Salzsäure beim
Kochen mit dem Stoffrot, und geht die
Farbe des letztern selbst in
Braun und
Braunrot über, so ist die
Farbe
holzschwarz ohne Küpengrund, also ganz unecht. Geht hierbei die
Farbe des
Stoffes nur in
Blau über, während die
Flüssigkeit
sich rot färbt, so ist die
Farbe holzschwarz mit Indigküpengrund und relativ echt oder nicht ganz unecht.
(franz., spr. farsse), eine Art dramatischer
Zwischenspiele, welche sich auf dem Gebiet der niedrigsten
Komik
bewegt, aber auch in ihrer burlesk derben Form eine tiefere Bedeutung haben kann. Der Ursprung der Farce ist auf die
Gesellschaft der
Clercs de la
Bázoche in
Paris
[* 4] zurückzuführen. Als die
Moralitäten aus den
Mysterien hervorgegangen
waren, trennte sich bei der genannten
Gesellschaft das weltliche von dem religiösen
Element, das in jenen vermischt lag, und
es entstanden aus dem erstern die Farcen, kleine
Stücke, die auf lebhafte, derb komische
Weise die gewöhnlichen
Laster des
Geizes, der Betrügerei, der
Ausschweifung etc. dem Gelächter preisgaben (s.
Bazoche). Man hatte Farces joyeuses, histrioniques,
fabuleuses, morales, récréatives, facétleuses etc.; auch später wurde die Farce noch
vielfach gepflegt.
Vgl.
Mabille, Choix de farces etc. des XV. et XVI. siècles (Par. 1875);
Picot und Nyrop,
Rebell de farces françaises (das. 1880).
Dennoch erzwangen dieselben bald darauf seine
Entfernung. Farel reformierte seitdem in
Mömpelgard (1525),
Aigle (1526), in der
ganzen südwestlichen
Schweiz, vorzüglich in Neuenburg,
[* 14] wo 1530 die neue
Lehre
[* 15] eingeführt wurde. In Genf
[* 16] konnte er erst 1533 festen
Fuß fassen und verteidigte bei dem
Religionsgespräch im
Januar 1534 dem
Rat gegenüber die reformierte
Lehre so siegreich, daß
im
August 1535 die
Reformation von letzterm angenommen ward. Von hoher Bedeutung für das Reformationswerk daselbst war, daß
Farel 1536 den durchreisenden
Calvin zum Bleiben vermochte.
Als 1538 der
Rigorismus beider
Reformatoren ihre Verweisung aus Genf
bewirkt hatte, wählte Farel Neuenburg
zum Hauptort seiner Thätigkeit;
aber auch hier veranlaßte sein rücksichtsloser
EiferUnruhen. Nach neuen Missionsreisen in
Frankreich starb Farel in
Neuenburg.
Seine
Schriften sind meist Gelegenheitsschriften ohne theologische Bedeutung; seineStärke
[* 17] war das mündliche,
von glühendem
Eifer eingegebene
Wort.
(spr. fehr-,Farvel),
Kap, 1) die südöstlichste
Spitze von Südgrönland, liegt nach der Bestimmung von
Holm
unter 59° 44' nördl.
Br. und 43° 53' westl.
L. und besteht aus einer 300 m hohen Bergkuppe, welche nicht zum
Festland, sondern
zur südlichsten der vorgelagerten
Inseln gehört. -
2)NordöstlicheSpitze der Südinsel von
Neuseeland, unter 40° 30' südl.
Br. und 172° 40' östl. L. v. Gr.,
welche mit
KapEgmont aus der Nordinsel die weite westliche Einfahrt in die Cooksstraße markiert.
Stadt an der Ostgrenze des nordamerikan.
StaatsDakota, am schiffbaren
Red River, Morehead gegenüber, inmitten
einer ergiebigen Weizenregion, mit (1880) 2693 Einw.
Manoel Severim de, portug. Gelehrter und Schriftsteller, geb. 1583 zu
Lissabon,
[* 19] studierte
Theologie und
Philosophie in
Evora, erhielt 1609 ein Kanonikat an der
Kathedrale daselbst, dessen reiche Einkünfte
er zur
Anschaffung kostbarer
Handschriften, Münzen
[* 20] und
Antiquitäten aller Art verwendete, und starb Seine
gelehrten Untersuchungen erstrecken sich namentlich auf die Geschichte, die Litteratur und die berühmten
MännerPortugals,
zu welchem
Zweck er die
Archive des
Landes mit großem
Eifer durchforschte. Besonders wichtig sind seine »Discursos varios publicos«
(Evora 1624, Lissab. 1791),
sodann daselbst bis 1618, lebte hierauf, von einem Aufenthalt in Rom
[* 25] (1631-34) abgesehen, in Madrid
[* 26] und starb erst
von der Nachwelt gefeiert. Von seinen zahlreichen, in spanischer Sprache
[* 27] geschriebenen Schriften sind im Druck erschienen: »Discursos
morales y politicos« (Madr. 1623-26 u. Lissab. 1674);
»Epitome de las historias portuguezas« (das. 1628, 2 Bde.;
beste Ausg. Brüss. 1730);
»Lusiadas de Luiz de Camoens commentadas todas« (Madr. 1639, 4 Bde.);
»Rimasvarias deL. de Camoens commentadas« (das. 1685, 5 Bde.).
Kritische Selbständigkeit geht ihnen ab. Seine Gedichte, unter dem Titel: »Fuente de Aganipe, rimas varias«
(Madr. 1644-46, 4 Bde.) erschienen, bestehen aus Sonetten, Eklogen, Kanzonen und Madrigalen und sind zum großen Teil auch in
spanischer Sprache abgefaßt.