vor dem Niederstürzen in den Schacht bewahren sollen. Die bis jetzt noch nicht vollkommen beseitigten Übelstände dieser
Fangvorrichtungen sind die, daß sie entweder infolge des Lahmwerdens der Federn oder sonstiger unvorhergesehener Unordnungen in ihrem Mechanismus
gar nicht fangen, oder aber, wenn sie funktionieren, die Förderschale so plötzlich zum Stillstand bringen,
daß die heftigsten Stöße entstehen, welche den ganzen Schachtausbau zertrümmern können.
Vgl. Nitzsch, Über Fangvorrichtungen (Berl.
1879);
Hauer im »Berg- und Hüttenmännischen Jahrbuch«, Bd. 32 (Wien 1884).
(Amerikainseln), ein Archipel im Zentrum des Stillen Ozeans, nördlich vom Äquator, bestehend
aus fünf niedrigen Inseln: Christmas oder Weihnachtsinsel (607 qkm), Washington oder New York, Jarvis, Palmyra und Fanning, zusammen 668 qkm
(12,1 QM.).
Die Fanninginsel gehört den Engländern, mißt 40 qkm (0,7 QM.)
und hat 150 Einw.;
eine englische Niederlassung am English Harbour beschäftigt sich mit Gewinnung von Kokosöl.
Auf Jarvis
wird durch die Phönixkompanie Guano ausgebeutet, sonst hat nur noch Palmyra einige Bewohner (etwa 200).
Stadt in der ital. Provinz Pesaro-Urbino, Kreis Pesaro, am Adriatischen Meer, zwischen der Mündung des Arzilla und
des Metauro, an der alten Flaminischen Straße und der Eisenbahn von Bologna nach Ancona, von Mauern mit altem
Kastell umgeben, hat eine kleinen, seichten Hafen, Seebäder, eine schöne Kathedrale, San Fortunato (mit Bildern von Domenichino,
van Dyck, L. Carracci etc.), 16 andre Kirchen (darunter Santa Maria Nuova, mit Bildern von Perugino, und Santa Croce, mit einem
der besten Bilder von Giov. Santi), als größte Merkwürdigkeit aber einen wohlerhaltenen marmornen, 18 m
hohen Triumphbogen des Augustus. Die Einwohner, (1881) 9484, treiben Seidenweberei, Öl-, Mandel- und Hanfbau, Fischerei etc.
Die Stadt ist Bischofsitz und hat ein Lyceum, ein Gymnasium, eine technische Schule, ein Konviktskollegium und ein großes Theater.
- Fano verdankt seinen Namen einem Tempel der Glücksgöttin (Fanum Fortunae), welchen die Römer angeblich
an dieser Stelle nach dem Sieg über Hasdrubal am Metaurus erbauten. Um denselben erwuchs allmählich die Stadt, welche denselben
Namen führte und unter Augustus eine Kolonie (Colonia Julia Fanestris) wurde. In der Nähe von Fano besiegte Narses 552 n. Chr. Totilas.
Im Mittelalter stand Fano lange unter dem Schutz von Venedig, später unterwarf es sich freiwillig dem päpstlichen
Stuhl.
1) dän. Insel an der Südwestküste von Jütland, Amt Ribe, 53 qkm groß mit (1880) 3228 Einw., besteht größtenteils
aus Dünen, Flugsand und Heiden. Die Bewohner nähren sich von Schiffahrt, Fischerei und Schiffbau. Die Handelsflotte
zählte 1883: 125 Schiffe von 16,860 Registertons. Fanö ist Sitz eines deutschen Konsuls. Die Insel enthält zwei Kirchspiele,
Nordby und Sönderho, mit Kirchdörfern gleichen Namens, von denen letzteres das kleinere, aber wohlhabendere ist; hier ist
auch ein vortreffliches Seebad, aber mit dürftigen Anstalten. Die Bewohner (Friesen), von großer körperlicher
Schönheit, hängen fest an ihren alten Gebräuchen; die Weiber tragen beim Ausgehen wegen des scharfen Windes schwarze Masken
von Tuch. S. Karte »Dänemark«. -
2) Dän. Eiland im Kleinen Belt, zu der Insel Fünen (Amt Odense) gehörig; Überfahrt nach Snoghój auf Fünen.
(franz., spr.
-nóng, v.
altd. fano), Name kleiner Fahnen, die, früher nicht selten in den Gewehrlauf gesteckt, in der französischen
wie in andern Armeen zur Bezeichnung der Richtungspunkte beim Exerzieren dienten (auch Jalons genannt, wie ihre Träger Jalonneure).
