Aniello
(Angelo), ital.
Maler und Kupferstecher, geb. 1600 zu
Neapel,
[* 7] war
SchülerSpagnolettos, gründete sodann
selbst eine vielbesuchte
Schule. Als die
Revolution unter
Masaniello ausbrach, bildete Falcone aus seinen
Schülern und einer Anzahl
andrer
Künstler die sogen. Compagnia della morte, welche alle in ihre
Hände fallenden
Spanier niederstach. Nach
der Unterdrückung des
Aufruhrs floh Falcone nach
Frankreich, kehrte aber später zurück und starb 1665. Falcone malte besonders Kriegsbilder
und erwarb sich dadurch den
Namen eines
Orakels der
Schlachten
[* 8] (Oracolo delle battaglie); in seinen sehr seltenen Gemälden
herrscht große Lebendigkeit; die
Zeichnung ist korrekt und das
Kolorit ansprechend. Seine Kupferstiche
sind leicht und geistreich behandelt.
(spr. fahk'ner), 1)
William, schott. Dichter, geb. 1732 zu
Edinburg
[* 9] als der Sohn eines
Barbiers, widmete sich,
früh verwaist, dem Seemannsstand und befand sich, 18 Jahre
alt, an
Bord eines
Leither Kauffahrteischiffs, das auf der
Fahrt
von
Alexandria nach
Venedig
[* 10] in der
Nähe des
KapColonna scheiterte; nur er und zwei andre kamen mit dem
Leben
davon. Dies veranlaßte sein Gedicht »The shipwreck« (Lond.
1762; neuere
Ausgabe mit
Kupfern, Anmerkungen und
Biographie von
Clarke, das. 1804; zuletzt 1872), das großen Beifall fand und
ihm eine
Anstellung in der königlichen
Flotte verschaffte. Im
September 1769 ging er als Schiffszahlmeister
auf der
Aurora nach
Indien; das
Schiff
[* 11] erreichte im
Dezember das
Kap der
Guten Hoffnung, seitdem aber ward nichts mehr von ihm
vernommen.
Sein Gedicht schildert in korrekten und wohlklingenden
Versen die Geheimnisse der Tiefe, die
Schrecken des
Meers,
den
Mut der Seeleute, die ihnen trotzen, und zugleich die Einrichtung des
Schiffs mit solcher
Wahrheit,
daß es selbst in technischer Hinsicht von Wert ist. Außer andern Gedichten
(Oden,
Satiren etc., neueste
Ausgabe 1870) gab
Falconer auch ein wertvolles
»Universal dictionary of the marine« (1771; neue vermehrte
Ausgabe von Burnay, 1815) heraus.
2)
Hugh, Paläontolog, geb. zu
Forres in
Schottland, studierte zu
Aberdeen
[* 12] und
Edinburg, ging 1830 als
Assistenzarzt nach
Indien und wurde 1832
Superintendent des botanischen
Gartens zu Saharunpur. Hier begann er eine paläontologische
Untersuchung der Siwalikkette und brachte mit Cautley eine reichhaltige Sammlung miocäner Säugetierreste zusammen. Er untersuchte
auch die Himalajakette in botanischer Hinsicht und trug wesentlich zur Einführung der
Thee- und Chinakultur
bei. Im J. 1837 begleitete er die zweite Expedition
Burnes' nach
Kabul und besuchte viele Gegenden der Transindusregion und
von
Kaschmir
[* 13] sowie die großen
Gletscher der Mustaghkette. Im J. 1842 ging er zur Herstellung seiner
Gesundheit nach
England und veröffentlichte hier mehrere
Arbeiten über die fossile
Fauna der Siwalikkette und die fossilen Reste
der
InselPerim.
(spr. -nä),MauriceEtienne, franz. Bildhauer, geb. 1716 zu
Vevey in der
Schweiz,
[* 16] ging nach
Paris,
[* 17] wo er sich
unter Lemoine ausbildete, und machte sich zuerst 1739 durch eine
Statue des
Milo von
Kroton bekannt. Nachdem
er noch mehrere
Statuen für öffentliche
Plätze,
Kirchen und
Paläste geschaffen, erhielt er 1766 einen
Ruf nach
Petersburg,
[* 18] wo er sein Hauptwerk, die kolossale, kühn und energisch komponierte ReiterstatuePeters d. Gr., in
Erz ausführte. Nachdem
er 1778 nach
Paris zurückgekehrt war, wurde er
Direktor der
Maler- und Bildhauerakademie.
In den letzten
Jahren seines
Lebens beschäftigte er sich meist mit litterarischen
Arbeiten. Er gab heraus: »Réflexions sur la sculpture« (Par.
1768);
»Observations sur la statue de
Marc Aurèle« (das. 1771);
Bedeutender als seine
Malereien sind seine architektonischen
Schöpfungen. Er baute zuPadua
[* 20] mehrere Stadtthore und den
PalazzoGiustiniani (1524), ein Werk in edlem Renaissancestil. Falconetto starb 1534.
(Faldistorium, mittellat.), tragbarer
Stuhl, dessen sich der
Bischof bei kirchlichen
Handlungen bedient,
wenn er nicht auf der Kathedra sitzt. S.
Faltstuhl.
der dritte große Quellfluß des
Senegal in Nordwestafrika, entspringt als Tenneh bei
Timbo
in
Futa Dschallon, ganz nahe den
Quellen des
Bafing, verfolgt nördliche Hauptrichtung und mündet oberhalb
Bakel in den genannten
Strom, der nun den
NamenSenegal annimmt. Die Faleme ist in ihrem noch nicht völlig bekannten, etwa 400 km langen
Lauf zwei
Monate
hindurch 200 km von der Mündung aufwärts für kleine
Dampfer schiffbar, dann treten
Stromschnellen und
Wasserfälle auf. Die
Franzosen¶
mehr
haben am linken Ufer den Posten Senudebu, an einem Nebenfluß den Posten Kanieba angelegt.