sodann daselbst bis 1618, lebte hierauf, von einem Aufenthalt in
Rom
[* 2] (1631-34) abgesehen, in
Madrid
[* 3] und starb erst
von der Nachwelt gefeiert. Von seinen zahlreichen, in spanischer
Sprache
[* 4] geschriebenen
Schriften sind im
Druck erschienen: »Discursos
morales y politicos«
(Madr. 1623-26 u. Lissab. 1674);
»Epitome de las historias portuguezas« (das. 1628, 2 Bde.;
beste Ausg. Brüss. 1730);
»Lusiadas de Luiz de
Camoens commentadas todas«
(Madr. 1639, 4 Bde.);
»Rimasvarias deL. de
Camoens commentadas« (das. 1685, 5 Bde.).
Kritische Selbständigkeit geht ihnen ab. Seine Gedichte, unter dem
Titel:
»Fuente de Aganipe, rimas varias«
(Madr. 1644-46, 4 Bde.) erschienen, bestehen aus
Sonetten,
Eklogen,
Kanzonen und
Madrigalen und sind zum großen Teil auch in
spanischer
Sprache abgefaßt.
(spr. färribohlt), gewerbreiche Stadt im nordamerikan.
StaatMinnesota, 70 km südlich von St.
Paul, mit Anstalten für Taubstumme,
Blinde und Schwachsinnige, einem
episkopalen
College und (1880) 5415 Einw.
Distrikt in der britisch-ostind.
ProvinzBengalen,
DivisionDacca, im Gangesdelta zwischen dem
Ganges und dem
Madhamti, umfaßt 5871 qkm (107 QM.) mit (1881) 1,631,734 Einw.
(davon 58 Proz. Mohammedaner, 41,6 Proz.
Hindu). In der
Regenzeit wird das ganze
Delta
[* 6] überschwemmt, und der untere Teil des
Bezirks gleicht dann einem großen
Meer,
aus welchem die hohen Flußufer und künstlichen
Erhöhungen, auf denen die Ansiedelungen der zahlreichen
Bevölkerung
[* 7] errichtet
sind, inselartig hervorragen. In der heißen
Jahreszeit dagegen fehlt es oft völlig an
Wasser. Der interessanteste
Teil der
Bevölkerung sind die
Tschandal (s. d.). Die Stadt Faridpur, mit (1881)
10,263 Einw., ist, wie die meisten
Städte in
Bengalen, nicht eng zusammengebaut und zeigt reges
Leben nur an Markttagen; zahlreich
sind Freudenmädchen.
(Porto Farina, bei den Eingebornen Garel Melah, »Salzgrube«),
ärmlicher
Ort im nördlichen
Tunis,
[* 11] am Eingang des jetzt versandeten
Salzsees El Bahira, in den zwei
Arme der
Medscherda münden,
mit
Salinen und 800 Einw. Farina wurde an derStelle der alten phönikischen Stadt Ruscinona 1640 von
UstaMuradDei als Kriegshafen angelegt, ist jetzt aber
nur für ganz kleine Fahrzeuge brauchbar.
Das
Fabrikat gewann die weiteste Verbreitung und den jetzt gebräuchlichsten
Namen
durch die
Franzosen im Siebenjährigen
Krieg.
Neben dem ersten
Fabrikat tauchten aber auch viele andre auf, und schon 1819 bestanden in
Köln 60
Fabriken
von Kölnischem
Wasser, welche meist unter dem
Namen Farina betrieben wurden, während nur drei Fabrikanten diesen
Namen zum Familiennamen
hatten. Der in
Italien
[* 14] sehr häufige
Name Farina war Gegenstand des
Handels geworden, und als dies durch die preußischen
Gerichte 1828 für
ungesetzlich erklärt worden war, gingen zwar manche der bestehenden
Fabriken ein oder änderten die
Firma;
andre aber gingen nach
Italien und schlossen dort mit Leuten,
Namens Farina,
Verträge zur
Gründung von Kölnisch-Wasserfabriken,
wobei jene nur den
Namen herzugeben hatten.
Später löste man die
Verträge wieder und stipulierte, daß dem
Kölner
[* 15]
Associé die
Firma verbleiben sollte.
Gegenwärtig handeln von 48 Kölnisch-Wasserfabriken in
Köln 36 unter dem
Namen und in zahlreichen
Prozessen ist die
Berechtigung
der einen oder der andern
Firma, ihr
Fabrikat als das echte zu bezeichnen, bestritten worden. Man hat auch die
Erfindung durch
einen Farina geleugnet und angegeben, daßPaul de Feminis das Parfüm um 1690 aus
Mailand
[* 16] nach
Köln gebracht,
dort zuerst unter dem
NamenEau admirable verkauft und das
GeheimnisJohannAnton Farina (zur Stadt
Mailand) hinterlassen habe. Es
ist aber festgestellt worden, daß vor 1709 weder der
Name Farina noch de Feminis im Stadtarchiv vorkommt.
2)Salvatore, ital. Romandichter, geb. zu Sorso im
Sardinischen, widmete sich dem
Studium der
Rechte zu
Pavia und
Turin
[* 17] und erlangte den Doktorgrad, geriet aber alsbald nach Vollendung
seiner
Studien in die litterarische Laufbahn, in welcher es ihm, nachdem er in
Mailand seinen
Wohnsitz genommen, sofort gelang,
mitRomanen und
Novellen die
Gunst des Lesepublikums zu erringen. Die bisher von ihm erschienenen, der Erzählungslitteratur
angehörenden Werke (zum Teil mehrfach aufgelegt) sind: »Due amori« und »Un segreto« (1869);
»Fiamma vagabonda« (1872; neue
Ausg. u. d. T.: »Frutti proibiti«, 1878);
ein
Cyklus, der mehrere Einzelerzählungen umfaßt
(»Prima che
nascesse«, »Le
[* 19] tre nutrici«,
»Mio figlio studia« und
»Mio figilo s'innamora«; deutsch, Berl. 1884, 2 Bde.);
endlich: »Il marito di Laurina« (1881);
»L'intermezzo e la pagina nera« (1882);
»Amore ha cent' occhi« (1883) und als erster
Teil eines zweiten
»Si muore« betitelten Novellencyklus: »Caporal Silvestro« (1884;
deutsch, Berl. 1885).
Farina exzelliert in anmutiger Schilderung des Kleinlebens; dies und ein gewisser
Humor
haben ihm den
Namen des »italienischen
Dickens« eingebracht.
SeinKreis
[* 20] ist der des häuslichen, des Familienlebens und der Empfindungswelt,
die unmittelbar damit zusammenhängt. Seine
Romane werden in
Deutschland,
[* 21]
Frankreich,
Spanien
[* 22] und
Holland fleißig übersetzt;
eine Auswahl derselben besitzen wir deutsch von
Otto Borchers (Leipz. 1876-77, 3 Bde.).
Farina redigiert seit
Jahren die »Gazzetta musicale« und »Rivista
minima«; auch erscheint unter seiner Redaktion eine italienische
»Bibliothek ausgewählter
Romane des
Auslandes«.
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