Fanon heißt außerdem das kleine Handtuch (manipulum) der katholischen Priester sowie der Schleier, unter welchem der Subdiakon
die Patene hält, besonders aber der feine seidene Schleier, welchen sich der Papst nach Anlegung der Alba und des Gürtels zur
Abhaltung einer feierlichen Messe über das Haupt hängt, dann über die Schultern zieht und vorn zusammenwickelt (auch Orale
genannt). Ferner ist Fanon Bezeichnung der Zeugstreifen (auch Weihel oder Sudarium genannt) an den einwärts
gebogenen Stäben der Äbte sowie der breiten Bänder, welche zu beiden Seiten der Krone des römisch-deutschen Kaiserreichs
(der sogen. Krone Karls d. Gr.) herabhingen. -
In der Chirurgie ist Fanon eine Art Schiene, deren man sich früher bediente, um bei Beinbrüchen die Glieder in ruhiger Lage zu
erhalten.
Negervolk in Guinea, an der Goldküste, redet die Odschisprache und ist mit den Aschanti, Akim,
Akwapim und Akwampu Eines Stammes. Die Fanti waren einst das bedeutendste und deshalb herrschende Volk der Goldküste, kamen aber
infolge ihrer Kriege mit den Aschanti im Lauf dieses Jahrhunderts ganz herunter. Seit 1826, noch mehr aber seit den Kriegen der
Engländer gegen die Aschanti 1864 und 1873 sind die Fanti völlig unter die britische Oberhoheit geraten.
Ein 1870 von ihnen gemachter Versuch, eine Föderation zu bilden, an deren Spitze ein Oberkönig stehen sollte, scheiterte an
dem Dazwischentreten der Engländer. In dem Krieg der Engländer gegen die Aschanti 1873-74 haben sich die Fanti als feige und wertlose
Bundesgenossen gezeigt. Baseler und wesleyanische Missionäre suchten bisher mit geringem Erfolg das Christentum
unter den Küstenbewohnern zu verbreiten. Die Fanti im Innern leben noch in ihren ursprünglichen Zuständen.
Vgl. Brackenbury
und Huyshe, Fanti and Ashanti (Lond. 1873).
Manfredo, ital. General, geb. zu Carpi im Modenesischen, besuchte die Militärschule in Modena
und nahm im Februar 1831 an dem Aufstand teil, der den Sturz des Herzogs Franz von Modena und die Befreiung Italiens bezweckte, aber
schon im März mit dem unglücklichen Gefecht bei Rimini endete. Fanti fiel den Österreichern in die Hände und ward nach Kufstein
abgeführt. Auf französische Verwendung wieder freigelassen, trat er 1832 in französische, 1835 in
spanische Dienste, focht mit Auszeichnung gegen die Karlisten und ward zum Obersten im Generalstab befördert. Nach dem Ausbruch
der italienischen Revolution 1848 kehrte er nach Italien zurück und ward von den Lombarden zum Generalmajor und Mitglied der
Verteidigungskommission
mehr
ernannt. Da er den König Albert vor der Räumung Mailands Anfang August 1848 im Palast Greppi gegen die Volkswut schützte, ward
er von demselben zum Generalmajor in der sardinischen Armee ernannt, befehligte 1849 eine Brigade unter Ramorino und erhielt
nach dessen kriegsrechtlicher Verurteilung das Kommando der lombardischen Division, deren Auflösung bald
nach dem Friedensschluß erfolgte. Im Krimkrieg 1855 befehligte er eine der vier sardinischen Brigaden, die mit Auszeichnung
an der Tschernaja 16. Aug. fochten. 1859 kommandierte er als Generalleutnant die 4. piemontesische Division und erhielt mit Cialdini
den Auftrag, an der Sesia gegen den Feind zu demonstrieren und dadurch den Flankenmarsch der Franzosen
nach Novara zu maskieren. Am 25. Mai etwas zurückgedrängt, überschritt Fanti am 30. die Sesia und bemächtigte sich des Ortes
Confienza, von wo er einen Angriff des österreichischen Generals Weigl zurückschlug.
Bei Magenta sowie bei Solferino erschien er erst gegen das Ende des Kampfes auf dem Schlachtfeld. Im Oktober
d. J. von den provisorischen Regierungen von Toscana, Parma, Modena und der Romagna zum Oberbefehlshaber ihrer Streitkräfte ernannt,
war er für eine einheitliche Organisation und kriegstüchtige Ausbildung derselben thätig. Im Januar 1860 berief ihn Graf Cavour
zum Kriegs- und Marineminister. In dieser Stellung entwickelte er behufs der Reorganisation des italienischen
Heers eine rastlose Thätigkeit.
Vor allem suchte er das spezifisch Piemontesische abzustreifen und dem umgebildeten Heer einen allgemein italienischen Charakter
zu geben, was aber in Sardinien zum Teil viel Unwillen erregte. Fanti war es auch, welcher die Expedition der Piemontesen in
den Kirchenstaat ins Werk setzte. Als aber nach Cavours Tod im Juni 1861 Ricasoli an das Ruder kam, trat Fanti zurück,
erhielt als General der Armee 1862 das Kommando des 5. Militärdepartements zu Florenz und starb hier
Vgl. Carantini,
Vita di Manfredo Fanti (Verona 1884).