Oberhals grün, prächtig blau metallglänzend,
am Unterhals, an der
Brust,
¶
mehr
dem Bauch
[* 17] und den Seiten rötlichbraun, purpurfarbig schimmernd und schwarz gezeichnet, auf dem Mantel mit weißen Halbmondflecken;
die langen, zerschlissenen Bürzelfedern sind dunkel kupferrot, die Schwingen braun, rostgelb gebändert, die Schwanzfedern
olivengrau, schwarz gebändert, kastanienbraun gesäumt; das nackte Augenfeld ist rot, das Auge
[* 18] rostgelb, der Schnabel hell
bräunlichgelb, der Fuß rötlichgrau. Das kleinere Weibchen ist erdgrau, schwarz und dunkel rostfarben
gefleckt und gebändert.
Der Fasan meidet geschlossenen Hochwald, bevorzugt Haine und Gebüsche in der Nähe von Feldern und Wiesen, treibt
sich am Tag am Boden umher und übernachtet auf Bäumen oder Büschen. Er läuft vorzüglich, fliegt schlecht, ist geistig wenig
begabt und sehr leicht aus der Fassung zu bringen, so daß er, überrascht, die Flügel zu gebrauchen vergißt. Er hält sich
gern verborgen und bewahrt stets Selbständigkeit, wird also nie recht zahm. Die Balzzeit beginnt im
März und dauert bis zum Mai.
Der Hahn
[* 27] läßt dann, besonders des Morgens, heisere Balzlaute hören und lockt die Hennen mit einem »Kack, Kack« zusammen.
Im Freien tritt er gewöhnlich nur wenig, höchstens 5-6 Hennen, in Fasanerien wohl 10 Stück. Das Weibchen baut auf
der Erde, im Gras oder im Strauchwerk ein kunstloses Nest, legt etwa 8-15 hell olivengrüne Eier,
[* 28] welche es in 24 Tagen ausbrütet.
Im September und Oktober erhält der junge Hahn nach und nach sein dunkleres metallisches Gefieder und läßt später auch beim
Auffliegen den gackernden Ton hören.
Die Jagd, bei welcher gewöhnlich nur Hähne geschossen werden, deren Schonzeit auf die Monate Juni, Juli
und August beschränkt ist, während das Wildschongesetz für Preußen
[* 29] den Hennen eine Schonzeit von Anfang Februar bis Ende August
gewährt, kann auf der Suche mit dem Vorstehhund betrieben werden. Außerdem wird diese Wildart auf der Treibjagd erlegt,
jedoch müssen die Treiben klein sein und die Treiber, zwischen denen man Hühnerhunde suchen läßt, sehr dicht und langsam
gehen, weil der Fasan sehr fest liegt und sich leicht drückt.
Man kann den Fasan wie andres Geflügel halten, erzielt dann aber keine Nachzucht, da die Henne im engern Gewahrsam wohl
Eier legt, aber nicht brütet. Zu erfolgreicher Fasanenzucht ist eine Waldparzelle von 4-6 Hektar, am besten Laubholz, Mittelwald
mit einzelnen alten Laubholz- und Nadelholzstämmen, jungen Nadelholzbeständen, beeren- und früchtetragenden Bäumen und
Sträuchern, erforderlich; dieselbe muß auch Blößen, üppigen Graswuchs und Wasser enthalten und darf nicht in zu großer
Nähe eines Dorfs oder einer Stadt liegen.
Der ganze Raum (Fasanerie) muß mit einer Mauer oder mit Palissaden eingefriedigt werden. In diese Fasanerien werden mehrere Familien,
je aus einem Hahn und 5-6 Hennen bestehend, versetzt, nachdem man den Hähnen,
um sie am Fortfliegen zu hindern, ein Flügelgelenk
abgeschnitten hat. Man unterscheidet wilde und zahme (künstliche) Fasanerien. Bei den erstern überläßt
man die Tiere völlig sich selbst, läßt namentlich auch die Hennen ihre Eier an jedem beliebigen Ort ausbrüten, die Jungen
von der natürlichen Mutter führen, beschützen und ernähren und sorgt nur in strengen Wintern für Fütterung.
