Der
Palast in
Rom, am gleichnamigen Platz, nahe dem
Tiber, der
Farnesina (s. d.) gegenüber gelegen, ist
eins der vorzüglichsten Bauwerke der
Ewigen Stadt. Der
Bau wurde von Alessandro Farnese vor seiner
Erhebung auf den päpstlichen
Stuhl nach dem
Plan des jüngernAnt. da
Sangallo 1530 begonnen, dann unter Leitung
Michelangelos fortgesetzt (von ihm namentlich
das herrliche, reichverzierte Hauptgesims, das große Marmorfenster über dem Haupteingang und der
Hof,
[* 14] mit Ausnahme der untern Arkadenreihe), schließlich von della
Porta (von ihm die
Loggia an der Rückseite) 1580 vollendet.
Ein
Saal des
Palastes, die sogen.
Galerie, enthält umfangreiche und berühmte Freskogemälde mythologischen
Inhalts von Annibale
Carracci. - Die
FarnesischenGärten auf der Nordseite des
Palatins, von
Paul III. angelegt, zeigen jetzt
nur noch
Spuren ihrer ehemaligen Pracht.
Napoleon III., der 1860 in
Besitz derselben kam, unternahm dort bedeutende
Ausgrabungen,
die seit 1870 von der italienischen
Regierung fortgesetzt werden. Von
Ruinen antiker Bauwerke liegen hier die
Paläste des
Tiberius,
Caligula, der
Flavier u. a.
Kunstwerke, eine
Reihe antiker Kunstwerke, als »Farnesische« bezeichnet, teils weil
sie unter dem
PapstPaul III. (aus dem
HausFarnese) aufgefunden oder restauriert wurden, teils weil sie lange eine Hauptzierde
der
Kunstsammlungen im Farnesischen
Palast zu
Rom waren, von wo sie nach dem Aussterben des
HausesFarnese
(1790) in den
Besitz des
Königs von
Neapel
[* 15] übergingen, der sie dem Museo Rorbonico (jetzt Museo nationale) in
Neapel einverleibte.
Die vorzüglichsten derselben sind: Die Farnesische
Flora, eine 3,5 m hohe Marmorstatue, aus den
Bädern des
Caracalla stammend,
nach
Visconti eine
Personifikation der
Hoffnung, nach
Winckelmann eine tanzende
Muse, nach neuerer
Vermutung
eine
Hebe.
Man fand nur den
Rumpf erhalten, weshalb
Paul III.
Kopf, Vorderarme und
Füße von Guglielmo della
Porta ergänzen ließ. Eine
neue Ergänzung, die wie die erste eine
Flora voraussetzt, wurde 1796 in
Neapel ausgeführt. Der Farnesische
Herakles
[* 16]
(Herkules),
eine
Statue von 5,3 m
Höhe, aus parischem
Marmor, ist nach der
Inschrift ein Werk des Atheners
Glykon, welches
sich an ein älteres athenisches Vorbild anlehnt.
Herakles ist dargestellt, wie er nach der Erbeutung der Hesperidenäpfel,
welche er in der
Hand
[* 17] hält, matt und gebeugt auf seine
Keule gestützt, ausruht; die Körperbildung ist eine übertrieben
kräftige (s. Taf.
»Bildhauerkunst
[* 18] IV«,
[* 19] Fig. 8). Die
Statue wurde 1540 in den
Thermen des
Caracalla gefunden und im Farnesischen
Palast aufgestellt.
Einst stand das Werk in der
Bibliothek des
AsiniusPollio und kam dann in die
Bäder des
Caracalla. Erst 1546 oder 1547 wurde
es wieder aufgefunden und unter
Paul III. zweimal schlechtenRestaurationen unterworfen. Bei der ersten
Restauration arbeitete man auf eine Ergänzung von
»Herkules mit dem kretischen
Ochsen« hin; erst bei der zweiten hatte man
den eigentlichen
Mythus vor
Augen. 1786 nach
Neapel versetzt, ist die
Gruppe jetzt ein
Prachtstück des dortigen Museo nazionale.
Von geringerer Bedeutung sind die übrigen Farnesischen Kunstwerke: der
Fechter, der
Kopf des
Caracalla,
Venus und
Apollo.
auch mehrere Arten der GattungCibotium) wächst auch auf Borneo, den Philippinen, in Kochinchina, China
[* 24] und im Innern Hochasiens;
sein niederliegender Stamm wird 30 cm lang und ist dicht in schön goldgelbe, nicht verfilzte, 2-3 cm lange Haare
[* 25] eingehüllt.
Dunklere Haare kommen als Paku-Kidang von einigen javanischen Baumfarnen und auch sonst von amerikanischen
tropischen Farnen. Sie eignen sich sämtlich zur Anwendung als blutstillendes Mittel; wo Farnhaare in großer Menge und von
besonderer Feinheit und Weiche zu haben sind, werden sie aber auch als Polstermaterial benutzt, z. B. das Pulu von mehreren
Cibotium-Arten des Hawai-Archipels und ähnliche Haare von den Azoren, Madeira,
[* 26] Westindien,
[* 27] Neugranada etc.
Das Paku-Kidang des holländischen Handels besteht aus glänzenden, bis 5 cm langen, hellgelben bis dunkelbraunen Haaren, die
einfache, sehr dünnwandige, häufig bandartig zusammenfallende Röhren
[* 28] darstellen und sehr begierig Wasser einsaugen. Besonders
dem Blut entziehen sie sehr kräftig Wasser und veranlassen dadurch schnelle Koagulation des Serums und Verstopfung
der blutenden Gefäßöffnungen. Man muß sie vor der Anwendung zerreiben, um dem Blut möglichst viele Röhrenöffnungen darzubieten.
Die Haare enthalten Gerbstoff, Harz, Wachs, Humusstoffe. Beim Erwärmen entwickelt Paku-Kidang angenehmen Geruch.