älteres span.
Getreide- und
Feldmaß, im ehemals spanischen
Amerika
[* 2] zum Teil noch jetzt gebräuchlich.
1) Getreidemaß; das spanisch-kastilische Fanega à 12
Celemines = 55,501
Lit. (in den
Provinzen schwankend von 21,40-74,14L.),
in
Mexiko
[* 3] bis 1866 à 12
Almudas= 90,815L., in
Yucatan
(Carga) = 60,566L., auf
Cuba bis 1858: 109,088L.
oder 92 kg, in
Chile
[* 4] = 90,75L., nach dem
Gesetz von 1848 = 97L. (6 Fanegas von
Concepcion = 7 Fanegas von
Valparaiso),
[* 5] in der
Argentina= 137,20L. - 2)
Feldmaß
(Fanegada) = 576 QEstadales = 64,396
Ar (in den
Provinzen 7,15-70,057
Ar), auf
Cuba um 1,4 Proz. größer, auf den Kanaren = 52,483
Ar.
Pietro, ital. Philolog und Schriftsteller, geb. bei
Pistoja, widmete sich anfangs dem
Studium der
Medizin, das er aber bald mit dem der vaterländischen
Sprache
[* 6] und Litteratur vertauschte,
war dann journalistisch thätig und gründete 1847 die
Zeitschrift »Ricordi filologici«. Im folgenden
Jahr entriß ihn der
Wirbel der revolutionären
Bewegung dieser friedlichen Thätigkeit. Er nahm an den
Kämpfen bei Montenara
und
Curtatone teil und wurde als Gefangener nach der
Festung
[* 7]
Theresienstadt gebracht.
Dort bald wieder entlassen, erhielt er zu
Turin
[* 8] eineAnstellung im
Ministerium des
Unterrichts, später eine
ähnliche in
Florenz.
[* 9] 1859 übernahm er die
Stelle eines Bibliothekars an der Marucelliana in
Florenz, die er bis an seinen
Tod bekleidete. Fanfani hatte 1851-52 eine philologisch-litterarische Monatsschrift: »L'Etruria«,
herausgegeben und, nachdem diese eingegangen, einige belletristische
Blätter gegründet. Seine Hauptwerke in
philologischer
Richtung waren lexikalische
Arbeiten, die er 1849 mit einer
Polemik gegen die Accademia della
Crusca rühmlich
eingeleitet hatte. 1855 veröffentlichte er zu
Florenz das hochverdienstliche »Vocabolario della lingua italiana«
(2 Bde.),
dem ein »Vocabolario dell'uso toscano« und »Vocabolario
della pronuncia toscana« (beide
Flor. 1863),
zuletzt das »Vocabolario della lingua italiana parlata«
(das. 1876) und verwandte
Arbeiten nachfolgten.
Seinen bedeutenden
Ruf als Schriftsteller verdankte er neben der gründlichen
Gelehrsamkeit einer gewissen Lebhaftigkeit des
Geistes, welcher auch der
Humor nicht fremd war, wie er denn auch in der
Zeitschrift
»Piovano Arlotto« ein weithin geschätztes
Organ für feinen und geistreichen
Humor geschaffen hatte. Die
»Scritti cappricciosi« (1864) und die launige
Satire
»Democritus ridens, ricreazioni letterarie« (1872) sind interessante Leistungen
in dieser
Richtung. Daneben bethätigte er sich mit
Glück auch auf novellistischem Gebiet;
es erschienen von ihm: »Cecco d'Ascoli«,
eine
Erzählung aus dem 14. Jahrh. (2. Aufl.,
Flor. 1870);
(franz.), ein mehr oder minder ausgedehntes feierliches, festliches Trompetensignal,
das nur dieTöne des
Dreiklanges benutzt und in der
Regel auf der
Quinte schließt;
ein berühmtes
Beispiel
ist die Fanfare im zweiten
Akte des »Fidelio«, welche die Ankunft des
Gouverneurs verkündet.