Bei der zahmen Fasanenzucht dagegen wird eine bestimmte Anzahl Fasaneneier gesammelt und in einem besondern
Lokal durch Trut- oder kleine Haushennen ausgebrütet, worauf man die Jungen durch künstliches Futter erzieht und dieselben,
auch wenn sie völlig erwachsen sind, zu einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Orte täglich füttert. Diese letztere
Methode ist auch auf einem von Mauern umgebenen Hof
[* 30] ausführbar, wenn man während der Legezeit die einzelnen
Familien durch Drahtgitter voneinander trennt.
Die Fasanenhenne beginnt in der ersten Hälfte des März zu legen und liefert gegen 20 Eier, die Brutzeit dauert 25-26 Tage.
Die erste Nahrung der Jungen besteht in einem Teig von Brotkrumen, hart gekochten, klein gewiegten Eiern
und Ameiseneiern; nach 14 Tagen gibt man allmählich auch Weizen und nach zwei MonatenWeizen, Gerste,
[* 31] Buchweizen. Der Fasan begattet
sich auch mit der Haushenne und liefert Bastarde, die kräftiger sind als der Vater, mit dem übrigen Hausgeflügel erzogen
werden können, sehr zartes und wohlschmeckendes Fleisch liefern, aber nicht fortpflanzungsfähig sind.
Über Fasanenzucht schrieben: Goedde (2. Aufl., Berl. 1880), A. R. Schulz (Wien
[* 32] 1872), Reuter (Berl. 1875), Cronau (Straßb.
1884).
Der Goldfasan (P. [Thaumalea] pictusL.), 85 cm lang, 65 cm breit, mit 60 cm langem Schwanz, besitzt einen goldgelben Federbusch
auf dem Kopf, einen orangeroten, schwarz gestreiften, abstehenden Kragen, ist auf dem Oberrücken goldgrün,
schwarz geschuppt, auf dem Unterrücken hochgelb, am Unterleib hoch safranrot; die Schwingen sind rotgraubraun, rostrot gesäumt,
die Schulterfedern dunkelblau, heller gerändert, die Schwanzfedern bräunlich, schwarz marmoriert oder netzartig gezeichnet,
die verlängerten, schmalen Oberschwanzdeckfedern dunkelrot; das Auge ist goldgelb, der Schnabel weißgelb,
der Fuß bräunlich.
Der Goldfasan lebt in Südtaurien, im Osten der Mongolei und in Süd- und Südwestchina, findet sich ausschließlich im Gebirge,
ist begabter als der Edelfasan, auch besser zähmbar. Er hält sich bei uns recht gut; die Henne legt im Mai 8-12 sehr kleine,
gelbrote Eier, welche durch Hühner
[* 33] ausgebrütet werden können, woraus man die Jungen wie Edelfasanen erzieht.
Cuvier wollte im Goldfasan den Phönix der Mythe erblicken. Fast noch schöner ist der Amherstfasan (P. [Thaumalea] Amherstiae
Leadb.), 125 cm lang, mit 90 cm langem Schwanz, rotem, auf der Stirn schwarzem Federbusch, silberfarbenem, dunkel gestreiftem
Kragen, am Hals, Oberrücken und den Oberflügeldeckfedern hell goldgrün, dunkel geschuppt, am Unterrücken
goldgelb, dunkel schattiert, an den Oberschwanzdeckfedern blaßrötlich, schwarz gebändert und gefleckt, unterseits weiß;
die Schwingen sind bräunlichgrau, heller gesäumt, die mittlern Steuerfedern weißgrau getüpfelt, schwarz gebändert, gelb
gesäumt, die übrigen grau, die seitlichen Oberschwanzdeckfedern verlängert und korallrot; das Auge ist goldgelb,
das nackte Wangenfeld bläulich, Schnabel und Fuß gelb. Er bewohnt höhere Gebirgsregionen in China
[* 34] und Tibet, ist noch begabter
als der vorige, härter und recht geeignet, bei uns akklimatisiert zu werden. Er erzeugt mit dem
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