und ward von der einflußreichen Konvertitin
Mad. Swetchine begünstigt. Nachdem er durch seine
»Histoire de
Louis XVI« (1840, 6. Aufl.
1881) seinen legitim-monarchischen, durch die
»Histoire de saint
Pie V« (1844, 4. Aufl. 1869; deutsch, Regensb. 1873)
seinen papistischen
GrundsätzenAusdruck gegeben, auch als Mitarbeiter an den »Annales de la
charité« seine kirchenfreundliche
Gesinnung bezeugt hatte, verteidigte er als Deputierter (seit 1846) die sogen.
»Lehrfreiheit«,
erkannte nach den Februartagen 1848 im
Interesse der
Kirche die neue
Regierung an, wurde als Mitglied der
Konstituierenden Versammlung
zum
Berichterstatter in der
Frage der
»Nationalwerkstätten« ernannt, erklärte nach den blutigen Junitagen, daß
Cavaignac sich
um das Vaterland verdient gemacht habe, und betrieb eifrig die Expedition nach
Rom.
[* 2]
»Discours et mélanges politiques« (2. Aufl. 1883, 2 Bde.).
Auch hat er die
»Lettres inédites de
Madame Swetchine« (5. Aufl. 1881, 3 Bde.)
sowie andre fromme Werke dieser Schriftstellerin herausgegeben. -
SeinBruder Frédéric war
Kardinal (starb 1884).
(Jus recadentiae oder revolutionis), das partikularrechtlich, z. B. in den ehemaligen
Herzogtümern
Berg und
Jülich, geltende
Recht, wonach
Güter je nach ihrem Herkommen auf die väterliche
oder auf die mütterliche
Verwandtschaft des
Erblassers vererben (paterna paternis, materna maternis).
Nur wenn sich auf der
einen Seite keine successionsfähigen Nachkommen finden, gehen solche
Güter auf die andre Seite über.
Aus einer
Lösung von
Ätzkalk
(Kalkwasser) fällt
Kohlensäure unlöslichen kohlensauren
Kalk, indem das Fällungsmittel den
Ätzkalk zersetzt. In einer
Lösung von salpetersaurem
Baryt erzeugt eine
Lösung von schwefelsaurem
Natron
einen
Niederschlag von unlöslichem schwefelsauren
Baryt, während salpetersaures
Natron gelöst bleibt. Bisweilen entsteht
auch ein
Niederschlag beim Erwärmen einer
Flüssigkeit, weil der darin gelöste
Körper in der
Wärme
[* 14] weniger löslich ist als
im
Kalten, oder weil derselbe, wie dasEiweiß, bei einer bestimmten
Temperatur in einen andern Zustand
übergeht (gerinnt), oder weil beim Erhitzen eine
Zersetzung eintritt, wie bei einer
Lösung von doppeltkohlensaurem
Kalk, welcher
die Hälfte seiner
Kohlensäure verliert und unlöslichen kohlensauren
Kalk hinterläßt.
Die
Niederschläge sind kristallinisch oder amorph und dann oft gelatinös, doch werden letztere bisweilen bei
längerm Stehen kristallinisch oder doch beim Erwärmen dichter. Die Fällung ist vollständig, wenn der
Niederschlag vollkommen
unlöslich ist, und wenn von dem Fällungsmittel eine hinreichende
Quantität angewandt wurde, im andern
Fall unvollständig.
Um möglichst reine
Niederschläge zu erhalten, müssen die
Flüssigkeitenvor der Fällung filtriert werden.
Das Fällungsmittel muß in kleinen
Portionen nach und nach unter fleißigem
Rühren der
Auflösung zugesetzt
werden. Von Zeit zu Zeit werden Proben der zu fällenden
Flüssigkeit filtriert und mit dem Fällungsmittel versetzt, um zu
sehen, ob noch Fällung stattfindet, damit von dem Fällungsmittel nicht zu viel zugesetzt werde. Oft ist es von Wichtigkeit,
die beiden
Flüssigkeiten in bestimmter
Weise miteinander zu mischen, da bei allmählichem Zusatz des Fällungsmittels
der
Niederschlag unter Einwirkung eines Überschusses der einen
Flüssigkeit entsteht.
Fallwerk - Falschschmu
* 15 Seite 6.20.
Gießt man z. B.
Natronlauge langsam in Kupfervitriollösung, so scheidet sich zuerst basisch schwefelsaures
Kupferoxyd aus,
welches auf weitern Zusatz von
Natronlauge in
Kupferhydroxyd übergeht. Gießt man umgekehrt Kupfervitriollösung
in
Natronlauge, so entsteht sofort
Kupferhydroxyd und zwar von etwas andrer
Beschaffenheit. Man verfährt deshalb bisweilen
so, daß
man in einen Bottich reines
Wasser gießt und nun beide
Flüssigkeiten aus zwei Bottichen in gleich starkem
Strahl unter
starkem Umrühren in das
Wasser fließen läßt. Unter solchen Umständen treffen annähernd gleiche
Mengen
beider
Flüssigkeiten zusammen.
¶
Umgekehrt kann man auch durch Fällung zwei feste Körper sehr innig miteinander mischen, indem man sie gleichzeitig in derselben
Flüssigkeit fällt. Gesetzt, Lösung A gibt mit Lösung B einen blauen und Lösung C mit Lösung D einen
gelben Niederschlag, so mischt man A mit C und B mit D (wobei keine Niederschläge entstehen dürfen) und gießt beide Mischungen
zusammen. Es entsteht dann sofort ein grüner Niederschlag, indem sich der blaue mit dem gelben Körper sehr innig gemischt
ausscheidet.