Fänge, die langen, gekrümmten Reißzähne der
Raubtiere
[* 10] und des
Hundes, auch die
Füße der
Raubvögel
[* 11] sowie die daran befindlichen
Krallen, während die
Füße der zur
Beize
abgerichteten Edelfalken (Beizvögel)
Hände heißen.
bei Durchstichen von
Strömen die Erdmasse, welche man, um dem vorzeitigen Eindringen
des
Wassers vorzubeugen, so lange stehen läßt, bis die
Arbeit vollendet ist; bei Grundbauten im
Wasser, z. B. bei Fundierung
von Brückenpfeilern, eine aus
Pfahlwerk, das mit
Lehm,
Thon oder
Beton gut ausgestampft ist, bestehende dammartige Umzäunung,
welche den
Ort, wo der
Bau inAngriff genommen wird, möglichst wasserdicht so abschließt, daß er ausgeschöpft
oder ausgepumpt werden kann, um hiernach im Innern derselben die Mauerung des
Fundaments im
Trocknen ausführen zu können.
wollene, seidene, silberne oder goldene
Schnur, die an der Kopfbedeckung und an der
Uniform der
Husaren und
Ulanen befestigt oder um den
Hals geschlungen ist, um das Verlieren der erstern zu verhüten.
Vorrichtungen zum Festhalten von Maschinenteilen bei
Störungen im
Gang.
[* 21] Bei gewissen
Maschinen, insbesondere
den direkt wirkenden
Gebläsen, Wasserhaltungsmaschinen, hydraulischen
Kränen,
Dampfhämmern u. a., werden
die erzeugten
Geschwindigkeiten nicht durch den sicher wirkenden
Zwang einer Kurbelbewegung (wie bei der gewöhnlichen
Dampfmaschine
[* 22] mit
Rotation), sondern durch rechtzeitig eingeleitete Gegenkräfte zur
Ruhe gebracht.
Würde nun der zugehörige
Mechanismus unvollkommen wirken, so müßte ein
Anschlagen der bewegten
Massen an die
zunächst liegenden übrigen Maschinenteile oder ein Hinausgleiten der erstern über ihren Normalweg erfolgen, und da ersteres
eintreten kann, wird für letzteres durch Fangvorrichtungen vorgesorgt, welche entweder in elastischen
Puffern oder sonstigen
Anschlägen
bestehen, die ein Übermaß des
Hubes begrenzen. Sind diese
Anschläge der großen aufzuhaltenden
Kräfte wegen breitflächig
und gegen die
Wurzel
[* 23] zu verstärkt entwickelt, so heißen sie
Fanghörner. Dann werden Fangvorrichtungen zur Sicherheit
gegen
Riß oder
Bruch in stark oder stoßweise beanspruchten
Maschinen eingebaut, z. B. an den
Schalen der
Fördermaschinen, wo
sie aus gezahnten
Exzentriks,
Keilen oder
Hebeln bestehen, die beim
Riß des Förderseils, durch die
Kraft
[* 24] einer dadurch
frei werdenden
Feder oder durch den in einem besondern Nebenseil entstehenden Zug
gegen die seitlichen Führungsschienen gepreßt,
die
Schale¶
mehr
vor dem Niederstürzen in den Schacht bewahren sollen. Die bis jetzt noch nicht vollkommen beseitigten Übelstände dieser
Fangvorrichtungen sind die, daß sie entweder infolge des Lahmwerdens der Federn oder sonstiger unvorhergesehener Unordnungen in ihrem Mechanismus
gar nicht fangen, oder aber, wenn sie funktionieren, die Förderschale so plötzlich zum Stillstand bringen,
daß die heftigsten Stöße entstehen, welche den ganzen Schachtausbau zertrümmern können.
Vgl. Nitzsch, Über Fangvorrichtungen (Berl.
1879);