Tierköpfen und Tierfüßen verziert, vergoldet und mit
Elfenbein eingelegt. Der Sitz bestand entweder aus
Zeug,
Leder u. dgl.
oder aus Latten, welche sich beim Zusammenklappen des
Stuhls ebenfalls zusammenlegten.
Weil er leicht transportiert werden
kann, wird der Faltstuhl im Kriegslager, auf
Reisen, Spaziergängen, bei künstlerischen und wissenschaftlichen
Arbeiten imFreien
benutzt, daher auch
Feldstuhl genannt. Im mittelalterlichen
Latein hieß der Faltstuhl
Faldistolium (s. d.), woraus
Fauteuil (s. d.)
entstand.
Hauptort des schwed. Falu- oder
Kopparberg-Läns, eine alte, wegen ihrer Kupferbergwerke längst berühmte Bergstadt,
liegt in einem weiten Thalgrund zwischen den
Seen Warpan, Tisken und
Runn am Flüßchen Faluå und steht durch
Eisenbahn mit
Gefle und
Gotenburg in
Verbindung. Sie ist seit dem
Brand von 1761 neu und regelmäßiger aufgebaut worden, hat
meist mit
Schlacken gepflasterte
Straßen, im ganzen aber wegen des
Kupferrauchs und
Dampfes der nahen
Hüttenwerke, der nicht
selten darüberliegt, ein düsteres Ansehen.
Die Stadt hat 6
Plätze, 2
Kirchen (die alte Kupferbergskirche ward schon 1350 erbaut), eine
Bergschule,
eine höhere »allgemeine Lehranstalt«, eine
Gewerbeschule, Lehrerinnenseminar,
Taubstummenanstalt, ein
Museum (seit 1838), ein
Kornmagazin, bedeutende
Flachs- und Baumwollspinnerei,
Fabriken für
Decken und Fußteppiche aus Kuhhaar,
Tabakspfeifen,
Leder
etc. und (1883) 7507 Einw., wovon etwa
ein Siebentel aus Grubenarbeitern besteht. Im W., noch im
Umfang der Stadt, liegt das berühmte, seit
länger als 500
Jahren bearbeitete Kupferwerk, eine ungeheure offene
Pinge, wie bei
Dannemora.
Seit 1616 ist dasselbe im
Besitz einer
Aktiengesellschaft. Die Erzmasse lagert zwischen zwei aus
Talk und
Glimmer bestehenden
Gängen, welche von
NW. nach SO. führen, in der Tiefe von 380 m sich vereinigen und nun
allen weitern Erzzugang abschneiden. Die große Tagöffnung (Stöten genannt), welche durch zwei furchtbare Einstürze 25. April und entstand
und besonders 1833 und 1876 durch große Erdrutsche erweitert wurde, ist 385 m lang, 211 m breit und 96 m tief; in
dieselbe steigt
man in schrägen
Gängen hinab, in welchen
Treppen
[* 2] von
Holz
[* 3] und
Eisen
[* 4] angebracht sind.
Jeden achten
Zentner des bereiteten
Kupfers erhebt seit 1804 die
Krone als
Steuer. Außerdem gewinnt man
etwas
Gold,
[* 8]
Silber (500 kg jährlich),
Blei,
Schwefel,
Eisenvitriol. Übrigens hat der
Ertrag des
Bergwerks gegen früher abgenommen;
während 1650 über 32,000 metr. Ztr. Garkupfer gewonnen wurden, betrug
die Aufförderung in den letzten Jahrzehnten nur etwa 7300 metr. Ztr.
Garkupfer und ist seit 1880 noch erheblich gesunken (in und dem in
Östergötland belegenen Ätvidaberg zusammen von 21,000
auf 16,000 metr. Ztr. im J. 1884). Falun ist Sitz des
Landeshauptmanns und des Bergmeisters für den
Gefle-Daladistrikt. Das Ereignis,
daß man 1719 in der Tiefe von 130 m die unversehrte
Leiche eines
Jünglings fand,
der 1670 dort verunglückt
war und nun von einem alten Mütterchen als ihr Bräutigam erkannt wurde, hat E.
