sonach ein um so kleinerer Bruchteil der letztern ist, je kleiner man das Übergewicht m wählt. An der
Säule der Fallmaschine
[* 2] ist
seitlich ein
Pendel
[* 3] r angebracht, welches
Sekunden schlägt und mit dem ersten
Schlag eine am obern Ende
(Nullpunkt) einer Zentimeterteilung
befindliche
Fallbrücke s auslöst, welche das mit dem Übergewicht belastete
Gewicht trägt. Dieses
Gewicht
beginnt nun herabzusinken und durchläuft in der ersten
Sekunde den Weg ½g´, was man daran erkennt, daß es mit dem nächsten
Pendelschlag auf eine wagerechte
Platte aufschlägt, welche
man um die
Strecke ½g´ unterhalb der
Fallbrücke aufgestellt hat.
Der Fallraum der ersten
Sekunde ist also gleich der halben
Beschleunigung. Die
Platte ist längs der
Säule
verschiebbar; stellt man sie nacheinander bei 4 × ½g´, 9 × ½g´, 16 × ½g´ u. s. f.
auf, so findet man, daß das fallende
Gewicht bez. nach 2, 3, 4 etc.
Sekunden die
Platte trifft, und hat hiermit bewiesen, daß
die Fallräume sich verhalten wie die
Quadrate der Fallzeiten. Stellt man ferner eine durchbrochene
Platte, durch deren Öffnung
wohl das herabsinkende
Gewicht, nicht aber das über seinen
Rand vorstehende Übergewicht durchgelassen wird, am Ende des Fallraums
der ersten
Sekunde (bei ½ g´) auf, so wird am Ende der ersten Fallsekunde das Übergewicht abgehoben,
das sinkende
Gewicht geht nun nach Beseitigung der treibenden
Kraft
[* 4] vermöge seiner
Trägheit mit der in jenem
Augenblick erlangten
Geschwindigkeit in gleichförmiger
Bewegung weiter und trifft mit dem folgenden Pendelschlag auf eine um die
Strecke g´ unterhalb
der
Stelle, wo das Übergewicht beseitigt wurde, aufgestellte massivePlatte.
Bringt man ferner die durchlöcherte
Platte am Ende der in 2, 3, 4 ...
Sekunden zurückgelegten Fallräume, die massive
Platte
aber bez. um 2 g´, 3 g´, 4 g´ ... tiefer an, so wird letztere immer eine
Sekunde nach dem Abheben des Übergewichts von dem nun gleichförmig sinkenden
Gewicht getroffen, womit
bewiesen ist, daß die erreichten Fallgeschwindigkeiten sich verhalten wie die Fallzeiten. Durch Abänderung der
Gewichte
und des Übergewichts kann man ferner noch die
Beschleunigung mannigfach abändern und namentlich nachweisen, daß bei gleichbleibender
Gesamtmasse die
Beschleunigung sich verhält wie die bewegende
Kraft (d. h. das Übergewicht), und daß bei gleichem Übergewicht
die
Beschleunigung der Gesamtmasse umgekehrt proportional ist. Da das
Fallen
[* 5] längs einer schiefen
Ebene mit um so kleinerer
Beschleunigung erfolgt, je geringer die
Neigung der schiefen
Ebene ist, so wurde dieselbe als
Fallrinne bereits von
Galilei zum
Nachweis der Fallgesetze benutzt. Vgl.
Fall.
Von
München in das
FrankfurterParlament gewählt, aber 1849 wegen der Beteiligung an denStuttgarter Beschlüssen
seiner Professur an der
MünchenerUniversität wieder enthoben, verlebte Fallmerayer den
Winter 1849/50 als politischer Flüchtling
in Appenzell
[* 22] und St.
Gallen und, infolge des Amnestiegesetzes rehabilitiert, seit April 1850 zurückgezogen in
München. Er starb daselbst.
Außer Journalartikeln in der
Augsburger »Allgemeinen
Zeitung« etc. und einigen kleinern topographischen
Werken, wie über
Golgatha und das
Heilige Grab
(Münch. 1852),
schrieb er noch: »Geschichte des Kaisertums
Trapezunt« (das. 1827);
»Originalsragmente,
Chroniken etc. zur Geschichte des Kaisertums
Trapezunt« (das. 1843-44, 2 Abtlgn.)
und »Das albanesische
Element in
Griechenland«
[* 23] (das. 1857-60, 3
Tle.).
Die nach seinem
Tod erschienenen »Gesammelten
Werke«, mit
Biographie herausgegeben vonThomas (Leipz. 1861, 3 Bde.),
(spr. -luh),AlfredFrédéricPierre,
Graf von, franz.
Historiker und Staatsmann, geb. zu
Angers, stammte
aus einer unter der
Restauration für treue Anhänglichkeit geadelten, 1830 in den Grafenstand erhobenen
Familie, huldigte
selbst streng legitimistischen und klerikalen
Anschauungen¶
mehr
und ward von der einflußreichen Konvertitin Mad. Swetchine begünstigt. Nachdem er durch seine »Histoire de Louis XVI« (1840, 6. Aufl.
1881) seinen legitim-monarchischen, durch die »Histoire de saint Pie V« (1844, 4. Aufl. 1869; deutsch, Regensb. 1873)
seinen papistischen GrundsätzenAusdruck gegeben, auch als Mitarbeiter an den »Annales de la
charité« seine kirchenfreundliche Gesinnung bezeugt hatte, verteidigte er als Deputierter (seit 1846) die sogen. »Lehrfreiheit«,
erkannte nach den Februartagen 1848 im Interesse der Kirche die neue Regierung an, wurde als Mitglied der Konstituierenden Versammlung
zum Berichterstatter in der Frage der »Nationalwerkstätten« ernannt, erklärte nach den blutigen Junitagen, daß Cavaignac sich
um das Vaterland verdient gemacht habe, und betrieb eifrig die Expedition nach Rom.
»Discours et mélanges politiques« (2. Aufl. 1883, 2 Bde.).
Auch hat er die »Lettres inédites de Madame Swetchine« (5. Aufl. 1881, 3 Bde.)
sowie andre fromme Werke dieser Schriftstellerin herausgegeben. - SeinBruder Frédéric war Kardinal (starb 1884).