unterscheidet zwei Hauptgruppen: die Make-Fan, die am
Fluß Ofuë und am linken
Ufer des
Ogowe nördlich von dem Okandeland wohnen,
und die Mbele-Fan, die am
Gabun, Rembo und
Como seßhaft sind. Beide
Gruppen teilen sich wieder in zahlreiche
Familien, von denen
jede in mehreren Dörfern wohnt. Die Fan (s. Tafel
»AfrikanischeVölker«,
[* 2] Fig. 9) sind große, kräftige
Leute von eigentümlicher, kegelförmiger Schädelbildung heller, mehr bräunlicher
Farbe, welche das
Haar
[* 3] in
Zöpfe flechten,
die
Zähne
[* 4] feilen und
schwarz färben, das
Gesicht
[* 5] mit roten
Narben tättowieren und bis auf einen kurzen Lendenschurz unbekleidet
einhergehen.
Alle Reisenden rühmen die
Intelligenz und Kunstfertigkeit der Fan, welche es, ohne die Drehschreibe ^[richtig:
Drehscheibe] zu kennen, in der
Töpferei, Flechterei und Eisenbearbeitung ziemlich weit gebracht haben. Namentlich in der Schmiedekunst,
[* 6] die sie besonders bei der Anfertigung von
Waffen
[* 7] bethätigen, übertreffen die Fan viele Bewohner
Afrikas. In moralischer Beziehung
scheinen die Fan, die auch gute
Jäger, Schützen und
Musiker sind, höher zu stehen als die Küstenbewohner,
huldigen aber dem Kannibalismus in ähnlicher
Weise wie die
Niam-Niam und
Monbuttu.
Lenz ist der
Ansicht, daß, da auch
Stanley am mittlern
CongoKannibalen fand, im äquatorialen Teil
Afrikas zwischen dem
Gleicher
und 5.° nördl.
Br. eine
Zone von Kannibalenstämmen existiere, deren östliches Ende von
Schweinfurth
besucht wurde, während die Fan das westliche Ende derselben bilden.
jetzt unbedeutender
Ort mit einer
Feste auf der zur russischen Statthalterschaft
Kaukasien
gehörigen
HalbinselTaman, an der
Straße von
Kertsch, wurde angeblich auf den Trümmern des alten
Phanagoria (s. d.), der spätern
Hauptstadt des bosporanischen
Reichs, erbaut und war im 11. Jahrh.
Residenz russischer
Fürsten sowie seit 1349 Sitz eines katholischen
Erzbischofs. Zur Zeit des
Handels der
Venezianer und Genuesen nach jenen Gegenden befand sich der
Ort in
blühendem Zustand; unter der Türkenherrschaft geriet er in
Verfall. In der Umgegend finden sich zahlreiche
Kurgane und Mohillen,
altertümliche Grabhügel sowie
Schlammvulkane (Döbe).
(Fanal), eins der
Reviere (Mahalles) von
Konstantinopel,
[* 9] am
Hafen, von dem herein das Fener-Kapussi (Fanarthor)
führt, im
nordwestlichen
Winkel
[* 10] der Stadt, nach dem dort stehenden
Fanal oder
Leuchtturm benannt. Der Fanar ist
meist von Griechen
(Fanarioten) bewohnt, besonders von den altadligen
Familien, die ihren Ursprung auf die Kaiserzeit zurückführen,
wie die Maurokordato, Monesi,
Ypsilanti etc. Als unter
Mohammed II. der griechische
Patriarch sich im F. bei einer ihm angewiesenen
ärmlichen
Kirche St.
Georg ein
Haus baute, siedelten sich die Reste der alten griechischen
Aristokratie
hier an. Die Familienhäupter nannten sich
Fürsten, ihre Gemahlinnen führten den
Titel Domna und ihre Töchter Domnizza.
Bei dem Mißtrauen der
Pforte war es ihnen lange unmöglich, politischen Einfluß zu erlangen, bis es endlich seit 1669 üblich
wurde, die
Dragomane der
Pforte aus den
Fanarioten zu wählen, wodurch sich ihrem diplomatischen Wirken
eine weite
Bahn öffnete.
NochGrößeres erlangten sie im 18. Jahrh., indem seit 1731 die
Hospodare der
Moldau und
Walachei aus
den genannten adligen
Häusern genommen wurden.
Andre fanariotische
Familien kamen durch großartige Geldgeschäfte in die
Höhe.
Der
Aufstand der Griechen (1821) wurde von denFanarioten nicht eben mit
Begeisterung begrüßt; dennoch
mußten sie auf das schrecklichste büßen, und manche
Geschlechter der
Fanarioten wurden fast ganz ausgerottet.
Vgl. Zallony,
Essai sur les Fanariotes (2. Aufl.,
Mars.
[* 11] 1830).
(v. lat. fanum,
Tempel,
[* 12] als Stätte göttlicher
Offenbarungen), diejenige Art
Schwärmerei (s. d.), deren
wesentliche Merkmale sind: schwärmerische
Vorstellungen oder Einbildungen, die für unbedingt wahr, ja
für
Eingebungen eines höhern
Geistes gehalten werden;
dann die Übermacht eines dunkeln
Gefühls, woraus oft eine
fixe Idee
entsteht, die das ganze geistige, durch die
Phantasie angeregte
Wesen so beherrscht, daß sie keine Auffassung im klaren Zusammenhang
mit andern gleich oder höher berechtigten
Ideen zuläßt und sich ausschließend, feindselig und verfolgungssüchtig
gegen alles stellt, was nicht mit ihr zu harmonieren scheint.
Dieser Fanatismus findet sich auf allen Gebieten des
Geistes und des
Gesamtlebens menschlicher
Gemeinschaft, gelangt aber am meisten zur Geltung auf dem Gebiet des politischen und religiösen
Lebens, wo er sich in den
Dienst der entgegengesetztesten
Richtungen stellt. Dem Fanatismus gegenüber steht der
Indifferentismus (s. d.), in der Mitte zwischen beiden die
Toleranz (s. d.). Fanatiker, ein von Fanatismus erfüllter
Mensch, schwärmerischer
Eiferer, besonders religiöser; fanatisch, in der
Weise eines Fanatikers, meinungs- oder glaubenswütig; fanatisieren, in Fanatismus versetzen.
Fancy fair,
Modewarenmarkt, insbesondere ein zu mildthätigen
Zwecken veranstalteter
Markt von allerlei durch freiwillige Beisteuer zusammengebrachten
Verkaufsgegenständen;
in neuerer Zeit auch im
¾-Takt mit dem Kastagnettenrhythmus (wie beistehend), wodurch er mit dem
Bolero und der
Seguidilla
identisch geworden ist. ^[img]
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