T. A.
Hoffmann den
Stoff zu einer
Novelle, H.
Heine zu einer
Ballade, v.
Holstein zu seiner
Oper »Der Heideschacht« gegeben.
[* 9] eine Falte oder in die
Länge gezogene Vertiefung;
der behufs Vereinigung zweier Blechstücke an beiden mit Falzwerkzeugen
oder auf einer
Maschine
[* 10]
(Falzmaschine) umgebogene und ineinander gehakte
Rand, welcher zusammengeschlagen,
gedrückt oder gelötet wird;
dann s. v. w. Rinne, z. B. die Rinne an einem
Hufeisen,
[* 11] in welche die Nagellöcher gemacht werden;
Vertiefung an Fensterfuttern und Thürzargen, in welche
Fenster und
Thüren genau eingreifen;
bei in
Nuten und
Federn gesetzten
Brettern die in der Mitte der schmalen Seite gemachte Vertiefung, in welche die
Feder eingeschoben wird.
Diese Falze macht man bald einfach, bald doppelt mittels des Falzhobels, dessen beide Kastenteile vermittelst einer
Schraube
enger und weiter gestellt werden können, und dessen
Eisen so breit und weit vorstehend ist, daß diese Verhältnisse der
Breite
[* 12] und Tiefe des Falzes entsprechen. Zur
Befestigung des zu falzenden
Brettes dienen die
Hobelbank, der
Fügebock und die Falzbank, ein auf vier niedrigen
Füßen stehendes langes
Holz mit zwei kurzen, dicht nebeneinander aufrecht
stehenden
Stöcken auf beiden Seiten, in deren Zwischenraum das
Brett mit Holzkeilen befestigt wird.
auch
Göttin des Gerüchts oder der
Sage, der
Ossa (s. d.) der Griechen
entsprechend.
Als letztere nennt sie Vergil die jüngste Tochter der
Erde, welche sie im
Zorn über die Besiegung der
Giganten
und zur Verlästerung der herrschenden
Götter gebar.
Ovid (Metam. XII, 39 ff.) schildert ihre
Wohnung als einen
Palast mit tausend Öffnungen und aus tönendem
Erz gemacht, und ihren Hofstaat, den die Leichtgläubigkeit, der
Irrtum, die
eitle
Furcht etc. bilden.
(türk.
Ma'usa, im
Altertum Ammochostos), Stadt und Distriktshauptort auf der Ostküste der
InselCypern,
[* 13] südlich
von der Mündung des Pidias, ein ehedem bedeutender, jetzt heruntergekommener
Ort von etwa 2000 Einw. Nördlich davon die
Ruinen des alten, von
Heraklios zerstörten
Salamis. - Famagusta, schon in assyrischer Zeit bestehend, erlangte Bedeutung zuerst unter
den byzantinischen
Kaisern durch seinen guten
Hafen.
Richard Löwenherz nahm die Stadt 1191 denByzantinern
ab;
bald darauf wurde
Guido vonLusignan daselbst als König von
Cypern gekrönt. 1372 ward Famagusta von den Genuesen erobert;
dann
kam es an die
Venezianer und bildete, von diesen in eine starke
Festung
[* 14] umgewandelt, ein Hauptbollwerk gegen die Türkei.
[* 15] 1570 ward
es von dem
VenezianerBragadino über elf
Monate gegen die
¶
mehr
überlegene türkische Macht verteidigt; endlich fiel es in die Hände der Türken, aus denen es 1878 in die der
Engländer überging. Schon Tavernier (im 17. Jahrh.) fand den Hafen versandet, die Kirchen in Moscheen verwandelt. Nur die gewaltigen
Festungswerke sind noch wohlerhalten; detachierte Forts könnten Famagusta zu einer Festung ersten Ranges machen.